Honigfallen: So gerät die westliche Elite in die Fänge von Chinas Geheimdienst

Der deutsche Nachrichtendienst und Sicherheitsexperten warnen immer wieder davor: Das 5G-Netz kann für Sabotage-Aktionen gegen wichtige Infrastrukturen und Unternehmen missbraucht werden. Und trotzdem will Deutschland den chinesischen Technologiekonzern Huawei NICHT ganz vom 5G-Netzausbau ausschließen. Stattdessen setzen sie auf neue Sicherheitsvorschriften mit stärkerer Überwachung.
Titelbild
Verführung - in China ein gängiges Mittel der Kommunistischen Partei, um an Informationen zu gelangen und im Westen Einfluss zu gewinnen.Foto: iStock
Von 4. Oktober 2020

Während andere Länder, wie die USA, Großbritannien und Australien Huawei komplett vom 5G-Netzausbau ausschließen, entscheidet sich die Bundesregierung für ein kompliziertes Überprüfungsverfahren, das die Nutzung der chinesischen Technologie zwar erschwert, aber ein explizites Verbot vermeidet.

Huawei hat enge Verbindungen zum chinesischen Militär. Zudem sind chinesische Unternehmen gesetzlich verpflichtet, mit dem chinesischen Sicherheitsdienst zu kooperieren. Und das macht Huawei für mehrere westliche Länder zu einem Hochrisiko-Lieferanten. Die Bundesregierung hingegen sieht das wohl anders.

In den letzten 30 Jahren stoßen Sicherheitsexperten mit ihren Warnungen vor Gefahren aus dem kommunistischen China oft auf taube Ohren. Dass von der kommunistischen Partei Chinas eine Gefahr ausgeht, wird oft ignoriert, heruntergespielt oder gar geleugnet.

China Lobbyisten

In fast allen westlichen Ländern hört man die laute Stimme der China-Lobbyisten. Denn immer, wenn das kommunistische China kritisiert wird, tauchen sie auf: viele Verteidiger der kommunistischen Führung Chinas. Meistens gehören diese zur politischen oder wirtschaftlichen Elite.

Was sind wohl die Gründe dafür, dass so viele Menschen im Westen die von der kommunistischen Partei Chinas ausgehende Gefahr nicht sehen oder bewusst herunterspielen? Unwissenheit? Naivität? Oder liegt es an den politischen und finanziellen Interessen?

Wahrscheinlich eine Mischung von allem. Aber das ist noch nicht alles.

Für die kommunistische Partei Chinas gibt es noch eine weitere Methode, um ihre Zielpersonen zu kontrollieren bzw. unter Druck zu setzen. Sie ist kostengünstig, aber effektiv. Sie nennt sich „Honigfalle“. Diese Art von „Sexspionage“ ist keine chinesische Erfindung, wird aber von ihnen häufig eingesetzt.

Familie Bush. Foto: Screenshot / https://www.youtube.com/watch?v=wOyBqHpdqAA

Die Person in der Mitte dieses Familienfotos kennt bestimmt jeder. In der Mitte sitzt George Bush, der 41. Präsident der USA, links neben ihm ist George W. Bush, der 43. Präsident der USA. Der Mann, ganz links ist Neil Bush, der dritte Sohn von Bush Senior. Die blonde Frau hinter ihm ist seine Ex-Frau Sharon Bush.

Sharon und Neil Bush ließen sich nach 23 Jahren Ehe im Jahr 2003 scheiden. Wie bei anderen Ehepaaren ging es bei ihrer Scheidung hauptsächlich um die Schuld- und Vermögensfrage. Bei dem Scheidungsverfahren kamen zwei Informationen heraus, die mit China in Verbindung stehen.

Die Gerichtsdokumente zeigten, dass Neil Bush seit August 2002 als Berater für die chinesische Firma Grace Semiconductor tätig ist. Gleich beim Einstieg bekam er ein Aktienpaket im Wert von zwei Millionen US-Dollar und das, obwohl Neil Bush null Ahnung von der Halbleiterindustrie hat. Für Aufsehen sorgte auch die Tatsache, dass einer der Hauptteilhaber dieser Firma Jiang Mianheng ist.

Jiang Mianheng ist der Sohn des damaligen chinesischen Staatschefs Jiang Zemin. Und hier nochmals zur Erinnerung: Der Bruder von Neil, George W. Bush, war im Zeitraum von 2001 bis 2009 Präsident der USA. Ein Jahr nach dem Amtsantritt seines Bruders als Präsident der USA hat Neil dieses lukrative Angebot bekommen.

Bei den Verhandlungen zu seiner Scheidung hatte Neil Bush zugegeben, dass er auf Geschäftsreisen nach Thailand und Hongkong Geschlechtsverkehr mit mehreren Frauen gehabt hatte.

Die Frauen, sagte er, klopften einfach an die Tür seines Hotelzimmers, traten ein und hatten Sex mit ihm. Er sagte, er wisse nicht einmal, ob sie Prostituierte seien, weil sie nie nach Geld verlangten und er sie auch nicht bezahlt hatte. Solche Begegnungen wiederholten sich mehrmals, als er in Thailand und Hongkong war – sehr ungewöhnlich. Selbst Neil Bush gab zu, dass das eine sehr ungewöhnliche Angelegenheit war. Dass er diese sexuellen Dienstleistungen einfach angenommen hatte, könnte bedeuten, dass er innerlich wusste, wer ihm die Frauen geschickt hatte.

Seit seiner ersten China-Reise im Jahr 1975 war Neil Bush nach eigenen Angaben über 140 Mal in China.

So wurde er zu einem der prominenten Verteidiger der chinesischen kommunistischen Staatsführung und einer der beliebtesten Gäste der Funktionäre in der Abteilung für Arbeit an der Einheitsfront.

Die Abteilung für Einheitsfrontarbeit

In der Struktur der kommunistischen Partei Chinas gibt es unterhalb des Zentralkomitees eine wichtige Abteilung. Die heißt Abteilung für Einheitsfrontarbeit. Ihre Hauptaufgabe besteht darin, die Beziehungen zur nicht kommunistischen Elite zu verwalten, einschließlich Einzelpersonen und Organisationen, die soziale, kommerzielle oder akademische Einflüsse haben oder die wichtige Interessengruppen innerhalb und außerhalb Chinas vertreten. Einfach gesagt, hat diese Abteilung die Aufgabe, nach Verbündeten zu suchen, mit legalen und illegalen Mitteln.

Die sogenannte Einheitsfrontarbeit hat „Früchte getragen“. Immer wenn es Kritik an China gibt, treten die sogenannten Chinafreunde auf, um die kommunistische Staatsführung zu verteidigen.

Im Sommer 2019 brachen in Hongkong Massenproteste aus. Anlass war ein Gesetzesentwurf, der die Auslieferung von Häftlingen an die Volksrepublik China ermöglichen sollte. Die Protestbewegung bestand hauptsächlich aus Schülern und Studenten. Bilder über die Polizeigewalt gingen um die Welt. Im Dezember 2019 verabschiedeten die USA ein Gesetz, namens „Die Hongkong-Menschenrechts- und Demokratie Verordnung“. Dieses Gesetz erlaubt der US-Regierung, Sanktionen gegen chinesische und Hongkonger Beamte zu verhängen, die für Menschenrechtsverletzungen in Hongkong verantwortlich sind.

Nun war es wieder Zeit für Neil Bush, die Kommunistische Partei Chinas zu verteidigen. In einem Interview mit dem Staatsfernsehen China Global Television Network fragte er, was für Freiheiten die Hongkonger noch haben wollen. Er behauptete, dass keiner seiner Freunde in Hongkong jemals gesagt habe, dass ihre Rechte verletzt wurden. Dafür wurde Neil Bush von vielen China-Experten kritisiert.

Wenn man nur diese Nachricht liest, ohne die Vorgeschichte zu kennen, würde man vielleicht denken, dass er einfach die Meinung vertritt, die andere eventuell auch haben. Wenn man aber überlegt, dass Menschen aus aller Welt von den Menschenrechtsverletzungen in Hongkong wissen, stellt sich die Frage, warum Neil Bush bei solch einer offensichtlichen Situation auch noch die Peiniger verteidigen sollte?

Macht er das wirklich nur fürs Geld, oder hat Peking noch andere Druckmittel, mit denen sie ihn steuern können? Wenn die chinesische Seite Frauen zu ihm ins Hotelzimmer schicken kann, wäre es auch keine schwierige Sache, ihm eine gefährlichere „Honigfalle“ aufzustellen, in dem man Sex-Videos von ihm aufnimmt. Theoretisch.

Wie oft diese Methode der Honigfalle in China verwendet wird, zeigen folgende Beispiele

Nach einem Bericht der britischen Zeitung „Standard“, geriet im Jahr 2008 Ian Clement während eines Besuchs der Olympischen Spiele in Peking in eine „Honigfalle“. Ian Clement war der Stellvertreter des damaligen Londoner Bürgermeisters, Boris Johnson. Er wurde von einer attraktiven Frau angesprochen, die er auf einen Drink einlud und anschließend auf sein Hotelzimmer mitnahm. Doch anscheinend hatte ihm die Frau ein Betäubungsmittel in seinen Drink gemischt.

Er verlor das Bewusstsein, und als er wieder zu sich kam, waren seine Dokumente verschwunden und der Inhalt seines Blackberrys war heruntergeladen worden.

Clement wollte den Fall zunächst für sich behalten. Doch ein Jahr später, nachdem er wegen Missbrauchs seiner dienstlichen Kreditkarte den gut bezahlten Job beim Rathaus verloren hatte, musste er mit dieser Geschichte rausrücken.

Ein hochrangiger Mitarbeiter des ehemaligen britischen Premierministers Gordon Brown erlitt im Jahr 2008 das gleiche Schicksal wie Ian Clement. Sein Blackberry wurde von einer Frau gestohlen, die er in einer Disco kennengelernt und auf sein Hotelzimmer mitgenommen hatte. Vermutlich war diese Frau eine Geheimdienstagentin.

Überläufer der chinesischen Polizei berichtet: Prostituierte sind eine der gängigsten Honigfallen

Politiker aus westlichen Ländern sind immer wieder von den Sicherheitsdiensten ihrer Länder vor den Verlockungen aus China gewarnt worden. Und trotzdem geraten immer wieder westliche Politiker in die Falle. Im Jahr 2016 wurde der niederländische Botschafter in Peking, Ron Keller, zurückgerufen, weil er eine Beziehung mit einer chinesischen Mitarbeiterin hatte.

Hao Fengjun ist ein Überläufer aus China. Er war Polizist in China und lebt zurzeit in Australien. In der Stadt Tianjin hatte er für eine Weile in einem Bezirk gearbeitet, wo viele Geschäftsleute aus Taiwan wohnen. In mehreren Interviews bestätigte Hao: Eine der gängigen Methoden, um diese taiwanischen Geschäftsleute zu kontrollieren, ist die Honigfalle. Da die meisten Geschäftsmänner ihre Familie nicht bei sich haben, nehmen die lokalen Beamten sie mit in Bars, Clubs oder Saunabäder, wo Prostituierte sind. Diese Beamten besitzen eine doppelte Identität.

In Wirklichkeit sind sie Geheimdienstagenten.

Nachdem die Taiwaner die „Freudenhäuser“ kennengelernt haben, wird der Geheimdienstagent dafür sorgen, dass die Taiwaner von der Polizei verhaftet werden, sobald sie die Lokale wieder aufsuchen. Die Zielperson weiß nicht, dass das eine Falle ist und sucht Hilfe bei dem Beamten.

Dieser tut so, als ob er ihr tatsächlich hilft und lässt die Zielperson wirklich frei. Doch bei der Zielperson bleibt ein Gefühl der Verpflichtung. Und es fällt ihr schwer, die unvermeidlichen Bitten um Gegenleistungen und Gefallen auszuschlagen. Viele Taiwaner sind so in die Falle gelockt worden, als Agenten für den chinesischen Nachrichtendienst zu arbeiten. Es gibt viele Varianten, wie der chinesische Geheimdienst Sex als Köder einsetzt.

„Die Lautlose Eroberung“

Die China-Experten Clive Hamilton und Mareike Ohlberg haben in ihrem Bestseller-Buch „Die lautlose Eroberung“ die Methoden zusammengefasst.

  • Die erste Methode besteht darin, eine Person zu verführen, um direkt Geheimnisse zu stehlen.
  • Die zweite Methode beinhaltet die Verführung und anschließende Erpressung, für die kompromittierende Fotos verwendet werden. Die Methode ist durchaus verbreitet, aber in den wenigsten Fällen kommt sie ans Licht.
  • Die dritte Methode besteht darin, eine dauerhafte Beziehung aufzubauen und die Zielpersonen „umzudrehen“, das heißt, dazu zu bringen, die Welt mit den Augen der KP Chinas zu sehen. Im Mai 2018 wurden zwei frühere Agenten des französischen Auslandsgeheimdienstes DGSE wegen Spionage für China verhaftet. Einer von ihnen, Oberst Henri Manioc, war mutmaßlich 1998 übergelaufen, nachdem er sich in eine Chinesin verliebt hatte. Er war Missionschef in der französischen Botschaft in Peking.

Die Honigfalle ist eine kostengünstige und sehr effektive Kontrollmethode für den chinesischen Geheimdienst.

Dass das aber nicht immer aufgeht, zeigt ein Fall im Mai 2006, als ein japanischer Diplomat in Shanghai Selbstmord beging. In seinem Abschiedsbrief schrieb er, dass ein chinesischer Geheimdienstagent ein Sex-Video von ihm als Druckmittel benutzt hatte, um geheime Informationen über Japan an China zu liefern. Außer durch Selbstmord habe er keinen anderen Ausweg gesehen, ohne sein Land zu verraten.

Anfang der neunziger Jahre gab der britische Inlandsgeheimdienst MI5 Geschäftsleuten, die nach China reisten, in einem Handbuch einen Rat:
„Seien Sie besonders misstrauisch gegenüber Schmeichelei und übertrieben großzügiger Gastfreundschaft … (westliche Bürger) werden eher zum Ziel langfristiger, unauffälliger Bearbeitung, die dazu dient, ‚Freunde‘ zu gewinnen … Diese Taktiken dienen dazu, bei der Zielperson ein Gefühl der Verpflichtung zu wecken, damit es ihr oder ihm schwerfällt, die unvermeidlichen Bitten um Gegenleistungen auszuschlagen.“

Dieser Rat hat auch heute noch seine Gültigkeit.

Dieser Beitrag stellt ausschließlich die Meinung des Verfassers dar. Er muss nicht zwangsläufig die Sichtweise der Epoch Times Deutschland wiedergeben.


Unsere Buchempfehlung

Finanzmärkte, Handel, Medien, Ideologie, internationales Recht, Weltraum und vieles mehr sind potenzielle Krisenfelder, auf denen im übertragenen Sinn ein Krieg tobt. Für die KP China bedeutet es jedoch Krieg im wahrsten Sinne des Wortes. Diese Partei, die die Regierung Chinas stellt, vertritt den Grundgedanken der „uneingeschränkten Kriegsführung“.

Zu den Mitteln des Kampfes gehören das Hacken von IT-Systemen, Terrorismus, psychologische, biochemische, ökologische, atomare und elektronische Kriegsführung, die Verbreitung von Drogen, Schmuggel, Sanktionen und so weiter.

Der Schlüsselpunkt dazu sind nicht unbedingt die unter Waffen stehenden Streitkräfte, sondern die „Generalisierung von Krieg“ für jeden chinesischen Landesbürger. „Uneingeschränkte Kriegsführung“ meint, dass „alle Waffen und Technologien nach Belieben eingesetzt werden können; was bedeutet, dass alle Grenzen zwischen Krieg und Frieden, zwischen militärischer Welt und ziviler Welt aufgebrochen werden.“

Genau darum geht es im Kapitel 18 des Buches „Wie der Teufel die Welt beherrscht“ mit dem Titel „Chinas Griff nach der Weltherrschaft“. Hier mehr zum Buch.

Jetzt bestellen - Das dreibändige Buch ist sofort erhältlich zum Sonderpreis von 50,50 Euro im Epoch Times Online Shop

Das dreibändige Buch „Wie der Teufel die Welt beherrscht“ untersucht auf insgesamt 1008 Seiten historische Trends und die Entwicklung von Jahrhunderten aus einer neuen Perspektive. Es analysiert, wie der Teufel unsere Welt in verschiedenen Masken und mit raffinierten Mitteln besetzt und manipuliert hat.

Gebundenes Buch: Alle 3 Bände für 50,50 Euro (kostenloser Versand innerhalb Deutschlands); Hörbuch und E-Book: 43,- Euro.

Weitere Bestellmöglichkeiten: Bei Amazon oder direkt beim Verlag der Epoch Times – Tel.: +49 (0)30 26395312, E-Mail: [email protected]

Epoch TV
Epoch Vital