Wie gesund ist Sauberkeit? Warum es gut für uns ist, auch mal schmutzig zu werden

Neue Studien belegen, dass Kinder, die auf einem Bauernhof aufwachsen, deutlich gesünder und robuster sind, als Kinder, die selten nach draußen kommen. Unser Körper ist Gastgeber für Milliarden von Mikroben, die nicht nur auf der Haut, sondern auch im Mund, Darm, Nase und so ziemlich überall leben. Diese sind eben im Schmutz und Dreck zu finden, was uns hilft, eine optimale Immunität zu entwickeln.

Wenn ich heute Kinder beobachte, die sich die meiste Zeit in geschlossenen Räumen aufhalten – im Gegensatz zu mir als Kind – und fast alle super sauber und ordentlich gekleidet aussehen, dann möchte ich heute kein Kind sein müssen. Ich durfte jahrelang den ganzen Tag draußen sein, zu jeder Jahreszeit, und ich konnte definitiv die Kleider am nächsten Tag nicht nochmal anziehen.

In meiner Kindheit gab es nichts Besseres zu tun, als durch die Wälder zu ziehen, an Bächen zu spielen und im Garten auf Bäume zu klettern. Dreck gab es überall und es hat uns nicht geschadet. Keiner meiner Freunde war gegen irgendetwas allergisch. Das Wort kannte man damals einfach nicht. Überall gab es Haustiere, Tiere gehörten wie selbstverständlich zu den Familien dazu. Jedes Kind besaß entweder ein eigenes Meerschweinchen, einen Hasen oder Katze, Hund, so manches Kind auch ein Pony. Die Eltern steckten uns abends in die Badewanne, der dunkle Ring am Wannenrand zeugte von dem Dreck, den wir mitbrachten. Meine Zeit, die ich im Schmutz verbrachte hatte, mag für meine Gesundheit aber gut gewesen sein.

Das Wohlbefinden ist verbunden mit den Mikroben, die man im Körper hat und je größer die Vielfalt, vor allem als Kind, desto größer die Chancen, dass Sie als Erwachsener gesund sind. Nicht umsonst können heutige Studien belegen, dass Kinder, die auf einem Bauernhof aufwachsen deutlich gesünder und robuster sind, als die Kinder, die selten nach draußen kommen.

Unser Körper ist Gastgeber für Milliarden von Mikroben, die nicht nur auf der Haut, sondern auch im Mund, Darm, Nase und so ziemlich überall leben. Diese Mikroben bilden Kolonien namens Mikrobiota, ein Thema, das Wissenschaftler erst jetzt zu verstehen beginnen. Was sie aber wissen ist, dass das menschliche Leben diese kleine Bazillen fürs Überleben braucht.

Die Exposition gegenüber einer Menge verschiedener Bakterien lehrt unser Immunsystem zwischen den guten, schlechten und harmlosen zu unterscheiden.

Während meine Generation definitiv mehr Möglichkeiten hatte sich draußen aufzuhalten und wir verschiedene Lebensräume erforschen konnten, so sind heute immer mehr Kinder in städtischen oder suburbanen Gemeinden aufgewachsen, ohne sich einer Vielzahl von Bazillen ausgesetzt zu haben. Die sind eben im Schmutz und Dreck zu finden, was uns aber hilft, eine optimale Immunität zu entwickeln. All die vielen verschiedenen Bazillen lehren unser Immunsystem zwischen den Guten, den Bösen und den Unbedenklichen zu unterscheiden. Wissenschaftler fanden heraus: Wer als Kind nicht mit genügend Bazillen in Berührung kam, birgt eine erhöhte Gefahr, Allergien, Asthma, Verdauungsprobleme, Lebensmittelempfindlichkeiten und andere immun-assoziierte Krankheiten zu bekommen.

Was dich nicht krank macht, macht dich stärker!

Diese chinesische Weisheit verdeutlicht, dass bestimmte Lebensstile dazu beitragen permanent krank zu sein. Hierzu gehören Faktoren wie Stress, Überarbeitung und falsches Essen. Wenn es um Bazillen geht, sind die Vorboten einer Krankheit in der chinesischen Medizin die Parasiten, Krankheitserreger und unreine Nahrung. Pathogene umfassen die Welt der Mikroben, Viren, Bakterien und Allergene.

Nach der chinesischen Medizin, sind Sie in der Lage viele dieser Krankheitserreger zu widerstehen, wenn Ihre schützende Energie (genannt „wei qi“) stark ist. So stabil wie ihre Immunität ist – wenn Sie stark und gesund sind, ist Ihre schützende Energie stark genug Krankheitserreger zu bekämpfen. Wenn Ihre Energie aber verbraucht ist und Sie gestresst sind, so nimmt Ihre Energie ab und Ihre schützende Barriere wird schwach, Sie bekommen eine Erkältung, eine Grippe, Allergien oder andere Krankheiten.

Nach der chinesischen Medizin ist der Weg um Ihre Gesundheit und Immunität zu stärken, der, Ihre Energie zu stärken und zu erhalten. Das bedeutet, die richtigen Lebensmittel in den richtigen Mengen zu essen, genügend Schlaf zu bekommen, die Arbeit mit Ruhe auszuführen, genügend Ruhepausen einzulegen, Stress abzubauen und jeden Tag sich körperlich so zu betätigen, dass das Stresshormon Cortisol abgebaut wird.

Die chinesische Medizin basiert auf allem Natürlichen, die Verbindung zur Natur ist der einzig richtige Weg, sich in Balance und Harmonie halten zu können. Sie fördert nicht nur unser körperliches Wohl, sondern auch unser geistiges. Die Natur gibt uns alles, was wir brauchen.

Hier sind ein paar einfache Möglichkeiten in Kontakt zu kommen – für Sie und ihre Kinder:

Gehen Sie nach draußen und spielen Sie, wandern Sie, klettern Sie über einen Baumstamm, gehen Sie mal quer ein, quer aus. Idealerweise in einem Park oder auch in der freien Natur, im Feld oder auch am Meer zu spazieren. Laufen, verstecken, mal den Boden berühren, erlauben Sie sich mal richtig dreckig zu werden, nur so kommen Sie mit genügend Bazillen in Kontakt.

Pflücken Sie mal Obst vom Baum oder Strauch, besonders in der Wildnis. Als Kind hatten wir Heidelbeerbüsche, die entlang unserer Auffahrt wuchsen. Füllen Sie einen Eimer mit Beeren, so kommen Sie in Kontakt mit der Natur.

Besitzen Sie einen Garten? Pflanzen und säen Sie Blumen oder Gemüse; so kommen Sie und Ihre Kinder in Kontakt mit dem Boden. Je höher Ihr Obst und Gemüse wächst, umso höher wächst auch Ihr gesunder Speiseteller und Sie kommen permanent mit der Natur in Berührung. Erforschen Sie die natürliche Welt. Die Optionen sind endlos: Aussäen von Wildblumen im Frühjahr, erkunden Sie die Teichökologie oder den eines nahegelegenen Baches oder wandern Sie im Wald. Haben Sie keine Angst den Boden zu berühren.

Vermeiden Sie die Dinge, die die guten Bazillen auf und in Ihrem Körper töten. Betrachten Sie Antibiotika nur als einen wirklich allerletzten Ausweg. Vermeiden Sie antibakterielle Handseifen und keimtötende Waschmittel.

Denken Sie daran: Es ist OK, ein wenig schmutzig zu werden.

(Übersetzt und bearbeitet von Jacqueline Roussety)

Quellen:

Why Getting Dirty Is Good for Your Health



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