Demo ohne Mahlzeit: Die unvorstellbaren Höllenqualen der „Generation Z“ – Ein Kommentar

Es galt, beim großen Happening dabei zu sein, fünf Minuten Ruhm per Interview mit einem der bereitwillig zur Verfügung stehenden Journalisten inklusive. Das macht sich gut auf dem eigenen Instagram-Account.
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Zu dumm, dass der Tagebau Garzweiler kein Fast-Food-Restaurant anbietet, in dem man sich zwischendurch hätte stärken können (Ramin Peymani)Foto: Sascha Schuermann/Getty Images
Von 24. Juni 2019

Es ist überstanden. Vorbei ist das Protestwochenende Zehntausender Teenager, zu denen sich viele „Alt-68er“ gesellt hatten, die sich noch einmal jung und hipp fühlen durften. Sogar den eigenen Müll versprachen die Jugendlichen diesmal wieder einzusammeln.

Diesen hatten sie im Vertrauen darauf, dass irgendwer, wie Mutti daheim, schon hinter ihnen aufräumen wird, bei früheren Protesten auch gerne mal zurückgelassen.

In Aachen ist die Demonstration friedlich verlaufen. Nicht so im Tagebau Garzweiler. Gewaltbereite „Ende-Gelände“-Kämpfer – medial als „Aktivisten“ verniedlicht – lieferten sich Auseinandersetzungen mit der Polizei und versuchten ihre Kumpanen zu „befreien“, die von den Einsatzkräften zur Aufnahme der Personalien festgehalten wurden.

Rund um die Garzweiler-Proteste gingen zudem zwei Pumpstationen in Flammen auf. Mindestens acht Polizeikräfte wurden verletzt. Glücklicherweise waren die meisten Demonstranten, wie auch Tausende hinzugestoßene Klimademo-Schüler, nicht auf Gewalt aus. Es galt, beim großen Happening dabei zu sein, fünf Minuten Ruhm per Interview mit einem der bereitwillig zur Verfügung stehenden Journalisten inklusive. Das macht sich gut auf dem eigenen Instagram-Account.

Schon in Aachen hatte die Dauerberichterstattung manchen Teenie zum vermeintlichen Fernsehstar werden lassen. Angesichts des medialen Hypes kann man es den Pubertierenden kaum verdenken, dass sie sich inzwischen für die Taktgeber der deutschen Politik halten. Von überall her waren sie angereist – teils unterstützt durch Windkraft- und Solarunternehmen, wie die Süddeutsche Zeitung stolz berichtete.

Ein Rechtsstaat, der bei vermuteten Verstößen die Personalien erfasst, hat in der Vorstellung vieler „Aktivisten“ wohl keinen Platz

Getrübt wurde die Freude der Protestler am Samstagabend. Im und rund um den Tagebau Garzweiler hatte die polizeiliche Aufnahme der Personalien durch „Befreiungsversuche und Angriffe“ militanter Kohlegegner besonders lange gedauert. Dies passte den Festgehaltenen so gar nicht in den Kram.

Es ist ja auch blöd, die Demo-Party zu verpassen, die doch das eigentliche Highlight des Wochenendes sein sollte. In den sozialen Netzwerken wurden rasch Klagen darüber laut, dass die Identität einiger Demonstranten festgestellt wurde. Ein funktionierender Rechtsstaat, der bei vermuteten Verstößen die Personalien erfasst, scheint in der Vorstellung vieler „Aktivisten“ keinen Platz zu haben. Jedenfalls dann nicht, wenn sich die Betroffenen im Aufrag eines höheren Ziels wähnen. Und schon gar nicht, wenn es nicht um Straftaten von rechts geht.

Übrigens hatten sogenannte Autonome, die man seitens der Presse wohl unisono als Straftäter bezeichnen würde, engagierten sie sich nicht vorgeblich für die Umwelt, wenige Tage zuvor vier Nobelkarossen auf dem Firmengelände eines Sportwagenherstellers in Brand gesetzt. „Wir wollen uns mit dieser konkreten Maßnahme friedlich für die Begrenzung der klimaschädlichen CO2-Emissionen einsetzen“, heißt es im Bekennerschreiben der Linksextremisten, die mit dem Abbrennen von vier Autos jede Menge CO2 freigesetzt haben dürften.

In ihrem Schreiben animieren sie Nachahmer zu weiteren Straftaten: Neben dem Anzünden wird „Scheiben einschlagen, Reifen abstechen oder Lack zerkratzen“ gefordert. „Friedlich“ scheint in der verrückten Welt der linken Szene nur zu sein, was nicht den unmittelbaren Tod von Menschen zur Folge hat.

Zu dumm, dass der Tagebau Garzweiler kein Fast-Food-Restaurant anbietet, in dem man sich zwischendurch hätte stärken können

Was Garzweiler angeht, so beschwerte sich „Ende Gelände“ darüber, dass die Teilnehmer während der stundenlang dauernden Räumung des Tagebaus von der Polizei nicht ausreichend mit Essen und Getränken versorgt worden seien.

Vielleicht war es ja einfach nur unklug, sich mit zu wenig Proviant im Rucksack zu einem Happening zu begeben, bei dem man sommerliche Temperaturen und einen nicht ganz planbaren Ablauf erwarten durfte. Zu dumm, dass der Tagebau Garzweiler kein Fast-Food-Restaurant anbietet, in dem man sich zwischendurch hätte stärken können. Warum hatten Mama und Papa das nicht vorher gesagt? Oder einem wenigstens ein bisschen mehr eingepackt? Die machen doch sonst immer alles.

Es war ja schon ärgerlich genug, dass sie einen nicht mal zum Bahnhof gefahren hatten, wo die Sonderzüge zur gefühlten Klassenfahrt bereitstanden. Ein gutes Handynetz gab es immerhin rund um Garzweiler. Nicht auszudenken, hätte man vom Ort des Geschehens nicht twittern können. Es dürfte ein heißer Sommer werden, weniger wegen der Temperaturen, als vielmehr durch die immer weiter angeheizte Debatte.

Bald könnten die ersten Forderungen laut werden, den jugendlichen „Klimarettern“ unabhängig von Wahlen Parlamentsmandate einzuräumen. Dann könnte es für die „Generation Z“ aber ein böses Erwachen geben: Der Parlamentsbetrieb ist zäh und erfordert jede Menge Ausdauer. Essen, Trinken und Handynutzung kommen in den Gremien weniger gut an. Und Partys sind im Bundestag eher selten.

Vielleicht also doch lieber europaweite Reisen zu coolen Städte-Happenings. Die Klimabilanz dieser Großdemos dürfte allerdings verheerend sein.

Zuerst erschienen auf  LIBERALE WARTE

Das aktuelle Buch von Ramin Peymani Chronik des Untergangs – Ist es für uns wirklich erst 5 vor 12? erhalten Sie auf Wunsch als signierte Ausgabe. Hexenjagd – Der mündige Bürger als Feindbild von Politik und Medien und Das Grauen – Deutschlands gefährliche Parallelgesellschaft gibt es ebenfalls im Buchhandel.

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Dieser Beitrag stellt ausschließlich die Meinung des Verfassers dar. Er muss nicht zwangsläufig die Sichtweise der Epoch Times Deutschland wiedergeben.


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