Triumph der natürlichen Immunität

Es gibt keinerlei Ergebnisse randomisierter klinischer Studien, wonach eine Corona-Impfung bei Kindern mehr nutzt als schadet. Trotzdem drängen die Gesundheitsbehörden jetzt auf die Kinder-Impfung ab fünf Jahren. Ein Kommentar.
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Dr. Martin Kulldorff, Epidemiologe und Statistiker, mit seinen Kindern in seinem Haus in Ashford, Connecticut am 11. Februar 2022.Foto: Samira Bouaou/Die Epoch Times
Von 6. Juni 2022

Laut einer neuen Studie der amerikanischen Seuchenschutzbehörde CDC hatten 75 Prozent aller amerikanischen Kinder bereits COVID. Das bedeutet, sie weisen eine starke natürliche Immunität auf, die sie, während sie älter werden, vor COVID-Infektionen schützt. Und dennoch drängt die CDC, die Medikamentenaufsicht FDA und andere Regierungsstellen darauf, dass alle Kinder geimpft werden.

Warum?

Bei Pandemien gehört es zu den zentralen Aufgaben von Organen der öffentlichen Gesundheit, Studien zur Seroprävalenz durchzuführen, um abschätzen zu können, wie viele Menschen durch Infektion Antikörper gegen die jeweilige Krankheit entwickelt haben. Auf diese Weise können wir begreifen, wie sich die Krankheit ausgebreitet hat und welche Unterschiede es geografisch und zwischen den Altersgruppen gibt. Spanien hat früh in der Pandemie eine entsprechende große und randomisierte Studie durchgeführt, während Schweden in regelmäßigen Abständen eine Reihe kleinerer randomisierter Untersuchungen abhielt.

In den Vereinigten Staaten überließ man diese wichtige Aufgabe einzelnen Wissenschaftlern, aber deren Ressourcen reichten gerade einmal dafür aus, kleine Studien in begrenzten Gebieten durchzuführen, etwa bei der Santa-Clara-County-Studie. Nun ist die CDC endlich in die Gänge gekommen und hat eine landesweite Untersuchung aufgelegt – mit erhellenden Resultaten.

Die Studie aus Santa Clara vom April 2020 zeigte, dass drei Prozent der Bevölkerung dort infiziert gewesen waren. Die CDC-Studie vom Februar 2022 wiederum zeigt, dass mindestens 58 Prozent der amerikanischen Bevölkerung COVID-19 hatte. Nachgewiesen wird das durch das Vorliegen von Nukleokapsid-Antikörpern, denn diese entstehen ausschließlich durch Infektionen und nicht durch den Impfstoff. Die Zahlen schwanken je nach Alter.

Was bedeutet das?

Wir wissen, dass die natürliche Immunität nach überstandener COVID-Erkrankung hervorragenden Schutz vor künftigen Infektionen bietet. Nun wird uns COVID zwar den Rest unseres Lebens begleiten, aber unser Immunsystem wird damit umgehen, wie es das mit den anderen vier weitverbreiteten Coronaviren tut.

Das bedeutet, wir wechseln aktuell von der pandemischen Phase in die endemische Phase und werden früher oder später Herdenimmunität erreichen, also den Endpunkt einer jeden Pandemie, und zwar unabhängig davon, zu welcher Strategie wir greifen.

Warum drängen CDC, FDA und Regierung trotz dieser Zahlen so sehr darauf, dass alle Kinder gegen COVID geimpft werden? Warum schreiben einige Schulen und Universitäten vor, dass Kinder und Jugendliche gegen COVID geimpft sein müssen? Die Mehrheit besitzt doch bereits die überlegene natürliche Immunität.

Auch wenn die Kinder noch keine COVID-Erkrankung hatten, sind sie alle dem winzigen Risiko ausgesetzt, an COVID zu sterben. Dieses Risiko ist jedoch geringer als das für eine ganze Reihe weiterer möglicher Todesursachen, etwa durch Verkehrsunfälle, Ertrinken, Mord, Selbstmord, Überdosis oder Krebs. Jeder Mensch kann sich infizieren, aber bei der COVID-Mortalität besteht ein mehr als 1.000-facher Unterschied zwischen Jungen und Alten.

Keine Studien von Pfizer und Moderna

Bevor sie ein Medikament oder einen Impfstoff auf den Markt bringen können, müssen Pharmaunternehmen üblicherweise eine randomisierte kontrollierte Studie (RCT) durchführen, die belegt, dass das Produkt wirkt und dass es keine schweren gesundheitlichen Probleme oder Todesfälle verursacht. Pfizer und Moderna haben keine derartigen Studien durchgeführt. Bei Erwachsenen haben sie bloß eine Reduzierung der symptomatischen Krankheit nachgewiesen.

Um dieses Problem zu beheben, nutzten Wissenschaftler aus Dänemark für eine aktuelle Untersuchung RCTs und errechneten daraus die Gesamtsterblichkeit. Einhundert Todesfällen unter Ungeimpften stehen demnach durchschnittlich 103 Tote bei den mRNA-Geimpften gegenüber. Bei Impfstoffen mit Adenovirus-Vektor (AstraZeneca und Johnson & Johnson) errechneten die Forscher 37 Tote unter den Geimpften – diese sind für Kinder jedoch aufgrund anderer Faktoren nicht zugelassen.

Für Kinder verfügen wir gar nicht über derartige Zahlen. Die randomisierten COVID-Impfstoff-Studien zeigen, dass die Impfstoffe bei Kindern ohne vorherige COVID-Infektion milde Verläufe verhindern können, aber Beobachtungsstudien sprechen dafür, dass dieser Schutz rasch schwindet. Die RCTs zeigen darüber hinaus, dass die Impfstoffe bei Kindern zwar Antikörper produzieren, aber 75 Prozent der amerikanischen Kinder verfügen bereits aufgrund der natürlichen Infektion über überlegenere Antikörper.

Es gibt keinerlei Ergebnisse randomisierter klinischer Studien, wonach der Impfstoff bei Kindern Todesfälle verhindert oder einen sonstigen greifbaren Nutzen liefert, gleichzeitig könnte es durch die Impfung zu Schäden kommen. Alle Impfstoffe bergen das Risiko negativer Reaktionen in sich und wenngleich wir wissen, dass das Risiko für Myokarditis (eine Entzündung des Herzens) bei jungen Menschen zunimmt, besitzen wir noch kein vollständiges Bild, was das Sicherheitsprofil dieser Impfstoffe anbelangt.

2.500 Jahre Wissen über natürliche Immunität ignoriert

CDC, FDA, Schulen und Universitäten drängen auf COVID-Impfungen, ohne dass etwas dafür spricht, dass eine Impfung für die Mehrheit der Kinder, die bereits COVID hatte, irgendeinen Nutzen böte. Verblüffend, wie diese Institutionen 2.500 Jahre Wissen über natürliche Immunität ignorieren. Bei der Mehrheit der Kinder ohne vorherige COVID-Infektion zeigen die RCTs nur eine kurzfristige Reduzierung bei milden Krankheitsverläufen.

Stattdessen könnte sich die CDC darauf konzentrieren aufzuholen, was regelmäßige Impfungen gegen Masern, Kinderlähmung und andere schwere Kinderkrankheiten anbelangt. Diese Impfungen wurden während der Lockdowns massiv gestört und wir registrieren nunmehr weltweit einen Anstieg der Fälle von Masern und Polio – ein weiterer Kollateralschaden aus zwei Jahren katastrophaler Gesundheitspolitik.

Früher hat das medizinische Establishment für evidenzbasierte Medizin als Gegengewicht zu „alternativer Medizin“ geworben. Es ist tragisch, mitzuerleben, dass diese Philosophie mittlerweile über Bord geworfen wurde. Wenn Pfizer und Moderna wollen, dass diese Impfstoffe Kindern verabreicht werden, dann sollten sie zunächst eine randomisierte kontrollierte Studie durchführen, die belegt, dass die Impfung die Zahl der Hospitalisierungen und die Gesamtsterblichkeit senkt. Für Erwachsene haben sie das bislang nicht getan. Wir sollten es ihnen für unsere Kinder nicht auch noch durchgehen lassen.

Martin Kulldorff war bis vor kurzem Professor an der Harvard Medical School. Jetzt ist er leitender Wissenschaftler am Brownstone Institute und Fellow an der neu gegründeten Akademie für Wissenschaft und Freiheit.

Dieser Beitrag stellt ausschließlich die Meinung des Verfassers dar. Er muss nicht zwangsläufig die Sichtweise der Epoch Times Deutschland wiedergeben.


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