Gesetzlich Versicherte sollen besser mit Hilfsmitteln versorgt werden

Gesetzliche Neuregelung: Die Versicherten in den gesetzlichen Krankenkassen sollen künftig besser mit Heil- und Hilfsmitteln wie Prothesen, Rollstühlen oder Hörgeräten versorgt werden.
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Ältere Frauen mit Rollatoren aus einem Seniorenheim in Frankfurt (Oder) mit ihren Pflegekräften bei einem Spaziergang.Foto: Patrick Pleul/Illustration/dpa
Epoch Times16. Februar 2017

Die Versicherten in den gesetzlichen Krankenkassen sollen künftig besser mit Heil- und Hilfsmitteln wie Prothesen, Rollstühlen oder Hörgeräten versorgt werden. Der Bundestag beschloss am Donnerstag eine gesetzliche Neuregelung, die unter anderem den Versicherten Wahlmöglichkeiten bei zuzahlungsfreien Mitteln einräumt.

Bei Ausschreibungen im Hilfsmittelbereich müssen die Krankenkassen künftig bei ihren Vergabeentscheidungen neben dem Preis auch qualitative Anforderungen an die Produkte berücksichtigen, die über die Mindesterfordernisse hinausgehen.

Anhand von Stichproben sollen die Kassen kontrollieren, ob die Leistungserbringer ihre gesetzlichen und vertraglichen Pflichten einhalten.

Älter werdende Gesellschaft benötigt ordentliche Hilfsmittel

Der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV) begrüßte den Beschluss. Demnach werden bei Kurz- und Weitsichtigkeit künftig Sehhilfen mit mehr als sechs Dioptrien von der Kasse gezahlt, bei Hornhautverkrümmung bei mehr als vier Dioptrien.

„In einer älter werdenden Gesellschaft wird die Versorgung mit Heil- und Hilfsmitteln immer wichtiger, erklärte Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU). „Versicherte müssen die richtigen Hilfen erhalten, um ihren Alltag trotz Einschränkungen möglichst selbstbestimmt bewältigen zu können.“

Der Patientenbeauftragte der Bundesregierung, Karl-Josef Laumann (CDU), verwies darauf, dass mit dem neuen Gesetz die Qualität der Hilfsmittelversorgung zu einem Kriterium dafür werde, welche Krankenkasse ein Versicherter wählt.

Bei den Hilfsmittelausschreibungen der Krankenkassen werde künftig nicht mehr vorrangig der Preis, sondern vor allem die Qualität eine zentrale Rolle spielen müssen. Außerdem werde dem Geschäftsmodell ungerechtfertigter Zuzahlungen ein Riegel vorgeschoben. (afp)



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