Kinder brauchen Vorbilder

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Am besten entdecken Kinder und Jugendliche die Lust an der Bewegung, wenn sie ihnen vorgelebt wird.Foto: Tom Dulat/Getty Images for Sky

Kinder haben einen natürlichen Bewegungsdrang, der nicht verkümmern darf. Hier ist das direkte Umfeld, bestehend aus Schule, Familie und Elternkreis gefragt. „Eltern sollten ihre Kinder an spannende Sportarten heranführen und vor allem Spaß an der Bewegung vorleben“, sagt  Dr. Bernd Wolfarth, leitender Oberarzt der Technischen Universität München und leitender Olympiaarzt der deutschen Mannschaft bei den Olympischen Winterspielen in Vancouver. „Am besten treiben Sie mit den Kindern gemeinsam Sport.“

Interessanterweise bewegen sich die 3- bis 10-Jährigen häufiger als Jugendliche. Dreiviertel von ihnen treibt einmal pro Woche Sport. Bei den 11- bis 17-Jährigen ist es nur noch jeder vierte Junge und jedes sechste Mädchen. „Übergewicht ist ein zunehmendes Problem, das durch eine Interessenverlagerung hin zu konkurrierenden Freizeitmöglichkeiten wie Computerspielen und Fernsehen kommen kann“, meint Wolfarth. Begünstigende Faktoren können seiner Meinung nach auch ein schwacher Sozialstatus und ein Migrationshintergrund sein. Gerade bei diesen Kindern sei es umso wichtiger, Möglichkeiten zu bieten, sich zu bewegen und den Spaß daran früh zu fördern.

Die aktuelle Forschung geht davon aus, dass 25 bis 50 Prozent der körperlichen Merkmale wie Fitness oder Trainierbarkeit genetisch bedingt sind. Das bedeutet umgekehrt aber auch, dass 50 bis 75 Prozent durch unser Verhalten beeinflusst werden kann. Wolfarth schließt daraus, dass wir den Großteil unserer körperlichen Fitness selbst in der Hand haben. Die Ausrede der Veranlagung gälte also nicht.

„In Deutschland gibt es ein sehr breites Angebot, um sich fit zu halten“, weiß der Olympiaarzt. „Die Sportvereine haben Mitgliederzahlen in Millionenhöhe und leisten hervorragende Arbeit. Wenn Eltern, Erzieher und Lehrer ihre Kinder jedoch nicht für Sportangebote begeistern, werden sie diese auch nicht wahrnehmen. Daher ist es wichtig, die Lust an der Bewegung auf mehreren Ebenen und möglichst früh in Kindergarten und Grundschule zu wecken.“

Damit Kinder dauerhaft dabei bleiben, ist es wichtig, dass ihnen der Sport oder die Bewegung Spaß machen. Dabei ist es egal, ob sie Fußball spielen oder zum Ballett gehen, aber sie sollten wöchentlich mindestens drei bis vier Stunden zusätzlich zum Schulsport aktiv sein.

Zu einem gesunden Lebensstil gehört nicht nur Bewegung, sondern auch eine ausgewogene Ernährung. Aber wer sich bei vernünftiger Ernährung nicht genügend bewegt, nimmt trotzdem zu. Wolfarth meint, dass Übergewicht das Risiko an Diabetes, Bluthochdruck und Fettstoffwechselstörungen zu erkranken, erhöht. Deshalb sei der Sport nicht nur für eine gute Energiebilanz unabdingbar. Und durch den erhöhten Umsatz bei regelmäßigem Sport, könnte man sich dann auch einmal eine Ernährungssünde leisten.

Der Olympiaarzt hat als Jugendlicher selbst Leistungsport betrieben und treibt nach wie vor viel Sport. Meistens geht er Laufen oder fährt Fahrrad. Am Wochenende treibt er häufig gemeinsam mit der Familie Sport, sodass seine Kinder inzwischen auch sportbegeistert sind. „Mein Sohn geht regelmäßig zum Leichtathletiktraining und meine Tochter ist im Volleyballverein.“ Er glaubt, er und seine Frau hätten diesbezüglich einiges richtig gemacht und sie hoffen, dass die Freude an der Bewegung bei ihren Kindern die Basis für eine gesunde Zukunft schafft.

 



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