Marokko wirft Algerien „unmenschliches Verhalten“ bei Abschiebung von Syrern über gemeinsame Grenze vor

Marokko kritisiert Algerien wegen der Abschiebung von 55 syrischen Flüchtlingen. Sie seien "unmenschlich" behandelt worden. Die Grenze zwischen den beiden nordafrikanischen Ländern ist seit 1994 geschlossen.
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Flüchtlinge in Algerien. (Symbolbild)Foto: FAROUK BATICHE/AFP/Getty Images
Epoch Times23. April 2017

Marokko hat dem Nachbarland Algerien wegen der Abschiebung von 55 Syrern über die gemeinsame Grenze „unmenschliches Verhalten“ vorgeworfen.

Die syrischen Flüchtlinge seien in der Nähe der Wüstenstadt Figuig über die Grenze geschickt worden, teilte das marokkanische Innenministerium in der Nacht zum Samstag mit. Dabei seien auch Frauen und Kinder Gefahren ausgesetzt worden.

In sengender Hitze und auf schroffem Gelände hätten die Syrer das Grenzgebiet in mehreren Gruppen erreicht, bevor sie von algerischen Polizisten „umzingelt“ worden seien, erklärten die marokkanischen Behörden. Diese Art der Abschiebung widerspreche „den Regeln guter Nachbarschaft“. Ein Vertreter einer Nichtregierungsorganisation in Figuig sagte, die Syrer hätten auch am Samstag noch ohne Zugang zu Wasser und Lebensmitteln an der Grenze festgesteckt.

Marokkanische Medien berichteten, die Syrer seien im Grenzgebiet ihrem Schicksal überlassen worden, weil Marokko sie an der Einreise gehindert habe. Die Grenze zwischen den beiden nordafrikanischen Ländern ist seit 1994 geschlossen.

Marokkos Außenministerium zeigte sich am Samstagabend „tief besorgt“ und erklärte, Algerien müsse „seiner politischen und moralischen Verantwortung in dieser Situation“ nachkommen. Die „humanitäre Tragödie“ der syrischen Zivilisten dürfe nicht dafür genutzt werden, „Ärger an der marokkanisch-algerischen Grenze“ zu stiften.

Mitte März hatte die marokkanische Flüchtlingsorganisation Gadem mitgeteilt, dass rund 30 Flüchtlinge aus Ländern südlich der Sahara in Marokko festgenommen worden seien. Diese seien dann im Niemandsland zwischen Marokko und Algerien gestrandet, da keines der beiden Länder sie aufgenommen habe. (afp)

 



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