Arztbusse und Digital-Sprechstunden – Im ländlichen Raum fehlen die Ärzte

Wo es nicht genügend Arztpraxen gibt, sollen Arztbusse oder digitale Sprechstunden weiterhelfen. Im neuen Gesetzesentwurf ist auch ab 2021 die elektronische Patientenakte verankert.
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Landärzte sind gefragt. Doch mancherorts in Deutschland ist keine Arztpraxis vorhanden.Foto: iStock
Epoch Times23. Juli 2018

Die Kassenärztlichen Vereinigungen sollen künftig in ländlichen Regionen die medizinische Versorgung mit Arztbussen oder digitalen Sprechstunden gewährleisten, wenn es nicht genügend Arztpraxen gibt. Dies sieht der Gesetzentwurf zur besseren Gesundheitsversorgung vor, den Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) am Montag in Berlin vorstellte.

Wenn das Angebot nicht ausreiche, gehöre es zum Sicherstellungsauftrag, dass die Kassenärztliche Vereinigung selbst die Versorgung übernehme, sagte der Minister.

Die geplante Neuregelung ist Bestandteil des Gesetzes für schnellere Termine und bessere Versorgung, das im kommenden Jahr in Kraft treten soll.

Sprechstundenzahl erhöhen, elektronische Akte

Der Entwurf sieht die Erhöhung der wöchentlichen Mindestsprechstundenzahl von derzeit 20 auf 25 vor. Schließlich sollen bestimmte Arztgruppen fünf zusätzliche Stunden anbieten müssen, für die die Versicherten keine Termine benötigen. Diese Leistung sollen die Ärzte zusätzlich zu ihrem bisherigen Budget bezahlt bekommen.

Zusätzlich vergütet werden soll es nach Spahns Plänen auch, wenn ein Hausarzt seinem Patienten einen Facharzttermin vermittelt. „Die Erfahrung sagt ja, wenn der Hausarzt selbst den Telefonhörer in die Hand nimmt und sich selbst um einen Termin kümmert, dass es eine höhere Erfolgsquote hat“, sagte der Gesundheitsminister.

Die bereits bestehenden Terminservicestellen will Spahn zu Servicestellen für ambulante Versorgung und Notfällen ausbauen. Auch Termine bei Haus- und Kinderärzten sollen vermittelt werden, etwa auch wenn eine Praxis schließt und die Patienten Ersatz benötigen. Die Terminservicestellen sollen zudem künftig rund um die Uhr erreichbar sein. „Im Zweifel können sie sich auch nachts um zwei einen Termin vermitteln lassen.“

Zu dem Gesetzespaket gehört außerdem die geplante elektronische Patientenakte. Sie soll es Patienten ab dem Jahr 2021 ermöglichen, über Smartphones und Tablets auf ihre medizinischen Daten zuzugreifen. Schließlich legt das Gesetz auch fest, dass die Versicherte mit einem erhöhten HIV-Risiko die so genannte Präexpositionsprophylaxe als Kassenleistung erhalten.  (afp)



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