Hausarzt meldet Coronavirusverdachtsfall – Patienten dürfen Wartezimmer nicht verlassen

Am Donnerstag um 15.54 Uhr klingelte das Telefon der Rettungsleitstelle Iserlohn. Der hilfesuchende Hausarzt teilte mit, dass sich eine seiner Patientinnen mit dem Coronavirus infiziert haben könnte.
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Wartende Patienten in einer Arztpraxis (Symbolbild).Foto: iStock
Epoch Times17. Februar 2020

Grippe oder Coronavirus? Nach Expertenmeinungen unterscheiden sich die Symptome nicht. So verwundert es nicht, dass betroffene Patienten ihren vertrauten Hausarzt ohne Voranmeldung aufsuchen. Ein derartiger Fall stellte in der vergangenen Woche eine Arztpraxis und auch die anderen Patienten auf die Probe.

Am Donnerstag um 15.54 Uhr klingelte das Telefon der Rettungsleitstelle Iserlohn. Eine seiner Patientinnen könnte sich mit dem Coronavirus infiziert haben, meldete der hilfesuchende Hausarzt. Die Frau habe sich erst vor kurzem in Singapur aufgehalten, hieß es bei „come-on“.

Die Rettungsleitstelle informierte daraufhin vorschriftsmäßig das zuständige Gesundheitsamt, den ärztlichen Leiter des Rettungsdienstes und einen Notarzt. Gemeinsam machten sie sich ein Bild von der Situation in der Arztpraxis. Kein Patient durfte die Praxis verlassen und nach Hause gehen. Die Polizei wurde ebenfalls hinzugezogen.

Der als Erster ankommende Notarzt gab nach der Untersuchung der Patientin Entwarnung. Nach seiner Einschätzung waren die Symptome nicht auf eine Coronavirusinfektion zurückzuführen. Anhand der Angaben der Frau zu ihrem Aufenthalt in den vergangenen Tagen konnte eine Infektion ausgeschlossen werden. Aufatmen im Wartezimmer.

„Es war sehr schnell zu erkennen, dass es sich um keinen Verdachtsfall aus Coronavirus handelt“, sagte der Einsatzleiter der Feuerwehr Iserlohn.

Hinweis für Infizierte oder Verdachtsfälle – Hausarzt telefonisch kontaktieren

Das seit Dezember 2019 in Wuhan aufgetretene Coronavirus verursacht Beschwerden, die stark an eine Grippe oder Bronchitis erinnern. Sie gehen mit Fieber, Husten und in schweren Fällen mit Atemnot einher. Falls sich Patienten bis maximal 14 Tage vor Krankheitsbeginn im chinesischen Risikogebiet aufgehalten haben oder Kontakt mit einem Infizierten hatten, könnte eine Infektion mit dem Coronavirus vorliegen.

Bei einem Verdachtsfall sind Ärzte angehalten, den Patienten sofort einen Mund-Nasen-Schutz anzulegen und zu isolieren. Die Ärzte sollten bei einem Coronavirus-Verdachtsfall nach Expertenempfehlungen Schutzkittel, Handschuhe, eine FFP2-Maske und eine Schutzbrille tragen. Auf Desinfektion der Hände ist dringend zu achten.

Das weitere Vorgehen wird sodann in Rücksprache mit dem örtlich zuständigen Behörden koordiniert.

Wer befürchtet, sich mit dem Coronavirus infiziert zu haben, sollte Kontakte zu anderen Personen vermeiden und sich unverzüglich mit dem zuständigen Gesundheitsamt in Verbindung setzen, rät das Robert-Koch-Institut. Das zuständige Gesundheitsamt kann hier ermittelt werden. Wer medizinische Hilfe benötigt, wendet sich – nach vorheriger telefonischer Anmeldung – an seinen Arzt. (sua)



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