Krankenschwester wird zur Dauerpatientin. Eine zweite Chance rettete ihr Leben

Ein Leben am Rande des Todes für fast 20 Jahre bis hin zu einer zweiten Lebenschance. So erging es einer Krankenschwester, die nach Toronto zog. Sie war selbst Dauerpatientin und sah gewissermaßen dem Tod ins Auge.
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Eine junge Krankenschwester wurde selbst zur Dauerpatientin. Erst eine zweite Chance rettete sie. (Symbolbild)Foto: iStock
Von 31. Oktober 2017

Bevor ich 1997 nach Toronto zog, lebte und arbeitete ich in China als Krankenschwester. Nur war ich nicht nur Krankenschwester, sondern zugleich auch selber Dauerpatientin. Jeder Gang im Krankenhaus, jedes Medikament, jede angebliche Heilungsmethode war mir bekannt. Immer wieder glaubte ich an eine Heilung, aber am Ende blieb nur Trauer und Enttäuschung angesichts der Hilflosigkeit, die die heutige moderne Medizin mit sich bringt.

Denn nichts dergleichen half. Ich litt über 20 Jahre an einer unheilbaren Krankheit, bei der mir nichts und niemand helfen konnte. Wenn Sie noch nie unter einer langfristigen chronischen Krankheit gelitten haben, können Sie kaum nachvollziehen, welches seelisch-zerstörende Leid neben den körperlichen Schmerzen mit einhergeht.

Ich litt achtzehn Jahre lang an Hepatitis C. Das ist eine Form von Leberentzündung, verursacht durch das Hepatitis-C-Virus und wird hauptsächlich über Blut übertragen. In 85 Prozent der Fälle tritt ein chronischer Verlauf ein – so auch bei mir. Letztendlich führt diese Krankheit zu Leberzirrhose und Leberkrebs. Eine Impfung gegen Hepatitis C existiert bisher noch nicht.

Und leider gehören wir, also das Personal das im Krankenhaus arbeitet, zu den Risikogruppen. Bei medizinischem Personal, das mit Hepatitis-C-Patienten oder Probenmaterial solcher Patienten Kontakt hat, besteht ein großes Risiko für eine Ansteckung. Die Wahrscheinlichkeit, sich bei einer Nadelstichverletzung zu infizieren, liegt bei zwei Prozent! Und ich weiß ja, wie gefährlich diese Krankheit ist. Hepatitis C gilt als eine der am schwierigsten zu kurierenden Erkrankungen.

Fengying Mao mit ihrer Tochter und ihrem Sohn Foto: Privat

Ein Leben im Krankenhaus

Als chirurgische Krankenschwester bekam ich natürlich leichten Zugang zu Medikamenten und kannte einige der besten Ärzte des Landes. Wir versuchten jede erdenkliche Behandlung und erschöpften alle Möglichkeiten, aber meine Krankheit konnte nicht unter Kontrolle gebracht werden. Mein Körper fühlte sich wie ein Käfig an, und mein Leben reduzierte sich auf Krankenhausbesuche und Behandlungen. Mir wurden diverse Medikamente verschrieben und ich habe endlos nach Kuren und Spezialisten gesucht. Sie alle versuchten, wenigstens meine Symptome zu lindern.

Manchmal wurde ich bis zu sechs Monate ins Krankenhaus eingeliefert. Obwohl ich von Chinas renommiertesten Ärzten behandelt wurde, konnten sie die Symptome nur ein wenig lindern, aber die Krankheit an sich nicht heilen. Verzweifelt suchte ich auch in der alternativen Medizin nach anderen Möglichkeiten, wie zum Beispiel Qigong, traditionelle chinesische Medizin, Kräuterheilmittel, zu Buddha beten und vieles mehr. Nichts hat auch nur ansatzweise irgendetwas bewirkt.

Jeden Tag spürte ich in meiner Leber und Milz die stechenden Schmerzen. Mit der Zeit vernarbte sich meine Leber, aufgrund der beginnenden Leberzirrhose. Dies führte zu einer Bauchschwellung, so dass ich aussah, als wäre ich im siebten Monat schwanger. Einen Gürtel zu tragen war mehr als quälend. Zudem war mir ständig übel und permanent überkam mich eine lähmende Müdigkeit. Depressionen, Zahnfleischbluten und endlose andere Symptome begleiteten meinen Leidensweg. Zu der Dauerkrankheit Hepatitis C kamen noch weitere wie Gastritis, eine Nierenbeckenentzündung und ein viel zu niedriger Blutdruck hinzu.

Mein Körper war extrem schwach und meine Beine waren geschwollen und fühlten sich durch die Wassereinlagerung bleischwer. Jedes Mal wenn ich die Treppen zu unserer Wohnung hochging, glaubte ich, einen hohen Berg bezwingen zu müssen. Zu allem Übel kam noch hinzu, dass bei meiner Tochter ebenfalls Hepatitis diagnostiziert wurde. Als sie sechs Jahre alt war, diagnostizierten die Ärzte eine Leberzirrhose! Es war unerträglich, das Leid seines eigenen Kindes zu beobachten.

So viel Leid und kein Ende in Sicht

1996 musste ich dann endgültig wegen meiner gesundheitlichen Probleme den Job aufgeben. Da ich etwas medizinisches Wissen besaß, wusste ich, dass meine Situation kritisch war. Eines Tages nahm ich meinen ganzen Mut zusammen und fragte meinen Arzt, wie lange mir noch bliebe. Er schaute mich schmerzerfüllt an und sagte leise: „Vielleicht noch ein gutes Jahr“.

Ich war erst Anfang dreißig, trotzdem konnte ich aufgrund meines schlechten Aussehens leicht mit jemandem verwechselt werden, der doppelt so alt war. Aufgrund meiner fortgeschrittenen Krankheit, war mein 80-jähriger Vater gezwungen, sich um mich und meine Tochter zu kümmern. Mein Mann studierte zu der Zeit in den USA. Meine Krankheit sollte nicht auch noch ihn im Leben aufhalten. Er war jung und gesund. Von Schmerz, Einsamkeit und Depressionen überwältigt, war ich so unglücklich, dass ich meine große Wut und Trauer angesichts meiner aussichtslosen Lage nicht kontrollieren konnte. Obwohl mein Vater und meine Tochter ebenfalls krank waren, schrie ich oft und schlug mein Kind. Ich hatte die Kontrolle verloren. Manchmal starrte ich mich im Spiegel an und dachte: „Was ist bloß aus dir geworden?“

Symbolfoto Foto: iStock

Eines Nachmittags, ich war mal wieder bemüht, den Schmerz in meinem Körper auszuhalten, da kam mir der Gedanke, mich aus dem Fenster meiner Wohnung im vierten Stock zu stürzen. Ich könnte das jetzt alles beenden, dachte ich. Keine Schmerzen, keine Krankenhäuser, keine Einsamkeit mehr. Dann sah ich zu meinem Vater und meiner Tochter hinüber. Beide saßen auf der Couch eng beieinander und beobachteten mich ängstlich. Sie sahen so erbärmlich aus! Wie konnte ich nur auf den Gedanken kommen, sie zu verlassen? Tränen strömten über mein Gesicht. Wie konnte alles so weit kommen? Ich verfluchte Gott für mein Unglück, der mich scheinbar vergessen hatte. Meine Hoffnungslosigkeit fühlte sich bleischwer und völlig aussichtslos an.

Und trotzdem, tief in meinem Inneren, war da immer noch dieses warme Gefühl, dass ich dieses Leben doch liebte. Eigentlich wollte ich unbedingt leben und miterleben dürfen, wie meine Tochter groß wird. Ich wollte an der Seite meines geliebten Mannes sein. Mein Herz schmerzte plötzlich und ich spürte, dass ich unbedingt etwas in meinem Leben ändern musste. Ich sagte zu mir selber: „Kehre zurück zu einer erfüllenden Karriere, übersiedle nach Übersee, um bei deinem Mann zu sein, und kümmere dich um deinen Vater und um dein Kind.“

Eine zweite Chance

Der 22. Juli 1996 ist ein Tag, den ich niemals vergessen werde! Der Tag, an dem sich mein Schicksal von heute auf morgen ändern sollte. An diesem Morgen stieß ich auf eine ältere Dame, die früher in meiner Nachbarschaft gelebt hatte. Ihre Augen sahen mich voller Mitgefühl an. Sie erkannte meinen Schmerz, bemerkte sofort, wie ich einer alten Frau gleich durchs Leben kroch. Mein Schmerz hatte mich geprägt und gezeichnet. Daraufhin erzählte sie mir, dass auch sie an chronischen Krankheiten gelitten habe, aber als sie eine neue Qigong-Praxis namens Falun Gong begann, verschwanden ihre Krankheiten.

Foto: Privat

Ich hatte in der Vergangenheit andere Formen von Qigong ausprobiert, aber so wirklich zugesagt hatten mir diese Übungen nicht. Ich vertraute nicht auf Qigong. Aber ich war dermaßen verzweifelt und zugleich neugierig, wie diese Frau es geschafft hatte, ihre Leiden loszuwerden, dass ich mich entschloss, dem Ganzen eine Chance zu geben. Schließlich hatte ich nichts zu verlieren und diese Form von Qigong wurde kostenlos gelehrt.

Am nächsten Morgen ging ich gemeinsam mit meiner 9-jährigen Tochter zu einem Platz, an dem die Falun Gong-Übungen praktiziert wurden. Wir lernten die Übungen und entliehen uns das Buch „Zhuan Falun“, das die Philosophie der Praxis beschreibt.

In einem öffentlichen Park ernte Fengying die Übungen. Foto: Privat

Ich fand das Buch sehr interessant. Es beantwortete so viele der Fragen, die oft in meinem Kopf herumspukten: Die Ursachen von Krankheiten, die Verbindung zwischen Körper und Geist und wie man durch die Verbesserung von seinem Charakter auch die körperliche Gesundheit verbessern kann.

„Ich fühlte mich leichter und wie befreit“

In den nächsten Tagen ging ich wieder zu den öffentlichen Übungen, las Zhuan Falun und dachte nicht viel an meine Krankheiten. Aber jeden Tag verbesserte sich mein Gesundheitszustand. Ich brauchte meine Medikamente nicht mehr einzunehmen, und trotzdem fühlte ich mich immer besser und ich konnte plötzlich ohne Anstrengung die Treppen hochlaufen.

Ich fühlte mich leichter und wie befreit. Meine gesamte Stimmung veränderte sich. Die Erleichterung und Aufregung, die ich bei all dem empfand, ist schwer zu beschreiben. Ich fühlte mich, als ob ich einen neuen Körper bekommen hätte.

Das Zhuan Falun ist das Hauptwerk des Falun Gong. Foto: Privat

Einen Monat später mussten meine Tochter und ich zu den üblichen Kontrolluntersuchungen ins Krankenhaus. Die Ergebnisse verblüfften alle. Alle Abnormitäten und Symptome in meinem Körper waren verschwunden. Auch bei meiner Tochter wurde keine Hepatitis mehr diagnostiziert.

Diese furchtbare Krankheit, die mich 18 Jahre lang als Geisel gefangen gehalten hatte, war in wenigen Wochen verschwunden. Mein Arzt war schockiert und wusste nicht, wie er mir das erklären konnte. Da er keine medizinische Erklärung für das hatte, was er mit eigenen Augen sah und nicht in der Lage war, dieses Wunder anzuerkennen, verließ er einfach den Raum und kehrte auch nicht zurück.

Der Arzt hatte keine Erklärung für das Wunder und verließ den Raum, Fengying ist sich sicher, dass Falun Gong ihr geholfen hat. Foto: Privat

Ein neues Leben

Wie sich herausstellte, waren diese körperlichen Veränderungen nur der Beginn meines Glückes. Jetzt, wo ich gesund war, konnte ich mit meinem Mann in den USA zusammenleben und unsere gesunde Tochter in einem freien Land erziehen. Als mein Mann meine positive Veränderung sah, begann auch er Falun Gong zu praktizieren.

Fengying Mao mit ihrem Mann, ihrer Tochter und ihrem Sohn Foto: Privat

Ich war die glücklichste Frau der Welt! Und zu diesem Glück erfuhr ich dann eines Tages, dass ich schwanger war. Aufgrund meiner früheren Krankheiten hatte ich jahrelang keine Regelblutung mehr bekommen. An ein weiteres Kind war in meinem damaligen Zustand nicht zu denken. Doch jetzt war mein Körper so stark und gesund, dass ich 1997 einen wunderschönen Jungen zur Welt brachte. Als ich meiner Familie in China davon berichtete, konnten sie es nicht glauben. Noch heute sind sie davon überzeugt, dass wir diesen Jungen adoptiert haben.

Wenn ich das alles nicht selbst erlebt hätte, ich würde das nicht glauben können. Ich weiß heute, dass Falun Gong mir ein zweites Leben geschenkt hat. Ich bin unendlich dankbar für diese Chance, die nicht nur ich, sondern auch mein Mann und unsere Tochter dadurch bekamen. Das Leben ist so reich und kostbar, man muss es nur für sich entdecken. (cs)



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