Inflammation und metabolisches Syndrom – Die Rolle des Fettgewebes

Mikro-Entzündungen in Fettzellen tragen zum Metabolischen Syndrom bei
Epoch Times30. April 2006

Mannheim – Fettgewebe scheint maßgeblich an der Entstehung von chronischen Entzündungsreaktion beteiligt zu sein, die mit dem "Metabolischen Syndrom" einher gehen, berichtet PD Dr. Ulrich Kintscher, Berlin, auf der 72. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie in Mannheim. Diese "subklinischen", also vom Patienten nicht bemerkbaren chronischen Entzündungen stehen mit den Komponenten des Metabolischen Syndroms in einem Zusammenhang, nämlich zuviel Bauchfett, ungünstige Cholesterin-Werte, Glukose-Intoleranz und Bluthochdruck. Das Metabolische Syndrom gilt als Vorstufe von Diabetes mellitus II ("Zuckerkrankheit").

Solche Entzündungen sind charakterisiert durch hohe zirkulierende Blutspiegel von Entzündungs-stimulierenden Substanzen wie Zytokinen und eine Aktivierung von Entzündungs-fördernden Signalwegen, berichtet Dr. Kintscher: "So kommt es während der Zunahme der Fettmasse zur vermehrten Einwanderung von einzelligen Blutkörperchen ("Monozyten") in das Fettgewebe. Dort differenzieren die Monozyten zu Fresszellen ("Makrophagen"), und produzieren Zytokine wie zum Beispiel Interleukin-6 (IL-6) oder Tumor–Faktor (TNF)-alpha – also Substanzen die an einer Vielzahl von Entzündungen beteiligt sind." Damit tragen sie zu erhöhten zirkulierenden Zytokinplasmaspiegeln bei, die bei übergewichtigen Menschen gemessen werden können. Zusätzlich produzieren Fettzellen ("Adipozyten") selber IL-6 und TNF alpha.

Die Bedeutung der Fettgewebsentzündungen für die Entstehung von Stoffwechsel-Erkrankungen wie der Insulinresistenz oder der Fettstoffwechsel-Störungen ist jedoch noch unklar, sagt Dr. Kintscher. Es wird angenommen, dass die Entzündungszellen im Fett zur Störung der regulären Insulinantwort in der Fettzelle beitragen und eine "fettzellige" Insulinresistenz unterstützen. Dies würde zur Gesamtkörperinsulinresistenz beitragen. Die Insulinresistenz gilt heute als zentraler Faktor für die Entstehung des Metabolischen Syndroms und in der Folge der Zuckerkrankheit.



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