„Die Bernadottes und die Mainau – Das Vermächtnis des Grafen“ im Live-Stream, heute, 30.12., Doku

Titelbild
Valentin Haug, Gräfin Sandra Bernadotte, Graf Björn Bernadotte, Königin Silvia von Schweden, Gräfin Bettina Bernadotte und Ehemann Philipp HaugFoto: Andreas Rentz/Getty Images
Epoch Times30. Dezember 2014

Dienstag, 30.12.2014, 20.15 Uhr, SWR

Am 11. November 2004 hatte Lennart Graf Bernadotte seinen letzten öffentlichen Auftritt in einer SWR-Livesendung. Sechs Wochen später, am 21. Dezember, starb er. Wer war dieser Mann, der als schwedischer Prinz geboren und als Mainau-Graf bekannt wurde? Im Südwesten kennt man Lennart Graf Bernadotte vor allem für sein Lebenswerk: die Mainau.

1932 ließ er sich auf der Insel seiner Großmutter, einer badischen Prinzessin, nieder, fand nach eigenen Worten einen Dschungel vor und machte daraus in wenigen Jahren ein Blumenparadies. Doch wie kam es dazu? Ursprünglich führte er ein Leben am schwedischen Königshof, sein Vater war der Bruder des Thronfolgers, seine Mutter eine Romanow aus dem russischen Zarenhaus. Doch die Eltern trennten sich früh, der kleine Lennart wuchs bei seiner Großmutter mit strengem Hofprotokoll auf. Schnell fühlte er sich eingeengt. 1932 kam es zum Bruch mit dem Königshaus, als er seinem Herzen folgte und die bürgerliche Karin Nisswandt heiratete. Für sie verzichtete er auf Titel und Thronfolge – damals ein Skandal! Doch Lennart Bernadotte war kein Mensch, der etwas dem Zufall überließ.

Weder in seinem Leben, noch in seiner Arbeit. Sich treiben lassen, im Strom der Zeit und Konventionen dahin zu schwimmen – so etwas kam für ihn nicht in Frage. Karin und er machten aus der Mainau ein kleines Paradies und bekamen vier Kinder. Mit den Nazis mochten sie sich dauerhaft nicht arrangieren. Während des 2. Weltkriegs zog die junge Familie deshalb nach Schweden zurück, wo Lennart seine Talente als Fotograf und Dokumentarfilmer entdeckte und als Herausgeber einer Fotozeitschrift die Familie ernährte. Nach dem Krieg kamen sie zurück. Lennart Bernadotte wollte Spuren hinterlassen, Grenzen überschreiten und das scheinbar Unmögliche probieren. Er engagierte sich für Völkerverständigung, organisierte alljährlich ein Treffen von Nobelpreisträgern, kämpfte für schönere Dörfer und sauberes Wasser. Er warnte vor dem Atomkrieg, hob soziale Projekte aus der Taufe, schrieb Theaterstücke und liebte Musik.1952 gewann er mit der Dokumentation Kon-Tiki sogar einen Oscar.

1951 wurde er wieder adelig, eine Tante verlieh ihm den Titel Graf of Wisborg. 1972 sorgte er erneut für Schlagzeiten. Von Karin inzwischen geschieden, heiratete er Sonja Haunz. Die Braut war 35 Jahre jünger und die Tochter des Gutsverwalters. Mit ihr machte er die Mainau zum beliebtesten Ausflugsziel Baden-Württembergs. Als er älter wurde, managte sie das Unternehmen und führte seine Projekte fort. Mit ihr hatte er weitere fünf Kinder: die heutige Mainau-Generation.

In der Dokumentation "Die Bernadottes und die Mainau" kommen Nachfahren und Wegbegleiter des Grafen zu Wort.: Kinder aus erster und aus zweiter Ehe, der Fotoassistent des Grafen Hans-Dieter Meier, Frank Siegfried, sein ehemaliger Pressesprecher und Peter Forster, sein Kameramann. Sie alle zeichnen das Bild eines Mannes, der so viele Facetten hatte, wie kaum ein anderer, der mit seinem Charisma die Menschen in seinen Bann zog und der Zeitzeuge der Umwälzungen des letzten Jahrhunderts war.

(Senderinfo)

Direkt zum Stream:

Live-Stream, kein Problem! – aber bitte legal! Hier erfahren Sie, was Sie schon immer über Live-Streams wissen wollten…
My Live-Stream
(sm)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion