Der Graf und Unheilig, der Abschiedsbrief…

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Foto: Screenshot/youtube
Epoch Times18. Dezember 2014

Das letzte Album heißt „Gipfelstürmer“, die letzte Tour wird noch durchgezogen, spätestens 2016 wird die Band aufgelöst.

„Der Graf hatte ja vor etwas mehr als einem Monat in einem offenen Brief an seine Fans seinen Abschied von der Musikbühne verkündet. Der wichtigste Grund für diese Entscheidung war der Wunsch und das Bedürfnis, wieder mehr Zeit für seine Familie und sich zu haben.

In den letzten Wochen hat sich der Terminkalender nun wieder in rasender Geschwindigkeit gefüllt. Der Graf hat gemerkt, dass er für sich selbst keinen ,Schongang’ kennt. Halbe Sachen sind nicht seins. Wenn er etwas macht, dann mit ganzer Kraft. Er hat erkannt, dass es, mit Blick  auf sein Bedürfnis, seinen Focus auf andere Lebenswerte zu richten, für ihn nur ein ,ganz oder gar nicht’ geben kann.

Insofern hat sich der Graf entschieden, bereits jetzt einen Schnitt zu setzen und sich aus der Medienöffentlichkeit quasi mit sofortiger Wirkung weitestgehend zurückzuziehen.“, verkündete Universal Picture, die Plattenfirma des Grafen.

Hier nochmal der offene Brief des Grafen:

Liebe Unheilig Fans,

 

in meinem ersten Interview vor 15 Jahren bin ich gefragt worden, was ich mir für die Zukunft wünsche und was meine Träume mit Unheilig seien. Meine Antwort war damals: „Ich möchte gesund bleiben und sehen, wie weit ich mit meiner Musik komme.“

 

Wir haben uns alle mit Unheilig vor mehr als 15 Jahren auf eine Reise begeben und immer den großen Traum vom Glück vor Augen gehabt. Wie einen Gipfel am Horizont, der immer da war und den wir nicht aus den Augen verloren haben.

 

Es war ein langer und steiniger Weg bis zu diesem lang ersehnten Gipfel. Mein musikalischer Traum wurde wahr und in den letzten Jahren durften wir unseren Traum leben. Wir durften mit Unheilig Musikgeschichte schreiben. Wir haben Grenzen überschritten und viele Menschen haben uns auf diesem Weg begleitet. Wir durften ein Teil ihres Lebens sein. Dafür bin ich unendlich dankbar.

 

Vor knapp drei Jahren haben wir dann mit dem Schreiben von neuen Unheilig Liedern begonnen. Das Ergebnis ist das anstehende neue Album „Gipfelstürmer“. Für mich sind die neuen Stücke dieses Albums die besten Songs, die ich je geschrieben habe. Das sagt mir mein Herz. Sie beschreiben erneut das Leben in all seinen Facetten. Sie erzählen von Hoffnungen und Ängsten, von Träumen über Glück und Liebe, von Trost und von Abschied.

 

Mit dem Gefühl, dass ich für dieses Album die für mich besten Lieder meines Lebens geschrieben habe, wurde mir immer mehr klar, dass ich unbewusst ein letztes Kapitel bei Unheilig aufgeschlagen hatte.

 

Es gibt einen weisen Spruch, der da heißt: „Du musst aufhören, wenn es am Schönsten ist“. Ich habe diesen Spruch früher nie wirklich verstanden. Warum soll man aufhören, wenn es am Schönsten ist? Doch in den vergangenen Wochen und Monaten bekam diese Weisheit des Lebens für mich persönlich eine Bedeutung: Du musst aufhören wenn es am Schönsten ist, um den Wert des Erlebten zu erhalten. Nur dann haben erreichte Ziele und Träume ihre eigene Zeit, auf die man später mit einem Lächeln voller Glück, Dankbarkeit und Zufriedenheit zurück blicken kann. In mir reifte der Entschluss, musikalisch Abschied zu nehmen. Und auf der anderen Seite ist es Zeit für mich, dass ich meiner Familie einen Teil des Glücks zurückgeben möchte, welches ich durch sie erleben durfte!

 

Unheilig war für mich immer mein musikalisches Baby, mit dem ich die vielen Geschichten des Lebens, die in mir waren, in die Welt tragen durfte. Die unheilige Musik ist zu meiner Sprache geworden und durch Unheilig habe ich zu einer besonderen Stärke gefunden, die ich vorher als Mensch in dieser Art nicht kannte. Die Botschaft, dass man immer für seine Träume kämpfen soll und dass man nie die Hoffnung aufgeben darf, auch wenn es oft genug im Leben schlecht aussieht, die wurde für mich durch die Vita von Unheilig bestätigt.

 

Durch euch alle durfte ich meinen großen Traum leben. Aber auch meine Familie und mein Umfeld haben mich 15 Jahre nach allen Kräften unterstützt und gefördert. Mir ist aufgrund der vielen Arbeit nie wirklich klar vor Augen gewesen, wie sehr mich alle unterstützt haben. In den letzten Jahren ist mir als Familienmensch allerdings bewusst geworden, worauf die Menschen in meinem Umfeld die letzten Jahre verzichtet haben. Sie mussten auf mich als Mensch verzichten. Für mich ist die Zeit gekommen, dass ich meiner Familie etwas zurückgeben möchte und „Danke“ sagen möchte. Ich habe mich voll und ganz der Musik hingegeben und dabei vieles um mich herum vergessen und nicht gesehen. Ich möchte vor allem meiner Familie wieder mehr Aufmerksamkeit schenken.

 

Ich möchte mich als Mensch von Euch als meine liebsten und besten Fans der Welt bedanken und Abschied nehmen.

 

Ich weiß sehr wohl, dass ich jedem Einzelnen von euch sehr viel zu verdanken habe! Daher werde ich auch nicht einfach so von heute auf morgen mit der Musik aufhören oder verschwinden. Aber das kommende Album „Gipfelstürmer“ läutet nun die Abschiedsära von Unheilig ein. Ich habe alle musikalischen Träume gelebt und in den Unheilig Liedern auf ewig festgehalten.

 

„Lebe wohl“ zu sagen ist nie leicht. Es liegt in unserer Natur, an Dingen festzuhalten, die wir mögen oder lieben. Allerdings hat alles seine Zeit. Und für mich ist es an der Zeit, meinen Abschied aus der Öffentlichkeit vorzubereiten.

 

Doch soviel sei versprochen: der letzte Vorhang wird erst dann fallen, wenn wir uns alle gebührend voneinander verabschiedet haben. Ich möchte zusammen mit Euch allen diesen Abschied auf den noch kommenden Konzerten bewusst erleben und feiern, um auch noch Jahre später auf eine wirklich außergewöhnliche Zeit zurückblicken zu können.

 

Ich möchte euch alle bitten, die Botschaft meiner Texte und Songs mit all den positiven Werten in die Zukunft zu tragen und an Eure Liebsten weiter zu geben. Die Musik wird bleiben und der Glaube, die Hoffnung und das Gute daraus werden ebenso bleiben und überleben.

 

Ich umarme euch,

Euer Graf

„Zeit zu gehen“ aus dem Album „Gipfelstürmer“:

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