Portugal triumphiert erstmals beim ESC – Deutschland Vorletzter

Portugal hat erstmals den Eurovision Song Contest gewonnen. Deutschland enttäuschte erneut: Levina wurde Vorletzte mit nur sechs Punkten und damit lediglich einem Punkt mehr als der Letzte Spanien.
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Der Portugiese Salvador Sobral gewann den ESC mit dem Lied "Amar Pelos Dios" 2017.Foto: SERGEI SUPINSKY/AFP/Getty Images
Epoch Times14. Mai 2017

Portugal hat erstmals den Eurovision Song Contest (ESC) gewonnen. Sänger Salvador Sobral holte beim Finale am Samstagabend in Kiew sowohl bei der Jury als auch bei der Zuschauerabstimmung die meisten Punkte und ließ das in beiden Wertungen zweitplatzierte Bulgarien deutlich hinter sich. Deutschland enttäuschte erneut: Levina wurde Vorletzte mit nur sechs Punkten und damit lediglich einem Punkt mehr als der Letzte Spanien.

Sobral gewann den 62. ESC mit der ungewöhnlichen Jazzballade „Amar Pelos Dois“, die seine Schwester geschrieben hat. Im Gegensatz zu den oft schrillen und auf Effekte setzenden ESC-Liedern handelte es sich um ein melancholisches Lied, das der 27-jährige Musiker mit reduzierten Gesten und Bewegungen vortrug.

Nach dem Gewinn des gläsernen Mikrophons für den Sieger rief der Portugiese dazu auf, wieder „Musik, die etwas bedeutet“ anstelle von oberflächlicher Musik zu pflegen. „Musik ist Gefühl“, sagte Sobral.

„Bravo Salvador! Bravo Portugal!“ jubelte Regierungschef Antonio Costa

In seinem Heimatland löste der Erfolg Begeisterung aus. „Bravo Salvador! Bravo Portugal!“ jubelte Regierungschef Antonio Costa beim Kurzmitteilungsdienst Twitter. Auch Präsident Marcelo Rebelo de Sousa gratulierte umgehend, die gerade portugiesischer Fußballmeister gewordene Mannschaft von Benfica Lissabon feierte den Sänger ebenso.

Deutschland enttäuschte nach den zwei letzten Plätzen der Vorjahre erneut. Starterin Levina wurde Vorletzte und war dabei mit sechs Punkten nur einen Punkt besser als Schlusslicht Spanien. Sie erhielt in der Jurywertung von insgesamt 42 Ländern nur aus Irland drei Punkte, beim Publikum bekam sie nur aus der Schweiz drei Punkte.

ARD: „Sehr enttäuschend, ich fand es auch ungerecht“.

In der Nacht zum Sonntag zeigte sich die 26-Jährige in der ARD enttäuscht. „Ich bin natürlich total traurig“, sagte Levina. Sie versuche aber immer noch, das Positive aus dem Negativen zu ziehen – immerhin sei sie anders als die deutschen Starterinnen der Vorjahre nicht Letzte geworden.

Der in der ARD für den ESC verantwortliche Thomas Schreiber nannte das Ergebnis „sehr enttäuschend, ich fand es auch ungerecht“. Er habe Levina in Kiew als herausragende Sängerin erlebt, aber ihr Lied „Perfect life“ sei offenbar in Europa nicht angenommen worden. „Für den ESC in Lissabon werden wir uns etwas überlegen“, kündigte Schreiber an.

Ein Starter mit größeren Siegchancen scheint dringend nötig zu sein, damit der Wettbewerb in Deutschland nicht weiter an Interesse verliert. Die Show am Samstagabend schalteten in der ARD nur noch 7,76 Millionen Menschen ein, was die schlechtesten Zuschauerzahlen seit 2009 und damit dem Jahr vor dem Sieg von Lena Meyer-Landrut bedeuteten. Im Vergleich zum Vorjahr sank die Zuschauerzahl um 1,5 Millionen.

Hinter Portugal und Bulgarien landete – allerdings bereits mit einem sehr deutlichen Abstand – Moldau auf Rang drei, gefolgt von Belgien und Rumänien. Bei den Wertungen zeigten sich deutliche Unterschiede im Geschmack der Jury und des Publikums. So holten die in der Jurywertung noch weit zurückliegenden Moldau, Ungarn, Rumänien und Kroatien beim Publikum so viel mehr Punkte dass sie es noch in die Top Ten schafften. Das lange als Favorit gehandelte Italien wurde Sechster. (afp)

Video: Portugal gewinnt den ESC

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