Donnerstag, 01.01.2015, 15.35 Uhr, WDR

Am 21.12.2014 verstarb der größte deutschsprachige Chansonnier der Gegenwart: Udo Jürgens. Den Autoren Hanns-Bruno Kammertöns und Michael Wech gestand er kurz vor seinem 80. Geburtstag: "Wenn du ein Abschiedslied, ein richtig gutes, machst, dann muss man den Tod durchhören durch das Lied. Und darüber kann ich jetzt nicht singen in diesem Moment."

Nein, loslassen wollte Udo Jürgens nicht. Sein letztes Album, dass im Februar 2014 erschien, heißt "Mitten im Leben". Der österreichisch-schweizerische Sänger und Komponist starb an Herzversagen. Jürgens sei bei einem Spaziergang in Gottlieben im Kanton Thurgau bewusstlos zusammengebrochen, so sein Management. Trotz sofortiger Wiederbelebungsmaßnahmen sei er nach der Überführung im Kantonsspital Münsterlingen gestorben.

Ein Rückblick auf Erfolge und Tiefpunkte

Die 90-minütige Dokumentation blickt auf Udo Jürgens‘ Leben zurück, das ihn zum reichen Mann gemacht und ihm unvergessliche Momente auf der Konzertbühne geschenkt hat. Was waren die Tiefpunkte, in denen auch einer wie er nicht mehr weiterwusste? Von welchen Ängsten und von welchen Sehnsüchten war er getrieben?

Shirley Bassey und Sammy Davis Jr. – die ganz Großen sangen seine Kompositionen. Keiner hat über die Liebe und die Einsamkeit eindringlicher gesungen als er.

Die Tür zur Einsamkeit

Und auch über den hohen Preis des Erfolges spricht Jürgens:  "In den Stunden nach einem Konzert öffnet sich die Tür zur Einsamkeit." Er war zweimal verheiratet gewesen: "Ich wollte eine gute Ehe führen, habe es aber nicht geschafft."

Was bleibt? Mit seinem Bruder, dem Maler Manfred Bockelmann, hatte er die Frage nächtelang diskutiert. Auch ihn besuchten die Autoren in seinem Atelier. Er stand dem Menschen Udo Jürgens so nahe wie wohl kein anderer sonst: "Mit seiner Musik hat er alle Schwächen ausgeglichen", so sein Bruder. Auch Tochter Jenny Jürgens und Sohn John sowie Weggefährten wie Joachim Fuchsberger und seine Manager zeichnen ein Bild von dem Mann, der Udo Jürgens war.

"Man vergisst sehr oft, dass ich in meinen Liedern, auch wenn sie vielleicht wie Schlager klingen, mich doch oft bemüht habe, Haltung zu zeigen. Ich bin Unterhaltungsmusiker. Das beinhaltet auch das Wort ‚Haltung‘."

Ein Film von Hanns-Bruno Kammertöns und Michael Wech, Redaktion Christiane Hinz (Senderinfo)

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Hier der Trailer:

Foto: Getty Images/Getty Images

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