Coronavirus: Wie sag ich´s meinem Kind? Psychologe gibt Rat zur Aufklärung

Auf keinen Fall sollte man das Kind dazu ermutigen, den Kontakt mit anderen Kindern in der Schule zu vermeiden, betont der Psychologe. Das sei unrealistisch. Schließlich wolle man die Kinder nicht „paranoid“ machen, sagt der Psychologe Steven Tobias.
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Auch die Kleinsten in der Familie haben Redebedarf in Zeiten der Corona-Krise.Foto: iStock
Epoch Times10. März 2020

Am Thema Coronavirus kommt niemand vorbei. Steven Tobias, Psychologe und Direktor des Zentrums für Kinder- und Familienentwicklung in Morristown, erachtet es für erforderlich, dass auch Eltern mit ihren Kindern über das Coronavirus sprechen. Dabei gibt es jedoch einiges zu beachten. Denn im schlimmsten Fall verstärkt man noch die Angst des Kindes.

„Wenn also die Eltern versuchen, eine beruhigende Botschaft zu vermitteln, während sie selbst extrem besorgt sind, verwirrt dies das Kind nur“, sagte Tobias. Daher gelte zunächst, dass die Eltern sich selbst umfassend über das Coronavirus aufklären. Sich auf Informationen aus den sozialen Netzwerken oder Email-Werbung für Atemschutzmasken zu verlassen, sei hier fehl am Platz.

Ratsamer ist es, mit Kindern ins Gespräch zu kommen: Was wissen sie bereits über das Virus? Bei dieser Gelegenheit könnten sogleich Fehlinformationen korrigiert werden. Dabei sei Einfühlungsvermögen von größter Bedeutung. Man müsse auf die Gefühle der Kinder eingehen und sie beruhigen.

Ängstliche Eltern sind nicht beruhigend

„Wenn sie ängstlich sind, kann man nicht einfach sagen: ‚Sei nicht ängstlich‘“, so der Experte. Ein solcher Rat helfe nicht weiter. Statt zu sagen, dass es nichts zu befürchten gäbe, sollten Eltern ihr Verständnis äußern, dass die Situation in der Tat beängstigend sein könne. Im nächsten Schritte sollte man das Kind beruhigen und sagen, dass das Risiko einer Infektion sehr gering sei.

Auf keinen Fall sollte man das Kind dazu ermutigen, den Kontakt mit anderen Kindern in der Schule zu vermeiden, betonte der Psychologe. Das sei unrealistisch. Schließlich wolle man die Kinder nicht „paranoid“ machen.

Eine weitere Empfehlung zielt darauf ab, mit dem Kind zu besprechen, wie es gesund bleiben könne. Dadurch erhält das Kind die Kontrolle über die Situation zurück und das Gefühl, aktiv etwas tun zu können. Man könne das Kind beispielsweise daran erinnern, dass der beste Weg zur Vermeidung einer Infektion darin besteht, sich selbst zu schützen – Hände waschen und desinfizieren, eine gesunde Ernährung und ausreichend Schlaf.

Wenn das alles nicht hilft, rät der Experte, einen Kinderarzt zu Rate zu ziehen, der die Eltern dabei unterstützt, dem Kind seine Ängste zu nehmen. (sua)

 

 



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