West-Nil-Virus hat erstmals in Deutschland überwintert: Neue Fälle in Ostdeutschland

1937 erstmals in Uganda nachgewiesen, breitete sich das West-Nil-Virus zuletzt weiter aus. 2018 wurde es erstmals auch in Deutschland nachgewiesen. Besonders Vögel, aber auch Pferde und Menschen sind in Gefahr, denn das Virus hat offenbar in Deutschland überwintert.
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Das West-Nil-Virus hat in Deutschland vermutlich in Stechmücken überwintert. Während es eine Impfung für Pferde gibt, müssen sich Menschen mit anderen Mitteln schützen. Foto Tim Boyle/Getty Images
Epoch Times24. September 2019

Bereits im vergangenen Sommer war das West-Nil-Virus bei 5 Pferden und 37 Vögeln in Deutschland nachgewiesen wurden und auch in diesem Jahr gab es bereits die ersten Fälle. Besonders in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg wurden mehrere infizierte Tiere gefunden.

Damit ist das West-Nil-Virus nach seinem Debüt im vergangenen Jahr zum zweiten Jahr in Folge in Deutschland aktiv. Experten vermuten, dass es dank des milden Winters in Stechmücken über den Jahreswechsel überleben konnte.

Während es für Pferde einen wirksamen Impfschutz gibt, müssen Menschen mit anderen Mitteln gegen das Virus vorgehen. Die Tierärztin Kerstin Albrecht rät zu Mückenschutz. „Wenn wir die Mücken verringern oder in Schach halten und nicht an uns rankommen lassen, dann sind wir auch sehr wirksam vor dem West-Nil-Virus geschützt“, sagte sie.

Impfung für Pferde, Fliegengitter für Menschen

Während in Südeuropa auch Menschen betroffen sind, leiden in Deutschland besonders Vögel. Blau- und Kohlmeise, Habicht, Sperling und Uhu sowie einige Zoovögel seien betroffen. Drei Schneeeulen aus Magdeburg und Wittenberg seien ebenfalls am West-Nil-Virus verendet.

Doreen Werner vom Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung, spricht dennoch von einer zunehmenden Tendenz. Die wärmer werdenden Sommer würden bessere Bedingungen für das Virus bieten, sich eben auch in Deutschland zu vervielfältigen, so die Biologin. Sie erklärt weiter: Die Symptome bei Pferden und Menschen sind ähnlich. „Das kann bei ganz einfachen Schwächesymptomen anfangen, sich über Fieber und Muskelzittern zeigen.“ Sowohl beim Pferd als auch beim Menschen könne zu Todesfällen kommen.

Außer einem Tierarzt, der sich bei der Untersuchung eines Vogels angesteckt hat, ist es in Deutschland bisher zu keiner direkten Infektion gekommen, weder durch Mücken noch durch Vögel. Alle anderen gemeldeten Fälle betrafen Reiserückkehrer. Europaweit registrierte die europäische Gesundheitsbehörde ECDC bis einschließlich Mitte August 69 infizierte Menschen. In sechs Fällen endete die Infektion tödlich. (ts)



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