Arganöl erobert die Küchen

Nachhaltigkeit und Qualität, die sich für die Produzenten auszahlt
Titelbild
Die bittere Frucht des Arganbaumes. Aus ihr wird das wertvolle Arganöl gewonnen. (Foto: Getty Images)
Von 11. November 2007

Was schmeckt richtig gut mit warmem Ziegenkäse und französischem Brot und hilft mehr als 10.000 Menschen in einem abgelegenen Dorf in Marokko? Kommen Sie drauf? Arganöl! Noch nicht davon gehört? Das ist ein von Hand gepresstes, schmackhaftes und neues Öl das momentan dabei ist ethischen Geschäftspraktiken zu neuen Höhen zu verhelfen!

Dieses außergewöhnliche, goldene Öl ist am besten Wege dazu, die Zuneigung der besten Chefköche der Welt zu erobern. In Qualität und Geschmack herrlich, gewinnt es auch unter Olivenöl-Liebhabern schnell an Beliebtheit.

Arganöl wird aus den Nüssen des Arganbaumes gewonnen. Das einheimische Volk der Berber Marokkos schätzt das Öl wegen einer mehreren Gründen und benutzt es schon seit vielen Jahrhunderten.
Mit seinem hohen Vitamin E-Gehalt, Tocopherol, zweimal so viel wie in Olivenöl enthalten ist, steckt Arganöl voller Antioxidantien (auch Oxidationshemmer). Der Omega-9- Fettsäuren- und Omega-6- Fettsäuren-Gehalt beträgt über 80%. Eine seltene Kombination von Sterinen (45 % Schottenol und 37 % Spinasterol) hilft laut Universitätsstudien Erkrankungen von Herz und Gefäßsystem und auch Diabetes vorzubeugen.

Aber was das Öl wirklich außergewöhnlich macht, ist die Tatsache, dass die Fair Trade-Firma Argand‘or eines der besten Arganöle, biologisch und handgepresst, von den einheimischen Berberfrauen herstellen lässt.

Der Marokkaner Mohamed El Karz, Gründer der Firma, sagt, er sei durch Zufall darüber gestolpert, Arganöl herzustellen. „Während ich daran beteiligt war, für ein Infrastruktur-Projekt nach Wasser zu bohren, entdeckte ich die gefährdeten Arganwälder und sah, wie die einheimischen Berberinnen damit umgingen. Die Frauen benutzten die Nüsse zum Kochen, um Medizin und Hautpflegemittel herzustellen. Ich dachte, diese freundlichen Menschen könnten sich mit diesem speziellen Öl selbst erhalten, wenn sie nur einen Markt dafür hätten.“
Das war der Zeitpunkt, als er eine Partnerschaft mit Rudolf Bresink gründete, um den Berberfrauen zu helfen, ihr Öl auf die internationalen Märkte zu bringen. „Zuerst scheiterten die Versuche, die Frauen-Kooperativen zusammen zu bringen, am Widerstand der Berbermänner“, erzählt Mohamed. „Zum Schluss, nach vielen Diskussionen mit dem Anführer des Stammes, bildeten wir unsere erste Kooperation, nach 10 Jahren harter Arbeit. Die Frauen waren damals noch extrem schüchtern und durften ohne Erlaubnis der Männer nicht einmal das Haus verlassen.“

Mohamed und Rudolf blieben hartnäckig. „Mit der Hilfe der deutschen Firma, für die ich gearbeitet habe, gaben wir den Frauen eine Chance, lesen und schreiben zu lernen. Dies war ein besonderer Durchbruch für sie und auch für uns“, sagt Mohamed.

Das waren nicht die einzigen Hindernisse, die auftauchten, bevor Argand‘or in die Gänge gekommen ist. Die Partnerschaft musste das Vertrauen der Frauen gewinnen. Sie bestanden darauf, das Öl von Hand zu verarbeiten, die Art und Weise, die seit tausenden von Jahren angewendet worden war. Dies sicherte ihnen, dass das Öl in den Dörfern bleiben würde, das Handwerk überleben und sie immer Arbeit haben würden.

Mohamed willigte ein. Er sagt, dass die Qualität eine Priorität darstellt. Die Frauen können die besten Nüsse von den Bäumen sammeln und diese in den Herstellungskreislauf bringen, um das edelste, frischeste Öl herzustellen. Man benötigt für eine 12-Unzen-Flasche voll Öl ganze 20 Pfund Nüsse und rund 8 Arbeitsstunden.

Arganöl wird in Marokko seit vielen Jahren in technisierten Verfahren hergestellt. Diese Firmen waren nicht sehr erfreut über die Frauen-Coops, die Mohamed und Rudolf bildeten. Mohamed sagt dazu: „Ich habe viele verbale Drohungen erhalten, weil wir die Frauen und ihre Interessen unterstützten wurden wir zu der Zeit häufig angegriffen.“

Bald fing das mühsam von Hand gepresste Öl an, Top-Auszeichnungen einzuheimsen. Im Jahr 2005 wurde es mit „Produkt des Jahres 2005″ auf der angesehenen deutschen Messe BioFach ausgezeichnet. Bio-Magazine wie ODE nahmen Notiz und wählten Argand‘or zu einem der meist inspirierenden und nachhaltigsten Produkte der Welt. Chefköche in ganz Europa benutzen das Öl regelmäßig, und sogar der König von Marokko hat die Frauen-Kooperativen persönlich geehrt.

Seither gibt es nun mehr als tausend Frauen, die daran beteiligt sind, das handgepresste Arganöl für Argand‘or herzustellen – und noch mehr warten darauf, daran beteiligt zu werden. Das Öl erhält bereits mehr als 10.000 Familien. „Unsere Strategien basierten auf Innovation und darauf, eine soziale Verantwortung zu tragen. Viele andere Unternehmen können das von uns lernen“, sagt Mohamed.
Er ist über die Zukunft des Unternehmens optimistisch: „Mit unserem neuen Partner Stephan Hauke aus den Vereinigten Staaten hoffen wir, dieses erlesene Produkt den Menschen in Amerika nahe zu bringen.“

Arganöl ist köstlich-nussig und hebt den Geschmack von Ziegenkäse oder auch Brie ganz wunderbar.


Arganöl-Honig-Aufstrich

Beginnen Sie ihren Morgen mit diesem nahrhaften Aufstrich zum Frühstück.

  • 2 Teelöffel Arganöl
  • 2 Teelöffel Honig

Honig und Arganöl in einer Rührschüssel vermischen. Über Bagels, Toast, oder Französisches Baguette streichen. Ergibt eine Viertel Tasse (4 Portionen).


Amlou

Ein Frühstücksklassiker der Berber, kombiniert geröstete Mandeln mit Arganöl und Honig.

  • 4 Unzen geröstete Mandeln
  • 4 Teelöffel Arganöl
  • 2 Teelöffel Honig

Die Mandeln in einem Mörser zur Paste zerreiben, dann in eine Rührschüssel geben, mit
Arganöl verrühren, Honig einrühren. Auf Bagels, Toast, oder Crèpes geben. Ergibt eine Tasse (8 Portionen).

Spargelsalat

  • 6-8 Stangen frischer Spargel
  • 1 großes Ei
  • 4 Teelöffel Arganöl
  • 1 Teelöffel Aceto Balsamico
  • (Balsamessig)
  • 1 Teelöffel Senf
  • Salz und Pfeffer, Prise Zucker
  • Frischer Basilikum, gehackt

Wasser in einem Topf zum Kochen bringen, Spargelstangen hineingeben, Prise Zucker, Butter und Salz dazugeben. Die Spargelstangen für circa 6-10 Minuten kochen. Ei hart kochen.
Vinaigrette zubereiten, indem Arganöl, Aceto Balsamico, Senf, Salz und gemahlenen Pfeffer in einer Schüssel gemischt werden.
Zwei Teelöffel Wasser aus dem Spargeltopf einrühren. Hartgekochtes Ei pellen und in kleine Würfel schneiden.
Die Spargelstangen auf zwei Teller geben. Vinaigrette über den Spargel geben und mit darüber gestreuten Eierwürfeln und Basilikum anrichten. Lauwarm auftischen. Ergibt 2 Portionen.

Text erschienen in Epoch Times Printausgabe Nr. 12



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