„Diebstahl geistigen Eigentums indigener Völker“: Mexikaner kritisieren Totenkopf-Barbie

Von der Astronautin bis hin zur Staatschefin - die Barbie-Puppe ist schon in viele verschiedene Rollen geschlüpft. Nun gibt es eine Version zum in Mexiko traditionell gefeierten Tag der Toten - mit Totenkopfbemalung, schwarzem Haar und schwarzem Kleid.
Titelbild
Blond, braun, rot... immer wieder lassen sich die Hersteller etwas neues für ihre Barbie-Modelle einfallen.Foto: iStock
Epoch Times13. September 2019

Von der Astronautin bis hin zur Staatschefin – die Barbie-Puppe ist schon in viele verschiedene Rollen geschlüpft. Nun ist eine umstrittene Version auf den Markt gekommen, in der die weltbekannte Puppe mit ihrer Gesichtsbemalung und Kleidung an den in Mexiko gefeierten Tag der Toten erinnert. Die schwarzhaarige Barbie mit Totenkopfbemalung, Blumenkrone und schwarzem Kleid mit bunten Applikationen wurde am Donnerstag (Ortszeit) in Mexiko-Stadt vorgestellt.

Die „Día de Muertos“-Barbie wird für 75 Dollar (68 Euro) angeboten und ist der „Catrina“, einer berühmten Figur des Karikaturisten José Guadalupe Posada, nachempfunden. Bekannt ist sie überdies durch ein Wandbild, das der bekannte mexikanische Maler Diego Rivera 1947 fertigstellte. Das schwarze Kleid der Barbie ist außer mit Blumen und Schmetterlingen auch mit Knochen verziert.

An Allerheiligen am 1. November beginnen in Mexiko alljährlich zweitägige Feierlichkeiten, in der in phantasievoller und bunter Weise der Verstorbenen gedacht wird. Dass diese Tradition nun in Form einer Version der „bekanntesten Puppe der Welt“ Anerkennung finde, mache sie stolz, sagte die mexikanische Puppensammlerin Jaqueline Vidal bei der Vorstellung der neuen Barbie.

Die „Día de Muertos“-Barbie erregte aber auch Kritik. Einige Mexikaner warfen dem US-Hersteller Mattel „kulturelle Aneignung“ vor, bei der eine alte Tradition zum Geldverdienen missbraucht werde.

„In dem Design dieser Barbie gibt es keine Elemente indigener Kleidung“, bemängelte der Direktor für kulturelles Erbe beim Nationalen Institut indigener Völker, Octavio Murillo. „Mehr als Diebstahl geistigen Eigentums indigener Völker“ handele es sich um ein „Plagiat auf Kosten derjenigen, die die Rechte von Guadalupe Posada und Diego Rivera halten“. (afp/sua)



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