Die Französische Revolution greift die Amerikanische Revolution an

Amerika befindet sich inmitten eines sozialen Umbruchs, der genauso radikal und potenziell zerstörerisch ist wie der, der Frankreich im späten 18. Jahrhundert zerrissen hat. Es handelt sich um eine Revolution, die darauf abzielt, den traditionellen Amerikanismus gründlich zu zerstören. Wesley J. Smith glaubt, dass sich die Lage in den USA erst einmal verschlimmern wird, bevor es wieder bergauf geht.
Titelbild
Mitglieder der Kommunistischen Partei der USA und antifaschistischer Gruppen verbrennen eine amerikanische Flagge auf den Stufen des Colorado State Capitol in Denver, Colorado. Es ist der Tag, an dem Präsident Joe Biden zusammen mit Vizepräsidentin Kamala Harris vereidigt wurden.Foto: Michael Ciaglo/Getty Images
Von 13. März 2021

„Das ist Wahnsinn!“ Wie oft sagen wir in diesen Tagen diese Worte? Die Litanei könnte immer so weitergehen.

Dr. Seuss ist plötzlich Persona non grata, sechs seiner Bücher wurden aus dem Programm genommen, weil sie „rassistisch“ und „hasserfüllt“ sind. Das ist Wahnsinn!

Die Harry-Potter-Autorin J.K. Rowling ist zu einer weithin geschmähten Persönlichkeit geworden, weil sie behauptet, dass Jungs von Geburt an männlich und Mädchen weiblich sind? Das ist Irrsinn!

Statuen von Abraham Lincoln werden abgerissen und Schulen, die nach dem großen Befreier benannt sind, umbenannt, um den „Rassismus“ zu bekämpfen. Das ist Irrsinn!

Aufgeweckte Pädagogen verteufeln einen Mathematikunterricht, der sich darauf konzentriert, eine „richtige Antwort“ zu erhalten, als Ausdruck von weißem Privileg und Patriarchat. Plötzlich geht es in Mathe um soziale Gerechtigkeit. Das ist Wahnsinn!

Nein. Eigentlich ist es das nicht. „Canceln“, wie es genannt wird, ist eine kalt kalkulierte Strategie, die mit böser Absicht umgesetzt wird. Das Ziel ist nicht, zu überzeugen. Gesellschaftliche Exkommunikation, mediale Deplattformierung und die Vernichtung ehrwürdiger Traditionen zielen nicht darauf ab, Institutionen zu reformieren oder gesellschaftliche Verbesserungen zu fördern. Vielmehr geht es darum, jede traditionelle religiöse, soziale und politische Institution zu zerstören, die für „schuldig“ befunden wurde, die westliche Zivilisation zu konstruieren. Das Ziel ist, die Gesellschaft nach dem Bild des Woke neu aufzubauen.

Angriff auf Amerika im Geist der Französischen Revolution

Lassen Sie es mich noch einfacher ausdrücken: Die Französische Revolution greift die Amerikanische Revolution an.

Die Französische Revolution? Bin ich verrückt?

Das glaube ich nicht. Sicher, die Umstände sind anders. Die Antifa und die verbündeten Woker der Konzerne greifen keinen König an, der in Pracht lebt, während das gemeine Volk verhungert. Es wurden auch keine Guillotinen auf öffentlichen Plätzen aufgestellt, um Köpfe abzuhacken. Nun, zumindest nicht wörtlich.

Aber ich glaube, dass wir uns inmitten eines sozialen Umbruchs befinden, der genauso radikal und potenziell zerstörerisch ist wie der, der Frankreich im späten 18. Jahrhundert zerrissen hat. Es ist eine Revolution, die darauf abzielt, den traditionellen Amerikanismus ebenso gründlich zu zerstören wie die ursprüngliche Version die französische Monarchie.

Die Französische Revolution ist nicht nur ein historisches Ereignis. Sie kann auch als eine Metapher betrachtet werden, die einen besonders zerstörerischen utopischen Eifer beschreibt. In ähnlicher Weise kann sich die Amerikanische Revolution auf mehr beziehen als auf die Ereignisse, die in der Gründung der Vereinigten Staaten gipfelten. Sie ist auch die Verkörperung eines Wertesystems von geordneter und individueller Freiheit. Die Werte der beiden Umwälzungen – sowohl historisch als auch als Metaphern – könnten gegensätzlicher nicht sein.

In der Erkenntnis, dass die neofranzösische und die amerikanische Revolution nicht eins sind, sondern in der realen Welt Attribute gemeinsam haben können, können wir die folgenden allgemeinen Beobachtungen machen:

Utopismus gegen Konservativismus

  • Die Französische Revolution ist utopisch und glaubt an die Perfektionierbarkeit der Gesellschaft, die eine starke zentralisierte Machtstruktur erfordert. Die Amerikanische Revolution ist, paradoxerweise, konservativ. Ihr Ort der Macht ist das freie Individuum.
  • Die Französische Revolution setzt auf Maßlosigkeit, die Amerikanische auf Selbstbeschränkung.
  • Die Französische Revolution ist autoritär. Sie setzt institutionelle Macht ein, um die Befolgung der Werte der Revolution zu erzwingen. Im heutigen Sprachgebrauch ist dieses Ziel die Gleichheit, also die Gleichheit der Ergebnisse. Die Amerikanische Revolution steht für Chancengleichheit. Sie schafft ein System, in dem Menschen in die Lage versetzt werden, es so weit zu bringen, wie es ihr Talent und ihr Charakter erlauben. Dabei wird keine Rücksicht auf Hautfarbe, Geschlecht oder eine andere Kategorisierung genommen.
  • Die Französische Revolution duldet nur erlaubte Sprache. Sie diktiert einen akzeptablen Wortschatz. Die Amerikanische Revolution versteht, dass vernünftige Menschen anderer Meinung sein können. Die Antwort auf schlechte Rede ist nicht, sie zu bestrafen, sondern sie mit besserer Rede zu widerlegen.
  • Die Französische Revolution verabscheut die traditionelle Religion – insbesondere das orthodoxe Christentum – und versucht, eine obligatorische Säkularität im öffentlichen Raum zu etablieren, der alle gehorchen müssen. (Zum Beispiel würde das Gleichstellungsgesetz die Ideologie der Transgender in der gesamten Gesellschaft durchsetzen, einschließlich des Zwanges, im Frauensport biologische Männer antreten zu lassen.) Die Amerikanische Revolution hält die freie Religionsausübung – also das Recht, nach den Geboten des eigenen Glaubens zu leben – als ein grundlegendes Menschenrecht hoch. (So können religiöse Pazifisten der Einberufung zum Militär legal entgehen, sogar in Kriegszeiten.)
  • Die Französische Revolution „fühlt“ – das heißt, ihre Argumente beruhen hauptsächlich auf Hyperemotionalismus. Ihre großen potenten Werkzeuge sind die moralische Panik und der erregte Mob, der alles vor sich hertreibt. Keine Meinungsverschiedenheiten sind erlaubt. Die Amerikanische Revolution denkt. Ihre effektivste Strategie ist ein freier und offener Diskurs, der sich auf etablierte moralische und rechtliche Prinzipien bezieht, von denen die Menschen abweichen dürfen.
  • Die Französische Revolution glaubt an „positive Rechte“, die von einer allmächtigen Regierung gesichert werden – selbst wenn das bedeutet, dass die Bürger zu ihrer Bereitstellung gezwungen werden. Die Amerikanische Revolution sieht die Rechte als von Gott ausgehend oder als Bestandteil der menschlichen Natur. Daher wird die Regierung nicht gegründet, um das Glück zu garantieren, sondern um eine offene und freie Gesellschaft für das Streben der Bürger aufrecht zu erhalten.

Die Bibel sagt, wir werden an unseren Früchten erkannt werden. Ich denke, das gilt auch für philosophische Systeme.

Die historischen Früchte der Französischen Revolution waren Despotismus, Tod und Zerstörung. Nach diesem Vorbild wurden die bolschewistische Revolution in Russland und die katastrophale Kulturrevolution in China mit den Werten und dem Eifer der Französischen Revolution verfolgt.

Die Früchte der Amerikanischen Revolution waren ein in der Menschheitsgeschichte nie dagewesener Anstieg der persönlichen Freiheit im Westen. Sie hat zur Schaffung der wohlhabendsten Gesellschaft der Welt geführt. Das ist der Grund, warum unterdrückte Menschen aus der ganzen Welt Leib und Leben riskieren, um in die Vereinigten Staaten zu gelangen. Sie glauben an den amerikanischen Traum.

Es wird einige Zeit dauern, bis sich die Leidenschaft, die unsere Amerikanische-Französische Revolution befeuert, gelegt hat. Aber wenn wir entschlossen und trotzig bleiben, wenn wir uns nicht den Schikanen der Jakobiner beugen, wird dieser Tag kommen. Wie das alte Sprichwort sagt, frisst die Revolution immer die ihren.

Aber ich fürchte, unsere Lage wird noch schlimmer, bevor sie besser wird. Heute wurde Dr. Seuss gestrichen. Morgen könnte es Mr. Rogers sein. Immerhin war er ein weißer, männlicher, christlicher Pastor, der in einer privilegierten Vorstadtsiedlung lebte und gegenüber seinem Publikum aus Kindern die unterdrückenden binären Begriffe „Jungen und Mädchen“ verwendete. Jedenfalls wurde das so dargestellt. Ab mit seinem Kopf!

Wesley J. Smith ist der Vorsitzende des Center on Human Exceptionalism des Discovery Institute.

Das Original erschien in The Epoch Times USA mit dem Titel: The French Revolution Is Attacking the American Revolution (deutsche Bearbeitung von mk)

Dieser Beitrag stellt ausschließlich die Meinung des Verfassers dar. Er muss nicht zwangsläufig die Sichtweise der Epoch Times Deutschland wiedergeben.


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