Was ist Brucellose?

Titelbild
Schafherde bei Peking.Foto: AFP/Getty Images
Von 14. Juni 2012

 

Wie die chinesischsprachige Epoch Times, DaJiYuan, berichtet, nimmt in China die Zahl der Brucellose-Erkrankungen zu. Dies ist Anlass, über die in Europa, vor allem Deutschland, lange ausgerottete Seuche zu berichten, auch im Hinblick auf Reisewünsche nach China und deren Vorbereitung. Vor allem muss man wissen, dass die Inkubationszeit, also die Zeit von der Ansteckung bis zum Erscheinen erster Krankheitssymptome 14 bis 21 Tage, in manchen Fällen bis zu vier Monaten beträgt. Man isst also ein Stück traditionellen Schafskäse und bekommt erst Wochen später Fieber, Kopfschmerzen und Ähnliches, weil man nicht bedacht hat, dass in China bei der Nahrungsmittelproduktion nicht die hygienischen Anforderungen der EU gelten und weil wir durch unseren gewohnten Komfort sicherer Nahrungsmittel vergessen haben, welche Gefahren im Essen lauern können.

Was also ist Brucellose?

Brucellose ist eine Zoonose, also eine Infektionskrankheit, die sowohl bei Tieren als auch Menschen auftritt und meist von Tieren auf Menschen übertragen wird. In Europa ist sie bekannt als Maltafieber, Morbus Bang, Schweine- und Hunde-Brucellose. Die gram-negativen, aeroben Stäbchenbakterien der Gattung Brucella sind in unpasteurisierter Milch und daraus hergestelltem Käse über mehrere Wochen überlebensfähig, auch in Rohfleisch- und Trockenfleisch-Produkten, woraus sich der Hauptinfektionsweg ergibt. Für Landwirte und Tierärzte können infizierte Tiere und deren Ausscheidungen Ansteckungsquelle sein. In Deutschland besteht bei Erkennung einer Infektion umgehend Anzeigepflicht nach dem Infektionsschutzgesetz (IfsG).

Eine Übertragung von Mensch zu Mensch findet in der Regel nicht statt, kann aber bei stillenden Müttern vorkommen. Bei Menschen und Rindern kann eine Brucellose-Infektion zu einer Totgeburt führen oder im Mutterleib infizierte Kinder können in den ersten Lebensjahren schwere Schäden erleiden wie Erblindung oder Taubstummheit oder schwere Organschäden mit hoher Letalität. Für Veterinäre gibt es in Deutschland die Impfmöglichkeit mit Lebend-Impfstoff, da aber Deutschland seit vielen Jahren als Brucellose-frei gilt, wird wegen der Nebenwirkungen und der Differential-Diagnostik nicht mehr geimpft.

Eine Brucellose-Erkrankung zeigt sich häufig mit wellenförmigem Fieber, Kopfschmerzen, Schüttelfrost und Übelkeit. Schwellungen der Lymphknoten, Leber und/oder Milz, selbst eine Depression kann sich manifestieren. Mit einer Rückfallquote von fünf Prozent und der Bildung einer chronischen Brucellose mit Organmanifestationen in Form von Granulomen in Leber, Milz, Knochenmark, Hirnhaut und Hirngewebe (Meningoenzephalitis, ~ fünf Prozent der Fälle), Herz oder Lunge sowie im Hoden muss dann gerechnet werden. Die Leber ist fast immer betroffen. (sfr)



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