Milch 13 Cent günstiger: Kunden können nun bei Aldi&Co richtig absahnen

Absahnen kann im Moment der Kunde bei Lebensmitteldiscountern wie Aldi, Norma und weiteren. Auf dem Rücken der Milchbauern haben diese ihre Milchpreise nochmals gesenkt. Der Grund: Die unfassbare Milchschwemme in der EU.
Titelbild
Protestaktion der Bauern gegen die niedrigen Abnahmepreise: Sie brachten in der Nähe von Zernikow bereits 2009 die Milch lieber auf dem Feld aus, als sie an den Handel zu geben.Foto: AXEL SCHMIDT/AFP/Getty Images
Epoch Times3. Mai 2016

Mehrere Discounter ließen am Montag die ohnehin niedrigen Lebensmittelpreise für Milch, Butter und Sahne kräftig fallen. Bei Aldi und seiner kleinen Schwester Norma kann man beim Einkauf von einem Liter Milch ab sofort 13 Cent sparen: Der Preis sank von 59 auf 46 Cent. Das berichtet “N24.de”.

Ein Stück Butter ist fortan nur mehr 70 statt 75 Cent wert.  Die Preisreduktion betrifft auch Milchprodukte wie Schlagsahne, Kondensmilch, Kräuterquark und Joghurt.

Aldi gibt den Ton an

Die Preise von Marktführer Aldi sind hierbei ausschlaggebend, beeinflussen sie doch die der anderen Discounter, die entsprechend nachziehen müssen. Aldi Nord begründete die drastische Maßnahme mit dem Überangebot auf dem weltweiten Milchmarkt.

Aldi handle nur folgerichtig. Die Molkereien hätten die Milch billiger angeboten, und es gehöre zu den Grundsätzen der Preispolitik des Unternehmens, günstigere Einkaufspreise an die Verbraucher weiterzugeben, so “N24”.

Keiner fühlt sich verantwortlich

Der Lebensmitteleinzelhandel sei nicht für das aktuelle Überangebot an Rohmilch verantwortlich, ließ Aldi verlauten. Vor wenigen Wochen hatten Bauern gegen die Dumpingpreise im Handel demonstriert. Die Preisstürze hatten sich bei den Verhandlungen zwischen Molkereien und dem Lebensmitteleinzelhandel im April abgezeichnet.

Minister wollen den Milchhahn zudrehen

Die Landwirtschaftsminister von Bund und Ländern wollen der Milchproduktion Einhalt gebieten. Der Bund soll die Milchbauern nach dem Willen der Länder für entsprechende Ausfälle entschädigen. Die Mittel könnten bei der EU "eingeworben" werden.

Diese Aussage ist interessant, denn seit einem Jahr zahlt die EU keine Milchquote mehr und das hat manchen Milchbauern schon die Existenz gekostet.

Edeka Südwest gibt regionalen Milchbauern Preisgarantie

Dennoch gibt es noch verantwortungsvolle Player in der Milchlandschaft. Der Lebensmittelhändler Edeka Südwest sicherte angesichts der Milchkrise regionalen Landwirten vor einer Woche feste Preise zu. Die Aktion laufe zunächst zeitlich unbefristet. Mehrere Molkereien seien dafür gewonnen worden.

Das Bundeskartellamt ermittelt

Natürlich kann man auch dieses Verhalten aus einem anderen Blickwinkel betrachten. Das Bundeskartellamt geht dem Verdacht nach, ob die Bauern durch die in der Branche üblichen langfristigen und umfassenden Verträge mit den Molkereien in ihrem Handlungsspielraum eingeschränkt werden und der Markt für neue Molkereien verschlossen bleibt. (kf)

Schauen Sie einmal dieses Video an und beantworten Sie danach ehrlich die Frage, wieviel ein Stück Butter in Wirklichkeit wert ist:

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Mehr Hintergründe:

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