Angekommen: Der Öcher Karnevalsjeck Balam Byarubanga

Bei der Frage, ob er denn ein richtiger Karnevalsjeck ist, zieht sich ein ganz breites Lächeln über das Gesicht des 65-Jährigen. „Einmal Prinz, immer Prinz.“
Titelbild
Balam Byarubanga im Schwarzrock der Karnevalsgesellschaft «Koe Jonge» in Aachen-Richterich.Foto: Marius Becker/dpa
Epoch Times6. Februar 2016
Für viele Flüchtlinge, die erst seit kurzer Zeit in Deutschland sind, ist das jecke Karnevalstreiben noch ziemlich fremd. Das ging Balam Byarubanga erstmal nicht anders. Doch als er 2005 den ersten Karnevalsorden seines Lebens bekam, wurde ihm klar: Er war angekommen in Deutschland.

Als junger Mann war er 1979 aus einem kleinen Dorf in Uganda nach Deutschland gekommen. Er hatte ein Stipendium fürs Studium. In seinem Heimatland herrschten bürgerkriegsähnliche Zustände. Nach dem Studium blieb er.

Seine Tochter tanzte bei der Karnevalsgesellschaft Richterich 1956 „Koe Jonge“ in Aachen-Richterich. Wie andere Eltern brachte er sein Kind zum Training und holte es wieder ab. Er ging zu den Feiern ins Festzelt. Und dann verliehen sie ihm einen Orden – vielleicht weil er einfach dazugehörte?

Das war der Anfang: Er wurde Vereinsmitglied, Schatzmeister, 2012 sogar Karnevalsprinz. Das Ornat des Karnevalsprinzen mit afrikanischen Wurzeln hängt jetzt im Bonner Haus der Geschichte. Das macht ihn stolz. Integration? „Das geht am besten über die Kinder“, meint er.

Bei der Frage, ob er denn ein richtiger Karnevalsjeck ist, zieht sich ein ganz breites Lächeln über das Gesicht des 65-Jährigen. „Einmal Prinz, immer Prinz.“ Heute gehört er zu den „Schwarzröcken“ der Karnevalsgesellschaft – einer reinen Männergruppe, die mit weißem Hemd, Fliege, rotem Westchen und schwarzer Jacke auftritt.

(dpa)


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