Was hilft gegen den Herbst- und Winterblues?

Müdigkeit? Graue Stimmung? Der typische Novemberblues? Dem fehlenden Muntermacherhormon Serotonin kann man auf die Beine helfen.
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Gegen die graue Novemberstimmung hilft frische Luft. Auch ohne Hund.Foto: iStock
Epoch Times27. November 2019

Regen, Nebel, grauer Himmel: Die dunkle Jahreszeit drückt vielen Menschen aufs Gemüt. Doch gegen den aufkommenden Herbst- und Winterblues helfen meist schon kleine Spaziergänge und Sport im Freien.

Der Hauptgrund ist der Mangel an Tageslicht. Das hemmt die Produktion des Muntermacherhormons Serotonin. Gleichzeitig schüttet der Körper bei Lichtmangel zu viel von dem Schlafhormon Melatonin aus – Müdigkeit und Antriebslosigkeit sind die Folge.

Nach einer früheren Umfrage der Techniker Krankenkasse verschlechtert sich bei fast jedem Dritten im Herbst und Winter die Stimmung, Frauen fallen dabei häufiger in ein Tief als Männer.

Was hilft gegen das Stimmungstief?

Sport und Bewegung an der frischen Luft bringen die Serotoninproduktion und den Kreislauf in Schwung. Selbst bei grauem, bewölktem Himmel ist das natürliche Tageslicht noch drei- bis viermal so stark wie die Zimmerbeleuchtung. Möglichst eine halbe Stunde sollte nach dem Rat von Experten deshalb jeder täglich nach draußen gehen. Bei einem stark empfundenen Herbstblues kann auch eine Lichttherapie mit extrem hellen Lampen helfen.

Einige Forscher empfehlen auch Kuscheleinheiten gegen den Herbstblues. Schon eine zehnminütige Massage pro Tag könne die Stimmung aufhellen. Dazu braucht es keinen professionellen Masseur. Durch die Berührungsreize werden bestimmte Hormone und Neurotransmitter im Gehirn ausgeschüttet und gebildet, die sich positiv auf den körperlichen Zustand auswirken.

Ananas, Bananen, Weintrauben, Schokolade und Fisch fördern die Ausschüttung von Serotonin. Das in Seefisch enthaltene Jod regt außerdem die Schilddrüsenfunktion an und bringt den Stoffwechsel der Zellen in Gang.

Der Herbstblues ist keine Depression

In der Regel ist dies nicht der Fall. Der Herbstblues ist eher eine harmlosere Variante der sogenannten saisonal abhängigen Depression (SAD), von der etwa 800.000 Menschen und damit ein Prozent der Bevölkerung in Deutschland betroffen sind. Von einer SAD sprechen Experten dann, wenn sich im Herbst und Winter regelmäßig depressive Symptome einstellen. Bei schwerer SAD ist meist eine medikamentöse oder psychotherapeutische Behandlung nötig.

Die SAD-Symptome wie gedrückte Stimmung, Freudlosigkeit, mangelnder Antrieb oder auch körperliche Beschwerden wie Rücken- oder Magenschmerzen gleichen denen anderer depressiver Erkrankungen. Im Unterschied zu anderen Formen geht SAD nach Angaben der Stiftung Deutsche Depressionshilfe aber nicht mit Schlafstörungen und Appetitlosigkeit einher.

Im Gegenteil: Menschen mit Herbst-Winter-Depression haben einen gesteigerten Appetit, einen regelrechten Heißhunger auf Kohlenhydrate und Süßes. Hinzu kommt ein größeres Schlafbedürfnis. Starke Symptome sollten vom Arzt abgeklärt werden. Denn bei der Mehrzahl der depressiven Erkrankungen im Winter handelt es sich nicht um sogenannte Winterdepressionen.

Hilft eine Lichttherapie?

Die aufhellende Wirkung des Lichts zeigt bei saisonaler Depression gute Wirkung. Das geringe Tageslicht wird dabei durch künstliche Lampen ersetzt, die UV- und Blaulichtanteile herausfiltern. Das Licht wird direkt in die Augen gestrahlt.

Die Behandlung erfolgt täglich etwa eine halbe Stunde bei einer Helligkeit von bis zu zehntausend Lux. Der Medizinische Dienst der Krankenkassen bescheinigt der Lichttherapie bei SAD einen „tendenziell positiven“ Nutzen.  (afp)



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