„Zombie-Tauben“ versetzen Moskau in Angst

Die Einwohner Moskaus sind nicht für Sympathie mit den Tauben ihrer Stadt bekannt. Seit einigen Wochen ist das jedoch anders: Eine mysteriöse Krankheit geht unter Moskaus Tauben um und verursacht ein unheimliches Massensterben der Vögel, das unter den Moskowitern Tagesthema ist.

Moskauer sprechen von „Zombie-Tauben“ und „Vogel-Apokalypse“

Die Tauben, die sonst munter in den Parks und Plätzen der Stadt herumflattern, sitzen auf einmal apathisch herum, drehen sich wie irrsinnig im Kreis und verenden schließlich qualvoll. Die Einwohner Moskaus sprechen auf Twitter schon von „Zombie-Tauben“ und einer „Vogel-Apokalypse“. Die Tiere, so berichten sie, würden sich völlig anormal verhalten: Wenn Menschen in ihre Nähe kommen, fliegen sie nicht weg, sondern bleiben an Ort und Stelle sitzen.

Salmonellen als Krankheitserreger vermutet

Russlands Veterinäramt hat mittlerweile bestätigt, dass Erreger der Newcastle-Krankheit und Salmonellen bei der Untersuchung der Taubenkadaver gefunden wurden. Gesichert ist, dass die Tauben an einer Krankheit sterben, die ihren Verdauungstrakt zerstört. Eine Übertragungsgefahr auf den Menschen bestehe jedoch nicht.

Ukrainische Schokolade gefährlicher als Zombie-Tauben

Unter Moskaus Bürgern wächst die Angst, dass die Tauben-Seuche auch für Menschen gefährlich sein könnte. Doch Gennadi Onischtschenko, Oberster Amtsarzt Russlands und Leiter der Aufsichtsbehörde für Verbraucherschutz, sagt, es gäbe „keinen Grund zur Panik“. Bei Moskaus Zombie-Tauben genüge es, direkten Handkontakt mit kranken oder toten Tieren zu vermeiden. Der Staat werde keine speziellen Maßnahmen ergreifen.

Erst vor wenigen Wochen hatte er ukrainische Schokolade als potenzielle Gesundheitsgefahr eingestuft – damit ist in Russland Schokolade gefährlicher als der Kontakt mit den „Zombie-Tauben“. (fg)