Karpfen – ein Fisch mit Charakter

Von Mönchen als Zuchtfisch verbreitet, wird er auch heute noch gerne als Fleischersatz verzehrt
Von 21. Januar 2008

Der Karpfen bevorzugt das Bad in warmem Wasser. Aus diesem Grund ist er ein Fisch des Südens. Die drei ursprünglichen Arten des Karpfens (Cyprinus carpio) entstammen dem Schwarzen wie auch dem Kaspischen Meer, dem Amurbecken und Nordchina, sowie Vietnam und Chinas Süden. Von hier aus siedelte der Karpfen sich bereits im Tertiär in den unteren Flussläufen von Donau und Wolga an. Um seine Verbreitung machten sich Mönche verdient, die ihn als Zuchtkarpfen in ganz Europa einführten. Warmes Wasser und schlammige oder sandige Ufer mit guter Vegetation sind die wenigen Lebensbedingungen des Karpfen. In Deutschland war der bayerische Aischgrund in Mittelfranken das Mekka der Karpfenzucht. Über 3.300 Teiche bilden auch heute noch das größte zusammenhängende Zuchtgebiet. Die relativ hohe durchschnittliche Wassertemperatur und die vielen Quellweiher ließen diese Region zum Zuchtzentrum werden.

Die Chinesen hielten ihn als erste, die alten Griechen schätzten ihn. Und durch die Römer wurde der Karpfen zum Liebling der Götter.
Die Lateiner gaben dem Karpfen den Namen Cyprinus und weihten ihn damit der Göttin Venus, die die Insel Zypern zur Heimstatt wählte. Ihr zugesprochen gilt der Karpfen als ein Symbol der Fruchtbarkeit –
ein Anspruch, den er mit seinen Hunderttausenden abgelegter Eiern mit Berechtigung erfüllt.

Blütezeit der Karpfenzucht war in Mitteleuropa das 15. und 16. Jahrhundert. Die große Macht der Kirche band die Gläubigen an die Fastenzeit und an den fleischlosen Freitag, da lockte der Karpfen um so mehr. 180.000 Hektar an Karpfenteichen gab es allein in Böhmen und Mähren, bis schließlich deren Ausweitung per Dekret verboten wurde, um den weiteren Verlust wertvoller Ackerfläche zu verhindern.
Mit seinem intensiven Geschmack und dem hohen Fettgehalt eignet sich der Karpfen für deftigere Arten der Zubereitung, deshalb möchte ich Ihnen zwei altösterreichische und ein indisches Rezept vorstellen, das mit Karpfen perfekt harmoniert.

Bei Fragen, Anregungen oder Beschwerden kontaktieren Sie mich bitte unter: [email protected]


Gebackener Karpfen mit Vogerl-Erdäpfelsalat

Zutaten:

  • 800g Karpfenfilet
  • 2 Eier
  • etwas glattes Mehl
  • Semmelbrösel zum Panieren
  • Öl zum Ausbacken
  • Zitrone
  • Petersilie zum Garnieren

Für den Salat:

  • 700g festkochende Kartoffeln
  • 200g Rapunzel- oder Vogerlsalat
  • Salz, Pfeffer, Zucker, Essig und Öl zum Marinieren

Zubereitung:

Haut des Filets in kurzen Abständen einschneiden; in Portionen schneiden; die Stücke kräftig salzen, auch in den Einschnitten; in Mehl, verschlagenen Eiern und den Semmelbröseln panieren; in heißem Fett schwimmend beidseitig langsam ausbacken; auf Küchenkrepp gut abtropfen lassen; mit Zitronenspalten und Petersilie garnieren. Für den Salat die Kartoffeln kochen, schälen und warm in Scheiben schneiden, mit Salz, Zucker, Öl und etwas Essig marinieren und vorsichtig den gewaschenen Rapunzelsalat unterheben; zum Anrichten mit frisch gemahlenem schwarzen Pfeffer bestreuen.


Serbischer Karpfen

Zutaten:

  • 600g Karpfenfilet
  • ca. 100g Butterschmalz
  • Salz, Paprikapulver, weißer Pfeffer, gepresster Knoblauch
  • etwas glattes Mehl

Für die Knoblauchbutter:

  • 50g handwarme Butter
  • Salz, Pfeffer
  • 3 gepresste Knoblauchzehen

Zubereitung:

Hautseite des Karpfenfilets in kurzen Abständen einschneiden; kräftig mit Salz, Pfeffer, Knoblauch würzen und mit Paprikapulver einreiben; in Mehl wenden und das Mehl abklopfen; Butterschmalz in einer Pfanne erhitzen, die Karpfenstücke mit der Innenseite nach unten 8 Minuten knusprig braten, wenden und auf der Hautseite fertig braten. Für die Knoblauchbutter die Butter schaumig rühren, mit Salz, Pfeffer und Knoblauch würzen; in einen Dressiersack füllen und auf Folie kleine Rosetten aufspritzen; kalt stellen; Auf den Fisch anrichten, und mit Petersilienkartoffeln und Gurkensalat servieren.


Bombay-Fischcurry

Zutaten:

  • 800g Karpfenfilet
  • 100g Ghee oder Butterschmalz
  • 1 Zwiebel
  • 2 Zehen Knoblauch
  • 2 getrocknete rote Chilis
  • 1TL gemahlene Senfkörner
  • 1TL Kurkuma (Gelbwurz) gemahlen
  • 2TL gemahlener Koriander
  • 1 Stück Ingwer (2,5cm)
  • 1 Dose Kokosmilch; 2TL Salz
  • 1 Zitrone

Zubereitung:

Butterschmalz in einer großen Pfanne erhitzen, den klein geschnittenen Zwiebel und den Knoblauch langsam andünsten; die Chilis hineinbröseln und die restlichen trockenen Gewürze außer Salz dazugeben; den Ingwer schälen, in feine Streifen schneiden und ebenfalls in die Pfanne geben und 2 Minuten rösten; die Kokosmilch und das Salz dazugeben und aufkochen; den Fisch in 5×2,5cm Stücke schneiden und in die Pfanne geben, sobald die Sauce etwas eindickt; 15-20 Minuten langsam dünsten; wenn der Fisch gar ist, den Saft einer Zitrone in das Gericht einrühren; mit Basmatireis servieren.



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion