Umfrage zum Home Office: Konzentrierteres Arbeiten und weniger Fehlzeiten

Wohnzimmer statt Büro: Wer Home Office macht, kann laut einer Umfrage konzentrierter arbeiten. Neben einer hohen Flexibilität kann das Arbeiten im "Home Office" aber auch eine Reihe von Nachteilen beinhalten.
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"Home Office" birgt Vorteile aber auch Risiken.Foto: iStock
Epoch Times17. September 2019

Wohnzimmer statt Büro: Wer „Home Office“ macht, kann laut einer Umfrage konzentrierter arbeiten. Das meinen knapp drei Viertel der befragten Betroffenen, wie die Krankenkasse AOK einem Bericht der „Bild“-Zeitung zufolge ermittelt hat.

Knapp jeder Fünfte empfindet demnach aber das Arbeiten von zu Hause aus als Belastung, für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Laut der Umfrage mache jeder Dritte das „Home Office“ häufig auch abends und am Wochenende auf.

Etwa jeder Neunte muss öfters wegen privater Dinge die Arbeit am heimischen Schreibtisch unterbrechen. Ständig erreichbar und mobil – die digitalen Möglichkeiten verändern unsere Art zu arbeiten“, hieß es bei der AOK.

So verschwimmt bei vielen Beschäftigten immer häufiger die Trennung zwischen Job und Privatleben.Damit wächst das Risiko, dass Erholungsphasen schrumpfen“, erklärte Helmut Schröder vom Wissenschaftlichen Institut der AOK (WidO).

Das Wissenschaftliche Institut der Krankenkasse hat untersucht, wie sich flexible Arbeitszeiten und -orte auf die Gesundheit auswirken.

Neben einer hohen Flexibilität kann das Arbeiten im „Home Office“ aber auch eine Reihe von Nachteilen beinhalten. So fühlten sich 73,4 Prozent derjenigen, die häufig im „Home Office“ arbeiten, in den vergangenen zwölf Monaten erschöpft. Bei denen, die ausschließlich im Büro tätig sind, waren es 66 Prozent.

Auch über Wut und Verärgerung klagten im „Home Office“ mehr Beschäftigte (69,8 Prozent gegenüber 58,6 Prozent), bei Nervosität und Reizbarkeit waren 67,5 Prozent im Vergleich zu 52,7 Prozent, wie der AOK-Bundesverband mitteilte.

Geringere Fehlzeiten bei Homeoffice-Arbeitern

Trotz der höheren psychischen Belastung haben Beschäftigte, die häufig im Homeoffice arbeiten, geringere Fehlzeiten (7,7 Tage), als solche, die nur am Unternehmenssitz tätig sind (11,9 Tage). Ein Grund dafür sei möglicherweise, dass sich Arbeitszeiten im „Home Office“ „passgenauer einteilen“ ließen. Letztlich hänge es wesentlich von der konkreten Arbeit und den digitalen Kompetenzen ab, ob sich Vor- oder Nachteile für die Gesundheit ergeben.

Auf der Grundlage der Daten von 13,9 Millionen AOK-Versicherten ergab sich 2018 ein Krankenstand von 5,5 Prozent, das war ein Plus von 0,2 Punkten. Der Krankenstand ist der Anteil der im gesamten Jahr angefallenen Arbeitsunfähigkeitstage am Kalenderjahr. Demnach fehlte jeder AOK-versicherte Beschäftigte im Durchschnitt 19,9 Tage, im Jahr 2017 waren es 19,4 Tage gewesen. Erneut stieg dabei die Zahl der Fehltage aufgrund psychischer Erkrankungen – zwischen 2009 und 2018 betrug das Plus 64,2 Prozent. (dpa/afp)



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