Von der Leere im Kopf zurück ins Leben – Die Erfahrungen einer New Yorker Geschäftsfrau

Jeder Mensch stellt sich irgendwann in seinem Leben die grundlegenden Fragen des Lebens: Wer bin ich? Warum bin ich hier? Was ist der Sinn des Lebens? Nadia Ghattas, eine erfolgreiche Geschäftsfrau aus New York, hat ihre Erfahrungen niedergeschrieben.
Titelbild
Nadia Ghattas ist Immobilienfachfrau in Manhattan. Seit 16 Jahren kultiviert sie sich im Falun Dafa - mit außergewöhnlichen Ergebnissen..Foto: Nadia Ghattas, mit freundlicher Genehmigung
Epoch Times16. Oktober 2017

Als Assyrerin, die in Jerusalem geboren wurde, kam ich allein schon durch meine Umgebung auf diese Fragen. Als Kind ging ich in eine religiöse Schule, die von deutschen Nonnen geleitet wurde. Religion war fester Bestandteil unseres Unterrichts. Obwohl ich dort einiges lernte, genügten mir die Antworten nicht, die ich dort fand. Die Erklärungen waren mir zu vage und irgendwie auch zu abstrakt. Ich suchte nach wirklichem geistigem und spirituellem Wissen. In dieser Zeit hatte ich immer ein anhaltendes Gefühl von Leere. In meinem Inneren blieben meine Fragen und die Suche nach dem Sinn.

1970 vergaß ich diese Fragen für eine Weile. Damals eskalierte der Konflikt im Nahen Osten und meine Familie zog daher in die Vereinigten Staaten. Nachdem ich dort die Schule beendet hatte, begann ich, mich in der Geschäftswelt in New York hochzuarbeiten. Im Jahr 2001 war ich dann zu einer erfolgreichen Geschäftsfrau geworden, die für ein renommiertes Finanzinstitut im World Trade Center arbeitete.

Ich wusste, dass ich oberflächlich gesehen alles hatte. Dennoch hatte ich immer das Gefühl, dass mir noch etwas fehlte; dass es noch mehr geben musste. Ich wollte die Wahrheit wissen, also beschloss ich, meine spirituelle Suche mit Entschlossenheit fortzusetzen. Um eine Antwort auf meine inneren Fragen zu bekommen, versuchte ich es dieses mal mit Yoga.

Durch die Yoga-Übungen fühlte ich mich körperlich wohl und es beruhigte auch meinen Geist, aber meine Fragen über den Sinn des Lebens konnte es nicht beantworten. Leider habe ich mir dann meine Knien durch das intensive Yoga-Training (manchmal bis zu sechs Stunden am Tag) schwer verletzt und musste mich operieren lassen.

Am Tiefpunkt meines Lebens angelangt

Eines Tages hatte ich auf dem Weg ins Büro, wieder einmal Schmerzen von der Operation. Zu jener Zeit fühlte ich mich leer und es fiel mir oft schwer das beständige Gefühl von Hoffnungslosigkeit zu überwinden. Durch die Schmerzen und die Bewegungseinschränkungen fühlte ich mich im eigenen Körper gefangen.

„Wozu das Ganze?“, dachte ich. „Mein Leben ist leer, mein Körper ist krank und ich weiß nicht, was ich dagegen tun soll.“

In dem Moment fiel mir plötzlich etwas auf dem Boden vor meinem Bürogebäude ins Auge. Es war ein Flyer, der eine Meditationspraxis namens Falun Gong beschrieb – eine Selbstkultivierungspraxis, die in der traditionellen chinesischen Kultur verwurzelt ist. Ich las die Einleitung und dachte mir: „Das könnte das sein, wonach ich gesucht habe.“

Ich rief dann später unter der Telefonnummer an, die auf dem Flyer stand. Im Gespräch fand ich heraus, dass ein Falun Gong Praktizierender hier in der Nähe wohnte und man die Übungen kostenlos lernen könne.

Im Internet habe ich dann eine Onlineversion vom Buch „Zhuan Falun“ gefunden, die die Grundprinzipien und die Lehre des Falun Gong beschreibt. Zu meiner Überraschung konnte ich das Buch nicht aus der Hand legen. Die Leitprinzipien „Wahrhaftigkeit, Gutherzigkeit und Nachsicht“, die Evolution des Universums, die Beziehungen zwischen allen Dingen – all das hat bei mir inneren Anklang gefunden. Ich konnte nicht glauben, dass das Buch meine Fragen beantworten konnte. Es war sehr tiefgründig, aber dennoch einfach und unkompliziert erklärt.

Als ich das erste Mal die Falun Gong Übungen machte und meditierte, spürte ich eine starke Energiewelle in meinem Körper. „Wow,“ dachte ich. Ich konnte kaum glauben, wie stark die Energie beim Üben war. Ein Lichtfeld konnte ich auch spüren. Ich war überrascht und aufgeregt über das was geschah, doch tief im Inneren fühlte ich mich zur gleichen Zeit ruhig und glücklich. Schwer zu beschreiben.

Nadia Ghattas bei einer Veranstaltung vom Falun Gong in New York. Foto: Nadia Ghattas, mit freundlicher Genehmigung

Ein Weg der Hoffnung

Seit dem Tag, an dem ich den Flyer auf dem Boden fand, sind jetzt 16 Jahre wie im Handumdrehen vergangen. Ich bin dieses Jahr 62 Jahre alt geworden, aber die Menschen in meiner Umgebung sagen mir oft, dass ich jünger aussehe. Es ist schwer zu beschreiben, welche körperlichen und geistigen Vorteile mir dieser spirituelle Weg gebracht hat. Kurz nach dem Praktizieren des Falun Gong verschwanden die Schmerzen meiner Knieoperation. Meine Beine fühlten sich auch nicht mehr so schwach und zerbrechlich an. Ich konnte sogar ziemlich schnell eine Stunde lang im Schneidersitz zur Meditation sitzen.

Vorher hatte ich viele Probleme mit den Zähnen. Ich musste regelmäßig zur Tiefenreinigung zum Zahnarzt, damit meine Zähne nicht ausfielen. Der Zahnarzt versuchte mich davon zu überzeugen, dass ich eine Zahnfleischoperation machen lassen sollte. Er meinte, ich würde sonst riskieren, alle meine Zähne zu verlieren. Aber nachdem ich drei Monate lang Falun Gong praktiziert hatte, verschwand meine Zahnfleischerkrankung. Mein Zahnarzt hatte damals gesagt, wenn ich meine Zähne nicht ziehen lassen würde, dann würde ich sie alle innerhalb von 10 Jahren verlieren. In den letzten 16 Jahren hatte ich keine Probleme. Jedes Mal, wenn ich zum Zahnarzt gehe, ist er wieder erstaunt und sagt: „Deine Zähne sollten schon weg sein.“

Diese körperlichen Veränderungen waren jedoch im Vergleich zu den Veränderungen meines Charakters relativ gering. Bald nachdem ich mit dem Üben anfing, hatte ich zum ersten Mal das Gefühl, ganz und vollständig zu sein; die nagende Leere war verschwunden. Viele Leute meinten, dass ich mich sehr verändert habe. Meine Mitarbeiter und Kunden sagten, dass ich anders aussehe, dass mein Gesicht anders aussehe – ruhiger und entspannter. Die innere Anspannung war weg. Einige von ihnen sagten, dass sie gerne in meiner Nähe seien und gern Zeit mit mir verbrächten, weil sie sich dann ausgeglichen und wohl fühlten.

Nadia vor der Skyline von New Jersey. Foto: Nadia Ghattas, mit freundlicher Genehmigung

Die Leute sagten mir immer, ich sei sehr ehrgeizig und eine starke Konkurrentin. Das ist in der Immobilienbranche üblich, in der ich dann später arbeitete. Ich lernte Falun Gong und fing an mich an die Grundprinzipien „Wahrhaftigkeit, Gutherzigkeit und Nachsicht“ zu halten. Mit der Zeit verstand ich die Lehre immer besser und hörte auf, um persönliche Vorteile zu streiten. Ich erkannte, dass es wichtiger ist, ehrlich zu sein. Ich wurde auch mitfühlender. Jetzt versuche ich, die Situation aus der Sicht der anderen Person zu sehen und sie zu verstehen. Ich begann in mir selbst nach zu schauen und die Gründe für Probleme bei mir zu suchen- und wurde dadurch mit der Zeit innerlich viel ruhiger. Darüber hinaus konnte ich auch mit recht wenig Mühe mit dem Rauchen und Trinken aufhören. Meine innerliche Suche war beendet und die damit verbundene spirituelle Leere glücklicherweise verschwunden.

Ich war früher sehr voreingenommen und konnte die Fehler anderer Leute nicht tolerieren. Jetzt habe ich mehr Geduld und Verständnis als vorher. So habe ich versucht einige seit langem bestehende Konflikte zu lösen. In der Vergangenheit war ich sehr wütend auf meinen Vater, und wir sprachen über 25 Jahre kein Wort miteinander. Bevor er starb, haben wir uns versöhnt. Als ich ihm verziehen habe, fühlte ich eine innere Wärme und Harmonie in meinem Herzen. Das Gefühl des Friedens und der Vergebung waren für mich so tiefgehend…ich hätte vorher nie gedacht, dass es jemals eine solche Versöhnung zwischen uns geben könnte. Es war ein wunderbares Gefühl.

Kunden durch Ehrlichkeit gewinnen

In meinem Bereich tun die meisten Leute so ziemlich alles für Geld. Ich dachte auch immer, dass ein Mensch seine ganze Kraft einsetzen und unermüdlich danach streben müsse, Geld zu verdienen und mit anderen zu konkurrieren, um seine Position in dieser Welt behaupten zu können. Aber jetzt habe ich meine Meinung völlig geändert. Ich bin zu der Überzeugung gelangt, dass ich das bekommen werde, was ich im Leben verdiene – nicht mehr und nicht weniger. Wenn ich mein Verständnis von der Lehre des Falun Gong nehme und auf die Arbeit übertrage, ist es so: es gibt keinen Grund, hartnäckig nach Erfolg zu streben; solange du deine Aufgaben gewissenhaft erledigst und dabei rechtschaffen bist, werden die Ergebnisse von selbst kommen. Wenn ich mich auf meine Arbeit konzentriere und dabei ehrlich und rücksichtsvoll zu anderen bin, dann gewinne ich von allein neue Kunden. Seit dem ich so lebe und aufgehört habe nach allem zu streben und immer zu kämpfen, habe ich innerlich das Gefühl von Frieden. Ich bin dadurch im Leben entspannt und glücklich.

Im Geschäftsleben ist es üblich, dass die Leute verschiedene Strategien entwickeln, um andere zu ihrem Vorteil hin zu manipulieren. In Meetings oder bei Geschäftsabschlüssen gibt es daher oft viele psychologische Spielchen. In solchen Situationen kann ich mittlerweile sehr ruhig bleiben. Viele Geschäftspartner sagten mir, dass sie diese Fähigkeit auch gern hätten und haben mich gefragt, wie ich das mache.

Meine Kunden wissen jedoch, dass ich mich an die Prinzipien „Wahrhaftigkeit, Gutherzigkeit und Nachsicht“ halte. Sie wissen, dass ich sie nicht betrügen werde, also mögen sie es mit mir Geschäfte zu machen. Auf diese Weise habe ich beruflichen und finanziellen Erfolg ohne anderen zu schaden oder ein schlechtes Gewissen haben zu müssen. Gleichzeitig nehme ich materiellen Erfolg jetzt leichter und mir ist das Anhäufen von Besitz nicht mehr so wichtig wie früher.

Die letzten 16 Jahre waren durch die Kultivierung wie eine unglaubliche Reise. Ich bin sehr dankbar, dass ich letztendlich den Weg entdeckt habe, den meine Seele gesucht hat. (ts)



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