Gut für die Augen: Mäßiger Kaffeekonsum könnte sich positiv auf die Sehkraft auswirken

Kaffee und Tee – nicht nur Muntermacher und Wohlfühlgetränke, sondern auch potenzielle Verbündete für die Gesundheit? Eine Studie deutet darauf hin, dass ein mäßiger Konsum von Kaffee und Tee positive Auswirkungen auf die Sehkraft haben könnte.
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Eine Studie zeigt potenzielle Vorteile von Tee und Kaffee für die Augen. Symbolbild.Foto: iStock
Von 24. Mai 2023

Gute Nachricht für Kaffeetrinker: Der mäßige Konsum von zwei bis drei Tassen des Heißgetränks täglich könnte sich positiv auf die Sehkraft auswirken, wie Wissenschaftler des Zentrums für Augenforschung in Australien (CERA) herausgefunden haben. In ihrer Studie stellten sie eine mögliche Verbindung zwischen regelmäßigem Kaffee- oder Teegenuss und der Dicke der makulären retinalen Nervenfaserschicht (mRNFL) fest. Auch bei Tee zeigten sich ähnliche Effekte – jedoch erst nach dem Konsum von bis zu vier Tassen täglich.

Die sogenannte „mRNFL-Schicht“ besteht aus Nervenzellen, die visuelle Informationen übermitteln. Ihre Dicke ist ein wichtiger Indikator für die Gesundheit der Makula – umgangssprachlich auch bekannt als gelber Fleck. Sie ist eine kleine, aber entscheidende Region in der Mitte der Netzhaut und ist verantwortlich für klares Sehen, Farbwahrnehmung und die Fähigkeit, feine Details zu erkennen.

Studie mit über 35.000 Teilnehmern

In der Studie der chinesischen Wissenschaftler wurden 35.000 Personen aus der United Kingdom Biobank einbezogen. Diese umfangreiche biomedizinische Datenbank enthält genetische und gesundheitliche Informationen von einer halben Million britischer Menschen.

In einem Fragebogen wurden sie nach ihrem täglichen Kaffee- und Teekonsum im vergangenen Jahr befragt. Anhand dieser Daten teilten die Forscher die Befragten anschließend in Gruppen ein, von Nicht-Trinkern bis hin zu Personen, die mehr als vier Tassen täglich konsumierten.

Die mRNFL-Dicke wurde schließlich durch nicht invasive Methoden der optischen Kohärenztomografie, kurz OCT, gemessen. Dieses diagnostische Bildgebungsverfahren verwendet reflektiertes Licht, um detaillierte Bilder zu erzeugen, und wird häufig zur Erkennung von Netzhauterkrankungen wie Retinopathie und Grüner Star eingesetzt.

Die Ergebnisse zeigten, dass Kaffeetrinker eine deutlich erhöhte Dicke der Makula aufwiesen, insbesondere diejenigen, die täglich zwei bis drei Tassen tranken. Auch der Teekonsum erhöhte die mRNFL-Dicke signifikant – allerdings nur bei Teilnehmern, die mehr als vier Tassen pro Tag konsumierten.

Vorteile einer dickeren mRNFL für die Sehkraft

Was bedeutet das in Bezug auf die Sehfähigkeit?

Zum einen kann eine dickere Nervenfaserschicht der Makula die Sehschärfe oder Klarheit des Sehens verbessern. Zum anderen kann sie die Kontrastempfindlichkeit verbessern – also die Fähigkeit, zwischen Farbschattierungen und Helligkeitsstufen zu unterscheiden. Dies ist besonders bei älteren Menschen von Bedeutung, da sie altersbedingt oft Schwierigkeiten haben, subtile Unterschiede in den Farben und Kontrasten wahrzunehmen.

Darüber hinaus reduziert eine dickere mRNFL das Risiko für die Entwicklung von Makuladegeneration, eine weitverbreitete Augenkrankheit, die zu Sehverlust führen kann. Die dickere Schicht schützt die empfindlichen Zellen der Makula besser vor Schäden und sorgt für eine verbesserte Nährstoffversorgung. Dies trägt dazu bei, den Beginn oder das Fortschreiten der Makuladegeneration zu verhindern oder zu verzögern.

Der „optimale“ Kaffeekonsum

„Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Dicke der Makula zunimmt, wenn wir täglich zwei bis drei Tassen Kaffee oder mehr als vier Tassen Tee trinken“, erklärte Dr. Lisa Zhuoting Zhu, Leiterin des Forscherteams. Sie betonte zudem, dass die Studie einen „optimalen“ Konsum für Kaffee aufzeigte. „Das bedeutet weder zu viel noch zu wenig – eine moderate Menge Kaffee ist am besten“, fügte sie hinzu. Um die Zusammenhänge und Mechanismen genauer zu verstehen, müssen jedoch noch weitere Untersuchungen durchgeführt werden.

Die Wissenschaftlerin wies auch darauf hin, dass die Qualität des Kaffees eine wichtige Rolle spielen könnte. Viele Menschen trinken Instantkaffee, weil er leichter zu verwenden ist. Es gibt jedoch zahlreiche Studien, die den schnell zubereiteten Muntermacher als Risikofaktor für verschiedene Gesundheitsprobleme darstellen. Dazu gehört der Abbau bestimmter Nervenzellen. Dieser Effekt konnte Zhu auch in ihrer aktuellen Studie bestätigen. „Das legt nahe, dass es besser ist, qualitativ hochwertigen Kaffee zu konsumieren“, fügte sie hinzu.

Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel: Coffee May Be Good for Your Eyesight: Study (redaktionelle Bearbeitung dl)



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