Zuckerindustrie bezahlte 1967 Forscher, um den Zusammenhang von Zucker und Herzerkrankungen zu verschweigen

Geheimprojekt 226: Vor 60 Jahren verschwieg eine medizinische Studie, dass Zucker mit Herzerkrankungen zu tun hat. Es ist tatsächlich auch eine zuckerreiche Ernährung, die Herzerkrankungen bewirken kann. 1967 wurden Forscher mit 50.000 Dollar von der Zuckerindustrie bezahlt, um diesen Zusammenhang zu verbergen.
Titelbild
Zucker in Würfelform.Foto: Rolf Vennenbernd/Illustration/dpa
Von 14. September 2016

Bereits 1967 wurden Forscher bezahlt, um wichtige Details ihrer Studien zu verschweigen: Die Harvard-Forscher Robert McGandy und Mark Hegstedt  veröffentlichten damals eine Studie zu Kohlenhydraten und verschwiegen etwas sehr wichtiges. Sie verschwiegen den Zusammenhang zwischen einer zuckerreichen Ernährung und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Dieses kleine, geheimgehaltene, Detail bezahlte die Zuckerindustrie – und an den Folgen leiden heute Millionen Menschen, berichtet die Huffingtonpost. Die Zuckerindustrie gab die Studie damals in Auftrag.

Am Montag veröffentlichte die Fachzeitschrift „JAMA Internal Medicine“  historische Dokumente, die beweisen, dass die Harvard-Forscher damals für ihr Schweigen mit 50.000 Dollar bestochen wurden.

Als Hintergrund sollte man wissen, dass bereits in den 50er Jahren die Zuckerindustrie darum kämpfte, die negativen Auswirkungen des Zucker auf den Menschen zu verbergen. Es wurde vermutet, dass dieser für das rasante Ansteigen von Herzinfarkten verantwortlich sein könnte.

Damals gab es zwei Theorien

Die Huffingtonpost schreibt: „Der britische Ernährungswissenschaftler John Yudkin war der Ansicht, dass Zucker für den Anstieg der tödlichen Infarkte verantwortlich sei. In den 50er- und 60er-Jahren stieg insbesondere der Verzehr von zuckerhaltigen Getränken und Limonaden stark an.“

Und andererseits war der „amerikanische Wissenschaftler Ancel Keys jedoch der Ansicht, dass der erhöhte Verzehr von gesättigten Fettsäuren die Ursache sei. Dieser sorge für einen Anstieg des Cholesterinspiegels, der wiederum eine der Hauptursachen von Herzerkrankungen ist.“

Heute gilt die Theorie von Keys als erwiesen, dass ein hoher Cholesterinspiegel die Ursache von Herzinfarkten ist. Es wird jedoch bestritten, dass die Ernährung dafür verantwortlich ist, es werden genetische Ursachen in den Vordergrund gedrängt.

Es gab Anfang der 60er Jahre mehrere Studien, die zeigten, dass Zucker eindeutig in Verbindung mit Herzkrankheiten steht. 1965 erschienen weitere belastende Berichte – dann ging die Zuckerindustrie in den Angriff und startete das „Geheimprojekt 226“.

Geheimprojekt 226 – Ziel: Herzerkrankungen haben nur mit Cholesterin und Fett zu tun, Zucker ist harmlos

Das Ziel von Geheimprojekt 226 war, zu zeigen, dass Herzerkrankungen mit Cholesterin und Fett zu tun haben – und nicht mit Zucker. Es wurden drei Wissenschaftler, Stare, McGandy und Hegstedt, damit beauftragt. Die Studie erschien dann 1967 im einflussreichen „New England Journal of Medicine“ – und im Fazit war von Zucker nichts zu lesen.

Sie verschwiegen es nicht vollständig, doch wer liest schon den medizinischen Kauderwelsch, wenn er eine Zusammenfassung hat? Und in dieser stand nicht, dass auch der Zuckerkonsum mit der Häufigkeit von Herzinfarkten in Verbindung steht. Sie verschwiegen auch, dass die Studie durch die „Sugar Research Foundation“ finanziert wurde.

60 Jahre später: Alle denken, Cholesterin und Fett löst Herzerkrankungen aus

Cristin Kearns, eine derjenigen die die Analyse der alten Dokumente kürzlich veröffentlichte, sagt: „Diese Veröffentlichung hat nicht nur dazu beigetragen, die öffentliche Meinung darüber zu prägen, was Herzkrankheiten auslöst – auch die wissenschaftliche Gemeinschaft wurde in ihrer Ansicht geprägt, wie Ernährungs-Risiken in Bezug auf Herzkrankheiten zu bewerten sind.“

Der Geschäftsführer der „Healthy Food America“, Jim Krieger, kommentiert: „Wir müssen uns die Frage stellen, wie viele Leben gerettet, wie viele Dollar gespart und wie gesund die Bevölkerung heute sein könnte, wenn die Industrie die Wissenschaft nicht auf so eine Weise beeinflussen würde.“

Bruce Fife, Autor von „Sehkraftverlust jetzt stoppen!“, versucht mit der alten Mär aufzuräumen, dass der Mensch Zucker und Kohlenhydrate benötigt, um angeblich genügend Energie für den Körper zu gewinnen.

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