Frösche und Kröten auf Wanderschaft

Der Frühling kommt und mit ihm die heimischen Amphibien. Dank milder und frostfreier Temperaturen gehen Frösche und Kröten wieder auf Wanderschaft. Wann die Krötenwanderung beginnt, welches Wetter sie bevorzugen und was jeder Einzelne für den Artenschutz tun kann, verraten Experten von WetterOnline und dem Aquazoo Löbbecke Museum.
Kröten auf Wanderschaft
Der Frühling kommt und mit ihm heimische Amphibien, die auf Wanderschaft gehen.Foto: iStock
Von 7. März 2021

Zweimal im Jahr begeben sich in Deutschland heimische Frösche und Kröten auf Wanderschaft. Nachdem sie den Winter meist in frostfreien Verstecken überdauert haben, zieht es sie im Frühjahr zum Wasser. Fast immer mit dem gleichen Ziel: das Laichgewässer, dem die Amphibien einst selbst entstiegen sind. Dort treffen sie ihre Artgenossen und pflanzen sich fort.

Einige unter ihnen, wie der Grasfrosch, begeben sich bereits mit dem auslaufenden Winter und den damit verbundenen ersten frostfreien Nächten auf Tour, während andere auf deutlich höhere Temperaturen im zeitigen Frühjahr warten.

Björn Goldhausen, Pressesprecher und Meteorologe von WetterOnline, erklärt in einer Pressemitteilung: „Gegen Ende des Winters nehmen die frostfreien Nächte zu. Der Februar ist dabei noch ein echter ‚Winterling‘, eine Mischung aus Winter und Frühling. Von über plus 20 Grad bis zu bitterkalten Nächten mit Wind und Schnee ist alles möglich. Ab März wird es dann deutlich milder und die Tage wieder spürbar länger.“

Die Hauptwanderzeit der Amphibien ist in Deutschland von Mitte Februar bis Anfang Mai.

Wer wandert da?

Wer einen genaueren Blick auf die kleinen Wanderer wirft, kann zu unterschiedlichen Zeiten verschiedene heimische Arten erkennen. „Die noch relativ häufige Erdkröte dominiert die sogenannten Krötenwanderungen. Sie legt dabei oft weite Strecken von mehreren hundert Metern und in Einzelfällen sogar bis zu drei Kilometern zurück“, erklärt Sandra Honigs, stellvertretende Direktorin und Kuratorin im Aquazoo Löbbecke Museum (Düsseldorf).

„Der Europäische Laubfrosch hingegen ist in Deutschland selten geworden. Vor allem in westlichen Bundesländern sind seine einstigen Lebensräume durch Straßen und Trockenlegung von Kleingewässern nahezu völlig verschwunden“, so die Direktorin weiter. Dort, wo der grüne Klettermeister noch vorkommt, kann auch er im Frühjahr auf Straßen und Wegen unterwegs sein.

Jeder kann den Kröten helfen

Heutzutage müssen Amphibien immer häufiger auch Straßen überqueren, oft zu einem hohen Preis. Alljährlich bezahlen unzählige Amphibien die Wanderung mit ihrem Leben. Unüberwindbare Barrieren wie hohe Bordsteinkanten und Gebäude leiten die Tiere zudem in Gullys oder andere ausweglose Sackgassen. Dabei kann jeder mithelfen, die Tiere zu schützen.

Hinweisschilder machen auf Wegen und Straßen auf die Wanderungen aufmerksam. Wer die Geschwindigkeit beim Autofahren nachts zwischen 19:00 und 7:00 Uhr anpasst, kann die Amphibien auf der Straße frühzeitig erkennen und bestenfalls umfahren.

Weiterhin bieten viele örtliche Umweltvereine Interessierten die Möglichkeit, aktiv am Amphibienschutz teilzunehmen. Ein Beispiel ist das Anlegen und Pflegen von Krötenzäunen. Ende November zieht es die Tiere übrigens wieder zurück in ihre Winterquartiere und es beginnt die zweite Wanderung des Jahres. Auch dann heißt es auf den Straßen wieder: Achtung, Krötenwanderung!

(Mit Material von WetterOnline)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion