Zweitgrößte deutsche Bank
Commerzbank-Betriebsrat kündigt Widerstand gegen Übernahme durch Unicredit an
Der Betriebsrat der Commerzbank ist mit einer Übernahme der zweitgrößten deutschen Bank durch die italienische UniCredit nicht einverstanden. Der stellvertretende Betriebsvorsitzende kündigte Widerstand an.

Die italienische Großbank Unicredit wirbt für eine Übernahme der Commerzbank.
Foto: Frank Rumpenhorst/dpa
Der Betriebsrat der Commerzbank hat für den Fall einer Übernahme durch den italienischen Bankkonzern UniCredit massiven Widerstand angekündigt.
„Wir werden mit unserem Widerstand ganz Deutschland überraschen. Wir werden so laut sein, dass sich das jeder Investor gut überlegen wird“, sagte der stellvertretende Betriebsratsvorsitzende Sascha Uebel der „Süddeutschen Zeitung“ (Samstagsausgabe). „UniCredit wird sich mit uns die nächsten zehn Jahre rumprügeln müssen.“
Uebel sagte weiter: „Wir werden dafür sorgen, dass alle demokratischen Parteien die Commerzbank zum Wahlkampfthema machen.“ Im Zweifel würden die Beschäftigten „in Wiesbaden und Berlin auf der Matte stehen“.
Betriebsrat erwartet Unterstützung aus Politik
Von der Bundesregierung und der Landesregierung in Hessen erwartet Uebel Unterstützung. „Ich erwarte, dass Berlin für seine Fehler geradesteht und das maximal Mögliche tut, um uns zu unterstützen.“ Im Fall eines Zusammenschlusses rechnen die Arbeitnehmervertreter laut Uebel „mit bis zu 18.000 Arbeitsplätzen, die hier in Deutschland wegfallen könnten“.
Die Bundesregierung hatte Mitte September mit dem Verkauf ihrer in der Bankenkrise 2008 erworbenen Anteile an der Commerzbank begonnen. Die italienische UniCredit gab das höchste Gebot ab und kaufte darüber hinaus weitere Anteile. Eine Gesamtübernahme der zweitgrößten deutschen Bank durch die zweitgrößte italienische Bank steht nun im Raum.
Vize-Betriebsratschef Uebel betonte: „Wir sind ein starker Betriebsrat, wir haben Leute mit Kampferfahrung, wir haben schon die Dresdner Bank integriert, wir haben die Fusion mit der Deutschen Bank verhindert.“ Der Betriebsrat habe gemeinsam mit der Gewerkschaft Verdi viele Möglichkeiten, der Unicredit und ihrem Chef Andrea Orcel „das Leben schwer zu machen“, sagte Uebel der „Süddeutschen“. (afp)
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