Glückliche Menschen leben länger

Seine Gewohnheiten zu überdenken, was denn wirklich vorteilhaft für das Leben, die Gesundheit ist und die Vermeidung von Langzeitnebenwirkungen, können die Rolle von Antriebsmotoren für ein glücklicheres und längeres Leben spielen.
Von 29. November 2011

Wie man einen gesunden Körper und ein langes Leben erlangen kann, ist eine Frage von universeller Bedeutung. Eine glückliche Lebenseinstellung ist nach aktuellen Studien ein wichtiger Pfeiler für ein langes Leben voller Lebensqualität. Ein Artikel in dem amerikanischen Fachblatt „Science“ gab neue Anregungen für ein glücklicheres und damit längeres Leben.

Glückliche leben zehn Jahre länger

Die im Artikel vorgestellten Methoden zur Ermittlung des Einflusses der Lebenseinstellung auf die Lebenserwartung sind ebenso vielfältig wie vielseitig: Über 160 verschiedene Studien analysierten die Wissenschaftler von der amerikanischen Universität Illinois. Das Ergebnis ist eindeutig: „Die überwältigende Mehrheit zeigt, dass glücklich sein mit Gesundheit und einem längeren Leben einhergeht“, erklärt Studienleiter Ed Diener von der Universität Illinois.

So ergaben Umfragedaten, bei denen amerikanische Staatsbürger über einen Zeitraum von mehreren Jahrzehnten befragt und untersucht wurden, dass glückliche Menschen durchschnittlich 14% länger leben als unglückliche Menschen. Eine weitere Studie an Nonnen zeigte, dass glückliche Nonnen eine Lebenserwartung von 93,5 Jahren hatten, während die Lebenserwartung von subjektiv unglücklichen Nonnen bei 86,6 Jahren lag. Die Studie wertete unter anderem die Gefühle aus, die die Nonnen als junge Frauen in ihren Tagebucheinträgen offenbart hatten.

Pessimismus bewahrheitet sich selbst

Eine weitere Langzeitstudie begleitete 5000 Personen über einen Zeitraum von 40 Jahren, wobei ihre Lebensumstände detailliert erfasst wurden. Die Ergebnisse zeigen: Wer bereits als Student pessimistisch und in schlechter Stimmung war, starb in einem früheren Alter. Jene, die bereits im Alter von 20 Jahren zufrieden mit ihrem Leben waren, wenig Stress empfanden und meist guter Laune waren, lebten hingegen wesentlich länger.

Die nähere Aufschlüsselung der Ergebnisse dieser Studie konnte nachweisen, wie deutlich sich negative Faktoren wie Stress, schlechte Laune, Unzufriedenheit und Pessimismus handfest auf die Gesundheit auswirken und sogar das Leben verkürzen.

„Glück ist keine Wunderwaffe“, sagt Studienleiter Ed Diener von der Universität von Illinois, „aber es verringert die Erkrankungsgefahr und verlängert das Leben.“

Lebenseinstellung für Lebenserwartung wesentlich

Doch welche Hinweise konnten diese Untersuchungen für ein glücklicheres und längeres Leben hervorbringen? Das Zusammenbringen dieser Untersuchungsdaten lieferte einige fassbare Erkenntnisse, die die Lebenserwartung und -qualität erhöhen können. Der Schlüssel liegt in einem erweiterten Verständnis über den Zusammenhang zwischen Gesundheit und Lebenseinstellung und fordert ein Umdenken in bestimmten Aspekten des Lebens, so folgerten die Wissenschaftler.

Die Untersuchungsergebnisse weisen auf ein grundlegendes Problem hin: Inwiefern können sich die geistige Einstellung und der materielle Gesundheitszustand samt Lebenserwartung gegenseitig beeinflussen? In den meisten Fällen werden in der modernen Medizin konkrete Methoden eingesetzt, die sofort durch Veränderungen im Körper nachweisbar sind. Der Artikel im „Science“-Fachmagazin erweitert jedoch diesen Horizont, indem er – sich auf statistische Untersuchungsergebnisse berufend – argumentiert, dass Gefühle und Ideen einen großen Einfluss auf den Gesundheitszustand haben können. Mit anderen Worten ausgedrückt, stehen die geistige und die materielle Seite in ständiger wechselseitiger Beziehung zueinander. Daraus ergeben sich zwei Folgerungen:

Negative Gefühle und Ängste führen zu Organschäden

Diese Aspekte weisen auf eine enge Interaktion zwischen dem materiellen und dem geistigen Bereich hin. Allgemein anerkannt ist, dass sich die körperliche Verfassung extrem wütender Menschen durchaus verschlechtern kann. Auch übermäßiger Jubel oder Trauer sind der Gesundheit nicht zuträglich. Die Zeitschrift „Science“ erwähnt in demselben Artikel einen weiteren Beleg. So weisen Männer, die ihre Frau vor einem Monat verloren haben, eine doppelt so hohe Sterblichkeitsrate auf. Bei Frauen steigt die Sterblichkeit sogar um das Dreifache an.

Das Verständnis des Zusammenspiels von Körper und Geist, die Auswirkung von Gefühlen auf die Gesundheit, war den Menschen im alten China ebenfalls bekannt. Die Theorie der fünf Elemente schreibt jedem übertriebenen Gefühl eine bestimmte Organschädigung zu: Ärger führt zu Leberschäden, Traurigkeit und Ratlosigkeit schlägt sich auf die Milz nieder, Mitleid auf die Lunge und Angst zeigt sich in Nierenschädigungen.

Reizüberflutung und Videospiele

Außerdem können Reizüberflutungen wie etwa durch Filme oder Videospiele zu Krankheiten führen. Auch in anderen Untersuchungen hat es sich gezeigt, dass die eben genannten Faktoren, die mit einer Reizüberflutung – insbesondere in Verbindung mit aggressiven oder unschönen Elementen – die Gesundheit negativ beeinflussen. So beschrieb im Januar 2011 das „Time“-Magazin in einem Artikel die Wirkung von Videospielen auf den Menschen. Während sich die häufig beschriebene, subjektive Wahrnehmung von Unterhaltung und Entspannung bei den Spielen kaum objektiv zu erkennen gab, kristallisierten sich im Gegenteil eher bedenkliche Nebenwirkungen heraus. Studierende, die häufig Videospiele durchführen, neigen laut Artikel nicht nur zu Impulsivität und einem Mangel an Fürsorge anderen gegenüber, sondern weisen auch gewalttätige Tendenzen, Depressionen, Entfremdung und andere psychische Probleme auf.

Die wechselseitige geistige und materielle Beziehung zu verstehen kann dabei helfen, sich nicht jedem Stress und Druck zur Wahrung des Rufes auszusetzen oder die Schuld immer weiterzuschieben. Ein gesunder Geist weiß daran zu denken, wie er anderen am besten Freude bringen kann.

Infobox: Optimismus macht glücklich

Mehr als drei Viertel der milliardenschweren Gesundheitskosten werden durch die Versorgung von chronischen Krankheiten in Anspruch genommen. Die Anwendung eines günstigeren Lebensstils ist hierbei einer der wichtigsten Faktoren, um Krankheiten und ihre Folgen zu vermeiden, wie ein Artikel mit dem Titel „Wellness einholen“ vom Januar 2011 im „Time“-Magazin erklärte. Auch in Bezug auf chronische Erkrankungen kann die Anwendung einer günstigeren Lebenseinstellung ein tragender Gesichtspunkt sein.

Optimismus geht auf Mitmenschen über

Umfragen haben ergeben, dass man im Leben – am Arbeitsplatz wie in der Freizeit – ob bewusst oder unbewusst, häufig die Entscheidung trifft, seine Zeit lieber mit Menschen zu verbringen, die eine positive, optimistische Ausstrahlung haben, anstatt sich der depressiven Stimmung anderer mit ihrer nach unten ziehenden Schwere auszusetzen.

Anders gesagt, wenn man einer Person begegnet, die eine optimistische und positive Haltung hat, können Glücksgefühle erweckt werden. So kann sie bereits eine positive Wirkung auf die Gesundheit und Stimmung ausüben und ist dabei, anderen zu helfen und ihnen Vorteile zu bringen. Der Funke springt häufig über und es wird in diesen Fällen erkennbar, wie diese positive Haltung sich selbst und andere direkt begünstigt. Im Volksmund ist von „guten Taten“ die Rede und deckt sich wissenschaftlich gesehen mit der starken Wirkung von Glück auf die Gesundheit.



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