Grünen-Chefin: Hausärzte sollen Patienten alle zwei Jahre über Organspende beraten

Ein Gegenmodell zum Organspende-Gesetzentwurf von Jens Spahn setzt neben einem Online-Register auf mehr Beratungsangebote. Danach sollen Hausärzte ihre Patienten "bei Bedarf alle zwei Jahre über die Organ- und Gewebespende" beraten.
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In Deutschland gibt es kein zentrales Organspende-Register.Foto: iStock
Epoch Times4. Mai 2019

Das Gegenmodell zu dem Organspende-Gesetzentwurf von Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) setzt neben einem Online-Register auf mehr Beratungsangebote. „Unser Vorschlag sieht vor, dass der Hausarzt seine Patienten bei Bedarf alle zwei Jahre über die Organ- und Gewebespende berät und sie zur Eintragung in das Online-Register ermutigt“, sagte Grünen-Chefin Annalena Baerbock den Funke-Zeitungen vom Samstag. Am Montag will die Abgeordnetengruppe um Baerbock ihren Entwurf vorstellen.

Die fraktionsübergreifende Gruppe will im Grundsatz bei der heutigen Entscheidungsregelung bleiben. Der Anfang April vorgestellte Gesetzentwurf von Spahn, SPD-Fraktionsvize Karl Lauterbach und weiteren Abgeordneten sieht dagegen vor, dass jeder als Organ- oder Gewebespender eingestuft wird, der dem nicht ausdrücklich widerspricht.

Baerbock plädiert für bundesweites Register

Die Gruppe um Baerbock will ein bundesweites Online-Register für Erklärungen zur Organ- und Gewebespende einrichten, um die Zahl der potenziellen Organspender zu erhöhen. Dadurch „sind im Bedarfsfall für die Krankenhäuser einfach und sicher die notwendigen Infos erreichbar, ob die Person Organspender ist“, sagte Baerbock.

Geplant ist demnach, die Bürger regelmäßig bei der Verlängerung ihres Personalausweises zu ihrer Organspendebereitschaft zu befragen. Diese Entscheidung könne jederzeit online über ein gesichertes Verfahren von zu Hause aus geändert werden, sagte die Grünen-Politikerin.

Dem „Spiegel“ sagte Baerbock: „Weil die Menschen regelmäßig auf die Organspende hingewiesen werden, wenn sie einen Ausweis beantragen, gibt es eine höhere Verbindlichkeit.“

Das Gegenmodell zu Spahns Widerspruchslösung wird von Abgeordneten verschiedener Parteien unterstützt, darunter Stephan Pilsinger (CSU), Karin Maag (CDU), Ulla Schmidt (SPD) und Kathrin Vogler (Linke). (afp)



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