Antifaschismus – Der verlogene aber erfolgreiche Versuch der SED, Linken ihre kriminelle Vergangenheit schön zu reden

Womit Honecker und Genossen nicht gerechnet hatten, und, aufgrund ihrer ideologisch induzierten Zwangsvorstellungen, auch gar nicht hatten rechnen können, war, daß die real existierenden Konterrevolutionäre ihnen nichts als die Macht nehmen wollten.
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Die Mauer durch Deutschland wurde von den Kommunisten in der DDR als "antifaschistischer Schutzwall" bezeichnet. Hier die Ansicht von Westberlin aus am 25. Gedenktag zum Fall der Mauer 9. November 2014.Foto: OBIAS SCHWARZ/AFP/Getty Images
Von 16. Juli 2019

Daß ihnen mit der Macht ganz sicher auch Freiheit und Leben genommen werden würden, gehörte zu den Vorstellungen, die den Führungskollegien der SED die Fähigkeit nahmen, mit den Bürgern der DDR wirklich zu kommunizieren.

Es dürfte diese Greise daher verblüfft haben, wie glatt und ungeschoren sie selbst und die Verwalter ihres politischen und finanziellen Erbes über das Ende der DDR hinweggekommen sind.

Womit Honecker und Genossen nicht gerechnet hatten, und, aufgrund ihrer ideologisch induzierten Zwangsvorstellungen, auch gar nicht hatten rechnen können, war, daß die real existierenden Konterrevolutionäre ihnen nichts als die Macht nehmen wollten.

Daß die Aufständischen – die eben anständige Demokraten sein und bleiben wollten – 1989 nicht eine Sekunde versucht waren, mit der SED umzuspringen, wie die es mit ihnen gar zu gerne getan haben würde, erklärt das Überleben der SED, nicht jedoch, wie wenig diese Partei tun mußte, um trotz einer doch nicht ganz unbeachtlichen kriminellen Vergangenheit in der Bundesrepublik als politisch stubenrein akzeptiert zu werden.

Das gelang ihr, weil ihre Behauptung, in einer respektheischenden antifaschistische Tradition zu stehen, unangefochten blieb. Wie auch anders, höre ich sagen, sind nicht abertausende Kommunisten in den KZ umgekommen und umgebracht worden.

Ja das sind sie, zweifellos – und daß sie es sind, gehört zur Begründung des Urteils, welches die Art der Nationalsozialisten, vom Menschen zu denken und zu reden, als indiskutabel verbietet. Aber dürfen wir vom Antifaschismus als humanen Kern der LINKEN sprechen?

Ich nehme das Wort Antifaschismus nicht in den Mund; es ist verdorben – von den Kommunisten.

Noch im Mai 1933 – Hitler hatte den Staat schon im Griff – galt für die Kommunisten folgende Maxime: „Die völlige Ausschaltung der Sozialfaschisten aus dem Staatsapparat, die brutale Unterdrückung auch der sozialdemokratischen Organisation und ihrer Presse ändern nichts an der Tatsache, daß sie nach wie vor die Hauptstütze der Kapitalsdiktatur darstellen“ denn „Die Sozialdemokratie ist objektiv der gemäßigte Flügel des Faschismus“.

Ich finde man darf das schon im Ohr haben, wenn man die unverschämten Erben der SED vorm Faschismus warnen hört. Faschismus war und ist ein Kampfbegriff, mit dem die Kommunisten jeden belegten, der nicht bereit war, mit ihnen im Gleichschritt in die Diktatur zu marschieren.

Es scheint eine Konstante der LINKEN zu sein, ihre Gegner auszuschalten, indem sie sie kurzerhand zu Faschisten erklären.

Faschismus als Begriff ist die Ausgeburt der schier größenwahnsinnigen Behauptung, daß es außerhalb des Gravitationsfeldes der LINKEN keine vertretbare politische Position geben könne.

Der Gebrauch des Wortes Faschismus, auch – und ganz besonders – in Form des Schlagwortes Antifaschismus, sollte sich daher aus Gründen der Hygiene im politischen Leben verbieten.

„Merken Sie denn nicht, daß Sie die Geschäfte derer da drüben besorgen? Sie wollen beide die demokratische Republik zertrümmern, um dann auf den Trümmern ihre Diktatur zu errichten, und zwar jeder die seine. Sie wollen dann die hängen und die Sie. Ich fürchte, Sie werden die Gehängten sein.“ Mit diesen, sich entsetzlich genau bewahrheitenden Worten wandte sich der preußische SPD Ministerpräsident Braun 1932 an die auf ihren Parlamentsbänken grölenden Kommunisten. „Dich hängen wir zuerst.“ antworteten ihm die brutalen, dämlich feixenden, knallroten „Antifaschisten“.

Sie haben viel, unverzeihlich viel zum Untergang der Republik beigetragen und es schmälert ihre Schuld an der Zerrüttung und Vergiftung der Demokratie nicht, daß sie dann Mann für Mann in die Lager wanderten, wo viele, grauenhaft viele von ihnen ganz genau so endeten, wie es ihnen der Sozialfaschist von der SPD vorausgesagt hatte – am Galgen.

Wenn ich mir die Meute vor Augen führe, an die der noble Ministerpräsident Braun seine Worte vergeudete, frage ich mich, welche Variante des Elends diese Irren Deutschland und der Welt bereitet hätten, wenn sie statt A.H. 1933 den Staat erobert hätten.

Wir können es uns ausmalen. Offenbar kann der Sozialismus nicht real existieren, ohne die Wirtschaft zu ruinieren und Furcht und Schrecken zu verbreiten.

Zumindest was die Zahl der Opfer seiner Experimente an der Menschheit betrifft, hat das Gespenst des Kommunismus die Weltspitze erklommen.

Die Überzeugung der LINKEN, den Weg zu kennen, auf dem die Menschheit dorthin gelangt, wo sie von allem menschengemachten Unglück befreit leben könnte, hat eine offene Flanke für den Kurzschluß, daß, wer sich auf diesem Weg querstelle,

ein Feind der Menschheit, ein Unmensch sei, den aus dem Weg zu räumen nicht nur erlaubt, sondern – im Namen der Menschheit – unvermeidlich sei.

Ja. Die Kommunisten waren Feinde der Nazis.

Aber Freunde der Demokratie, Liebhaber der Freiheit waren sie nie – und Menschenfreunde schon gar nicht ; nichts beweist das besser als der Zynismus, der diese Spitzbuben von der Mauer als einem antifaschistischen Schutzwall sprechen ließ.

Kommunisten und Nazis mögen Welten getrennt haben – was die Freigiebigkeit bei der Erteilung von Lizenzen zum Töten anlangt, haben sie sich nichts genommen. Daß die Kommunisten es, im Unterschied zu den Nazis, doch nur gut mit der Menschheit gemeint, ja recht eigentlich humanistischer als humanistisch gedacht hätten, kann für die Frage, wie man mit ihren geistigen Nachfolgern umgeht, nicht von Belang sein. Sie sind von Geburt an unheilbar mit Gewaltbereitschaft infiziert.

Eines sollte sich jedenfalls verbieten – sich von diesen Schlitzohren vorschreiben zu lassen, wer politisch salonfähig ist.

Fazit: Faschismus und Antifaschismus gehören als kommunistische Schlagwörter nicht ins Vokabular des Streites um die Grenzen der Meinungsfreiheit.

Zuerst erschienen auf www.vera-lengsfeld.de

Vera Lengsfeld war Bürgerrechtlerin in der DDR. Die Buchautorin und Bloggerin lebt jetzt in Berlin.

Dieser Beitrag stellt ausschließlich die Meinung des Verfassers dar. Er muss nicht zwangsläufig die Sichtweise der Epoch Times Deutschland wiedergeben.


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