Für Wald- und Artenschutz: WWF fordert Ausrufung des „planetaren Waldnotstandes“

Die Bestände der in Wäldern lebenden Tiere sind weltweit in den vergangenen rund 50 Jahren dramatisch zurückgegangen. Das teilte die Umweltschutzorganisation WWF in Berlin unter Berufung auf einen eigenen Situationsbericht mit.
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Weniger Tiere, weniger Bäume. WWF schlägt Alarm.Foto: Uwe Zucchi/dpa
Epoch Times13. August 2019

Die Bestände der in Wäldern lebenden Tiere sind weltweit in den vergangenen rund 50 Jahren dramatisch zurückgegangen. Das teilte die Umweltschutzorganisation WWF am Dienstag in Berlin unter Berufung auf einen eigenen Situationsbericht mit. Die Bestände brachen demnach seit 1970 im Durchschnitt um mehr als die Hälfte ein.

Vögel, Amphibien, Säugetiere und Reptilien litten der Landzeitanalyse zufolge gleichermaßen unter zunehmenden Lebensraumverlust und anderen Umweltveränderungen durch menschliche Aktivitäten. Entwaldung sowie Verödung von Wäldern seien Hauptursache für den Verlust an Tieren und Artenvielfalt, erklärte der WWF. Er forderte die Staaten auf, einen „planetaren Waldnotstand“ auszurufen und diese zu schützen und aufzuforsten.

Die Umweltschutzorganisation verwies dabei auch auf die Bedeutung intakter Wälder für den Klimaschutz. „Wälder sind unser größter natürlicher Verbündeter im Kampf gegen die Erderhitzung“, erklärte WWF-Waldexpertin Susanne Winter.  Sie fügt hin:

Wenn wir den weltweiten Rückgang der biologischen Vielfalt umkehren und die Klimakrise verhindern wollen, müssen wir die Wälder und die dort lebenden Arten schützen.“

Der WWF analysierte nach eigenen Angaben die Entwicklung von 268 Wirbeltierarten und 455 Tierpopulationen, die in Wäldern leben. Die biologischen Beziehungen und Abhängigkeiten seien komplex, mahnten die Umweltschützer. So seien viele Waldpflanzen darauf abgewiesen, dass Tiere ihre Blüten bestäubten oder ihren Samen verbreiteten.

Auch mit Aufforstung und Waldschutz allein sei es noch nicht getan, erklärte der WWF. Der Tierbestand sei vielerorts unter anderem auch durch Wilderei oder eingeschleppte neue Krankheiten sowie invasive Arten massiv bedroht. Insbesondere in Zentralafrika gebe es bereits das Problem der „leeren Wälder“. Diese schienen zwar oberflächlich intakt. In ihnen lebten inzwischen allerdings kaum noch Tiere. (afp/sua)



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