Leben im Einklang mit der Natur – auch wenn die Tage wieder kürzer werden

Wir können den Wechsel der Jahreszeiten weder beeinflussen noch aufhalten, aber wir können uns ihm anpassen und die Dinge im Einklang mit der Natur erledigen.
Titelbild
Herbstwetter muss nicht zu schlechter Laune führen.Foto: iStock
Epoch Times9. November 2019

Wenn wir in Harmonie mit der Welt um uns herum leben würden, könnten wir erkennen, dass jede Jahreszeit ihren ganz bestimmten Rhythmus folgt, die Natur sich diesem unterordnet und aus jeder Jahreszeit ihre Kraft gewinnt. Auch wir Menschen könnten viel mehr von dieser Kraft profitieren, wenn wir uns mehr den Jahreszeiten anpassen würden. Auch im Herbst und Winter.

Nehmen wir z.B. den Übergang von Herbst in den Winter: hier beobachten wir, wie sich die Natur verlangsamt und sich bildlich gesprochen zusammenrollt, und sich darauf vorbereitet, sich auszuruhen. Deshalb ist es gut für uns, dasselbe zu tun. Einfach mit den Jahreszeiten mitgehen und wir würden uns alle wohler fühlen.

In der nördlichen Hemisphäre ist der Herbst gekommen. Das Tageslicht wird knapper, die Temperaturen sinken stetig und wir freuen uns auf Weihnachten und den ersten Schnee. Für viele bedeutet der Jahreswechsel jedoch auch das Abschließen mit manchen Dingen und neugierig und offen zu sein, für das was kommen mag. Nicht umsonst werden in der Silvesternacht all die guten Vorsätze getroffen. Kein Mensch würde mitten im April an so was denken.

Winterlandschaft mit See im Wienerwald. Foto: iStock

Der Wechsel der Jahreszeiten beeinflusst nicht nur die Umwelt um uns herum, sondern auch unsere eigenen mentalen und physischen Zustände. Die uralte traditionelle chinesische Heilmedizin misst den Auswirkungen der saisonalen Veränderungen auf Körper und Geist große Bedeutung zu.

„Der beste Weg, um gesund zu bleiben, ist der chinesischen Heilmedizin zufolge, die Natur jeder Jahreszeit kennenzulernen und in Harmonie mit ihrem Geist zu leben“, schreibt die Akupunkteurin Emma Suttie. Ihr zufolge „regelt jede Saison den Organismus, setzt Grenzen und schützt Grenzen. Im Herbst z.B. bewegen wir uns von der äußeren, expansiven Natur des Sommers zu der inneren, kontraktiven Natur des Herbstes.“

Wie können Sie und Ihre Familie sich also gemäß den Jahreszeiten anpassen und aus dieser Ihre Kraft schöpfen?

Projekte beenden

Herbst und Winter sind eine gute Zeit, um nicht abgeschlossene Projekte abzuschließen, die Ihnen am Herzen liegen und gerade jetzt Ihre Aufmerksamkeit auf genau diese Projekte zu lenken, die von Interesse sind.

Emma Suttie meint, dass der Herbst eine großartige Zeit ist, um alles, was Sie früher im Jahr begonnen haben, zu beenden und die Früchte Ihrer Arbeit dann im neuen Jahr zu genießen. Lassen Sie diese To-Do-Listen nicht zu lange unberührt. Beenden Sie die Reinigung dieses Schranks, schmücken Sie das Gästezimmer oder polieren Sie das Besteck. Ermutigen Sie Ihre Kinder, alles zu beenden, woran auch sie gearbeitet haben. Vielleicht räumen Sie jetzt endlich Ihr (Kinder-)Zimmer auf, beenden jenes Projekt oder schließen diese ganz besondere Hausaufgabe ab.

Bringen Sie wichtige berufliche Projekte zum Abschluss und in finanziellen Dingen machen Sie reinen Tisch. Alle Altlasten sollten angegangen werden, die sich im Laufe des Jahres angesammelt haben. Sie werden sich wie befreit fühlen, wenn die Dinge abgeschlossen sind und Sie zum Jahresende einen klaren Überblick über Ihr Leben haben.

Gehen Sie mal in sich selbst

„Es ist auch ein guter Zeitpunkt, um mal an sich selbst zu arbeiten, sich mehr auf das Innere zu konzentrieren, Körper und Geist in Einklang zu bringen“, schreibt Emma Suttie weiter.

Wenn Sie und Ihre Familie sowieso eine spirituelle Seite haben, ist jetzt vielleicht ein guter Zeitpunkt, um darauf noch mehr Aufmerksamkeit zu legen. Auch wenn Sie dies nicht tun, ist es für Familienmitglieder jeden Alters eine lohnende Tätigkeit, sich ein wenig in sich selbst zurückzuziehen, und Zeit dafür zu nehmen, nur mit sich selbst zu beschäftigen, zu philosophieren und seiner inneren Stimme zu lauschen. Wie können Sie Ihren Körper und Ihren Geist besser fördern? Ihren Charakter verbessern? Wie können Sie ein Leben führen, das mehr Sinn hat? Wie können Sie Ihr volles Potenzial erreichen? Dies sind einige wertvolle Fragen, die Sie sich bei einer Tasse Tee mit einem Tagebuch in der Hand stellen sollten.

Zeit zum Nachdenken. Foto: iStock

Loslassen

„In der chinesischen Medizin steht der Herbst im Zusammenhang mit Metall und der Lunge“, sagt Emma Suttie. „Die Energie der Lunge steht unter anderem eben auch für das ‚Loslassen‘.
Wenn wir ausatmen, entlassen wir die Luft aus unseren Lungen.“ Emma Suttie erklärt, der Herbst sei ein idealer Zeitpunkt, um Dinge freizugeben, an denen wir krampfhaft festhalten, „damit wir Raum für neue Erfahrungen schaffen können, die uns helfen, mehr über uns zu erfahren, zu lernen und an den Erfahrungen zu wachsen.“

Was und wovon können Sie und Ihre Familie in dieser Jahreszeit loslassen? Sind z.B. Räume und Schränke überfüllt? Können Sie Spielzeug, Kleidung oder andere unnötige Sachen ausmisten und damit unnötigen Ballast loswerden?

Oder wie sieht es mit seelischen und körperlichen Belastungen aus? Betrachten Sie die Aspekte Ihres Lebens genauer, die Ihnen Stress verursachen. Gibt es dort eine emotionale Bindung, die Sie loslassen müssten? Halten Sie hartnäckig an Meinungen oder Ideen fest, die Sie eigentlich besser loslassen könnten? Loslassen kann ein mächtiges Gefühl von Freiheit und Leichtigkeit schenken. Sie geben Raum, zufriedener und unbeschwerter sein zu können.

„Wenn es Ihnen schwerfällt, Menschen, Gegenstände oder Erfahrungen loszulassen oder Sie viel zu viel Zeit mit der Vergangenheit verbringen, kann dies auf einen Mangel an Lungenkraft- und Kapazität hinweisen“, sagt Emma Suttie. Sie empfiehlt auch, tief ein- und auszuatmen und nach draußen zu gehen, um frische Luft in die Lunge zu pumpen.

Nähren Sie Ihren Körper

Das Wort „Ernährung“ sagt es uns eigentlich schon: Man nährt sich und das bedeutet sich möglichst mit guten Lebensmitteln zu ernähren. Es ist nicht überraschend, das gerade herzhafte, langsam gegarte Speisen zu dieser Jahreszeit für den Körper von Vorteil sind.

Warme Suppen mit saisonalen Zutaten sind eine Wohltat für die Seele. Foto: iStock

Warme Eintöpfe und Suppen mit Zutaten der Saison sind gesunde und beruhigende Optionen für unseren Organismus. Solche Nahrungsmittel „nähren den Körper und unterstützen das Immunsystem während der Wintermonate“, erklärt Emma Suttie.

Sofern möglich, wählen Sie regionale Produkte, um sich und Ihre Familie zu ernähren.

Mehr Schlaf!

Bei weniger Tageslicht und kälteren Temperaturen kann der Drang zu mehr Schlaf stark sein. Bekämpfen Sie ihn nicht.

„Wenn wir in Harmonie mit unserer Umwelt leben, sehen wir, dass sich die Natur im Herbst und Winter verlangsamt und sich zusammenkauert und sich darauf vorbereitet, sich auszuruhen. Deshalb ist es gut, dass wir dasselbe tun“, so Emma Suttie.

Verändern Sie ruhig den Zeitplan und gehen sie mehr mit dem Lichtzyklus mit. Schauen Sie das alle genug Zeit haben, um sich auszuruhen und gut schlafen zu können. Essen Sie früher zu Abend, dimmen Sie die Lichter am frühen Abend, damit Sie nicht durch das künstliche Licht wach gehalten werden. Nichtsdestotrotz sollten Sie Ihre Gastfreundschaft beibehalten. Genießen Sie in vertrauter Runde den Abend und den Ausklang des Tages.

Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel: Changing With the Season (deutsche Bearbeitung Jacqueline Roussety/ts)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion