„Wir werden überrannt, jeder will auf eine Impfliste“: Praxen in Bayern geraten ins Schleudern

Immer mehr Bundesländer heben oder weichen die festgelegte Impfreihenfolge auf. In den Arztpraxen führt das zu Problemen. Leidtragende könnten auch Patienten sein, die gar nicht wegen Corona kommen.
Epoch Times20. Mai 2021

In Bayern dürfen Haus- und Fachärzte ab heute unabhängig von der Impfreihenfolge gegen das Coronavirus impfen.

In Baden-Württemberg ist das schon seit Montag möglich. Hessen will von Juni an die Impf-Registrierung für alle öffnen. Brandenburg hat die Prioritätsgruppe 3 vollständig freigegeben. In Berlin behalten die Praxen zwar die Priorisierung bei, sie dürfen aber abweichen, wenn sie ihre Impfdosen nicht für priorisierte Gruppen verbrauchen könnten.

In vielen Arztpraxen kommt es nun zum Ansturm von Impfwilligen. Ärztepräsident Klaus Reinhardt kritisierte das Vorpreschen einiger Bundesländer. „Und so werden viele niedergelassene Kolleginnen und Kollegen förmlich überrannt.

Frust beim Praxispersonal

Wenn dann nicht alle Impfwilligen unmittelbar zum Zuge kommen, führt das natürlich zu Frust, der leider auch beim Praxispersonal abgeladen wird“, kritisierte Reinhardt in der „Rheinischen Post“ (Donnerstag). „Das geht so nicht.

Das ist belastend und behindert den Praxisbetrieb enorm“, fügte der Präsident der Bundesärztekammer hinzu.

Dass Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) für den 7. Juni die bundesweite Aufgabe der Impfreihenfolge angekündigt hat, bezeichnete Reinhardt als gut und richtig, wenn dann auch ausreichende Mengen an Impfstoff bereitstünden.

Ärztevertreter aus mehreren Bundesländern riefen Impfwillige zur Zurückhaltung auf. „Ich habe Verständnis dafür, dass viele nun schnell geimpft werden wollen, gerade im Vorfeld der Urlaubszeit.

Nicht ausreichend Impfstoff und Termine

Aber ich appelliere an die Menschen, jetzt die Füße stillzuhalten und nicht die Praxen abzutelefonieren und mit Impfanfragen zu überhäufen“, sagt Markus Beier, Vorsitzender des bayerischen Hausärzteverbandes, der „Welt“ (Donnerstag).

Es gebe nicht genug Termine und nicht genug Impfstoff, das werde sich voraussichtlich erst Mitte Juni ändern. Beier warnte zugleich davor, dass Kapazitäten für Menschen blockiert würden, die nicht wegen Corona in die Praxen kommen. „Da sehen wir erste Engpässe.“

Ähnlich sieht dies Hans-Michael Mühlenfeld, Vorsitzender des Hausärzteverbandes Bremen. Er sagte der „Welt“: „Wir werden überrannt, jeder will auf eine Impfliste, dafür habe ich auch Verständnis.

Aber wir sind an dem Punkt, wo wir riskieren, die Regelversorgung bald nicht mehr garantieren zu können. Schon jetzt bleiben Dinge liegen, die zu unserer grundsätzlichen Versorgung gehören, wie Blutzucker- oder Blutdruckmessen.“

Ärzte überlegen Impfen einzustellen

Armin Beck, der Vorsitzende des Hausärzteverbandes in Hessen, sagte der Zeitung, das Impfen laufe parallel zum Normalbetrieb. Bei vielen Kollegen übersteige das inzwischen das Machbare. Nicht wenige Ärzte überlegten, das Impfen einzustellen.

Eine Entlastung für die Praxen könnte es geben, wenn die Betriebsärzte ab dem 7. Juni in die Impfkampagne einsteigen. „Wir haben rund 10 000 aktive Betriebsärzte und zusätzlich Ruheständler aktiviert.

So aufgestellt, können wir rund fünf Millionen Impfdosen pro Wochen verimpfen“, kündigte Wolfgang Panter, Präsident des Verbands Deutscher Betriebs- und Werksärzte, in der „Welt“ an.

804 Dosen pro Woche je Arzt

Allerdings müssen sich Betriebsärzte mit ihren Bestellungen beeilen. Wie die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ die „Rheinische Post“ (Donnerstag) berichten, müssen Bestellungen bis Freitagmittag vorliegen, wenn Betriebsärzte gleich nach Öffnung der Kampagne dabei sein wollen. Auch sei die Menge auf 804 Dosen je Arzt in der ersten Impfwoche begrenzt.

Spahn sagte der FAZ: „Wir kommen bald in eine Phase, in der wir diejenigen überzeugen müssen, denen der Weg zum Arzt oder ins Impfzentrum zu weit ist. Deswegen binden wir die Betriebsärzte vom 7. Juni an mit ein.“

Nach Angaben des Robert Koch-Instituts haben gut 38 Prozent der Bevölkerung mindestens eine Impfung gegen das Coronavirus erhalten. Fast 12 Prozent haben bereits den vollständigen Impfschutz. (dpa)



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