Studie: Wohnen an großen Straßen erhöht Demenzrisiko

Menschen, die an vielbefahrenen großen Straßen wohnen, haben einer Studie zufolge ein erhöhtes Demenzrisiko. Wie die am Donnerstag im britischen Fachmagazin "The Lancet" veröffentlichte Untersuchung ergab, ist das Krankheitsrisiko für Menschen, die weniger als 50 Meter von großen Straßen entfernt wohnen, sieben Prozent höher.
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Auf der A 100 in Berlin.Foto: JOHANNES EISELE/AFP/Getty Images
Epoch Times5. Januar 2017

Menschen, die an vielbefahrenen großen Straßen wohnen, haben einer Studie zufolge ein erhöhtes Demenzrisiko. Wie die am Donnerstag im britischen Fachmagazin „The Lancet“ veröffentlichte Untersuchung ergab, ist das Krankheitsrisiko für Menschen, die weniger als 50 Meter von großen Straßen entfernt wohnen, sieben Prozent höher. Im Umkreis von 50 bis hundert Metern sind es vier Prozent; erst bei einer Entfernung von über 200 Metern gibt es demnach kein erkennbar höheres Risiko.

Für die Studie unter Leitung des Wissenschaftlers Hong Chen von der Gesundheitsbehörde von Ontario untersuchten die Forscher zwischen 2001 und 2012 sechs Millionen Menschen, die in der kanadischen Provinz leben. Dabei stießen sie nicht nur auf mehr Demenzfälle bei Anwohnern von vielbefahrenen Straßen, sondern fanden nach eigenen Angaben auch einen Zusammenhang zwischen der Krankheit und den Schadstoffen Stickstoffdioxid und Feinstaub.

Jedoch legten die Forscher nahe, dass auch Lärm und andere Schadstoffe eine Rolle bei der Ausprägung der Krankheit spielen könnten. Gleichwohl fand die Studie keine eindeutige Verbindung zwischen der Nähe zu stark befahrenen Straßen und anderen neurologischen Erkrankungen wie Parkinson oder Multiple Sklerose.

Vielbefahrene Straßen könnten „Demenz begünstigen“, fasste Hong die Ergebnisse der Studie zusammen. Wegen des Bevölkerungswachstums und der zunehmenden Urbanisierung wohnten mittlerweile zahlreiche Menschen in der Nähe von Straßen, merkte er an und warnte vor einer großen Last für die öffentlichen Gesundheitssysteme. Jedoch seien noch weitere Studien nötig, um den Zusammenhang zwischen Demenz und vielbefahrenen Straßen eindeutig zu beweisen.

Der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zufolge sind weltweit rund 47,5 Millionen Menschen an Demenz erkrankt, darunter haben 60 bis 70 Prozent Alzheimer. Demenz zeichnet sich durch Gedächtnisverlust und eine Einschränkung des Denkvermögens und der Sprache aus und wirkt sich stark auf den Alltag der Erkrankten aus. Jährlich werden etwa 7,7 Millionen neue Fälle gemeldet. (afp)



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