Gojibeeren, Chiasamen und Co : Zwei von drei Superfoods pestizidbelastet

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Gojibeeren sollen verjüngen. In einem konventionellen Produkt fanden die Ökotester 16 verschiedene Pestizide.Foto: Paul144/Wikimedia Commons
Epoch Times5. April 2016

Superfoods enthalten sehr große Mengen an bestimmten Vitalstoffen. Sie sind also tatsächlich Nahrungsmittel der Superlative. Doch einige sind massiv mit Pestiziden, Mineralöl und Cadmium belastet, meint „Ökotest“. Während viele Gesundheitsportäler die erheblichen Vorteile der besonderen Nahrungsmittel vorstellen, findet das Testinstitut die Superfoods übertrieben.

Algen, Kakao, Chia-, Hanfsamen oder Gojibeeren zählen zu den sogenannten Superfoods. Doch ausgerechnet in diesen Lebensmitteln fanden die Tester von „Ökotest“ Keime, Schädlingsbekämpfungsmittel, Mineralöl und Cadmium. Von 22 untersuchten Superfoods fielen zwei Drittel mit "ungenügend" oder "mangelhaft" durch, berichtet der „STERN“.

Gojibeeren mit 16 Pestiziden

Die Gojibeere enthält an die 4000 Prozent mehr Antioxidantien als eine Orange, mehr B-Vitamine als jede andere Frucht und gilt als Anti-Aging-Beere. Doch bei Gojibeeren warnen die Tester vor allem vor konventionellen Produkten. In den "Dragon Superfoods Goji Beeren" von Smart Organic steckten gar 16 verschiedene Pestizide.

Chiasamen mit zwei hochgiftigen Herbiziden

Chiasamen wirken sich positiv auf den Blutzuckerspiegel aus und senken das Schlaganfall- und Herzinfarktrisiko. Außerdem sollen sie die Müdigkeit vertreiben. Doch sowohl die Chiasamen von Basic als auch die von Alnatura überschritten im Test gesetzlich vorgeschriebene Grenzwerte. Vor allem das Basic-Produkt fällt bei den Testern durch, weil zwei hochgiftige Unkrautvernichter entdeckt wurden. Beide Hersteller nahmen die Ware aus dem Verkauf, nachdem sie die "Ökotest"-Ergebnisse erfuhren. Doch es gibt noch viele andere Anbieter von Chiasamen im Netz.

Weitere vergiftete Superfoods

Auch in einem Pulver aus Moringablättern der Marke "Taste Nature" sowie im Weizengras-Pulver von Veganz fanden die Tester Pestizide. Allerdings seien Bio-Richtlinien nicht missachtet worden. Die Liste der ungenügenden Lebensmittel geht bei Rohkakao weiter: So kam etwa einem Kakao der Marke Feinstoff ein Stoff vor, der sonst in Mückenschutzmitteln eingesetzt wird.

Außerdem fanden die Tester darin den nierenschädlichen Schadstoff Cadmium. Bereits mit einem Löffel des Kakaos nehme man mehr zu sich, als an einem Tag erlaubt ist. Feinstoff erklärte "Ökotest", man arbeite an einer Reduzierung des Cadmium-Gehaltes und werde eine Ausnahmegenehmigung für den Mückenschutz einholen, was gesetzlich möglich ist.

Mineralöle in diesen Produkten

Darüber hinaus stießen die Ökotester in vielen Produkten auf Mineralöl. Nur fünf Produkte waren frei von Mineralöl-Kohlenwasserstoffen. Grenzwerte wurden nicht überschritten, weil es bislang keine gibt, so der „STERN“. Ganz besonders heftig kam Raw Boost "Smart Food Spirulina Pulver" daher: In zehn Gramm des Algenpulvers steckte die Menge, die Erwachsene sonst anderweitig verspeisen

Wer darf sagen, wie super Superfoods sind?

Die Ökotester finden Superfoods belanglos. Es gebe einen viel zu großen Hype um diese Lebensmittel. Doch gilt zu beachten, dass nicht in jedem Produkt unerlaubte Mengen gesundheitsschädlicher Stoffe gefunden wurden. „Zentrum der Gesundheit“ weist aktuell nochmals daraufhin, wie wertvoll die Superfoods sind. Und Im Internet gibt es zahlreiche Erfahrungsberichte, die von den erstaunlichen Effekten auf den ganzen Organismus zeugen.

"Ökotest" bleibt unbeeindruckt und schreibt: "Der Knackpunkt sind aber wohl die wundersamen Wirkungen, die versprochen werden." Und "STERN" fasst dies so zusammen: "Superfoods sind überflüssig, denn normale Lebensmittel versorgen uns mit allen Nährstoffen, die wir brauchen." (kf)

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