Weltgrößtes Klavier in Lettland enthüllt: 4,70 Meter lange Saiten

In einem Konzerthaus in der lettischen Hafenstadt Ventspils hat der deutsch-lettische Klavierbauer David Klavins ein 4,70 Meter hohes Piano installiert. Es dürfte das weltweit größte Instrument seiner Art sein.
Titelbild
David Klavins am 23. Juli 2019 im neuen Konzertsaal "Lativa" in Ventspils, Lettland, neben seiner neuen Kreation, dem vertikalen Konzertflügel M470i mit einer Höhe von 4,70 Metern. Das Klavier befindet sich etwa drei Stockwerke über dem Publikum. Um die Tastatur zu erreichen, steigen die Pianisten eine steile Stahltreppe hinauf.Foto: ILMARS ZNOTINS/AFP/Getty Images
Epoch Times27. Juli 2019

Aufstieg in neue musikalische Höhen: In einem Konzerthaus in der lettischen Hafenstadt Ventspils (Windau) hat der deutsch-lettische Klavierbauer David Klavins ein sechs Meter hohes Piano installiert. Es dürfte das weltweit größte Instrument seiner Art sein. Zwar haben die Prüfer vom Guinness-Buch der Rekorde das Klavier noch nicht vermessen, doch übertraf sich Klavins mit seinem neuen Modell 470i selbst.

1987 hatte er das Modell 370 gebaut, das lange als eines der weltweit größten Pianos galt. Später schuf der in Deutschland geborene Klavierbauer das noch größere Konzertpiano 450i. Das nun vorgestellte Nachfolgemodell 470i mit seinen bis zu 4,70 Meter langen Klaviersaiten ist sogar noch ein Stück höher.

Das an der Wand des neuen Konzerthauses in Ventspils montierte Klavier bietet mit seinem sechs Meter hohen blauen Stahlrahmen einen imposanten Anblick. Der Pianist muss eine steile Treppe hinaufsteigen, um dann auf einer Art Balkon mehrere Meter über den Köpfen der Zuhörer Platz zu nehmen.

„Die passendste Musik für dieses Instrument sind sehr expressive Stücke, zum Beispiel von Rachmaninow oder Skrjabin, aber auch Beethovens Sonaten würden vollkommen anders klingen auf diesem Instrument“, sagte Klavins der Nachrichtenagentur AFP.

Der 65-Jährige hat fast sein gesamtes Leben dem Bau von Klavieren gewidmet. Seit seiner Lehre als Klavierrestaurator habe er versucht, die traditionelle Bauweise der Instrumente weiterzuentwickeln, sagte Klavins.

Sein erstes vertikales Klavier baute er 1985. Heute arbeitet er in seiner Werkstatt nördlich der ungarischen Hauptstadt Budapest an neuen Ideen. Die Größe seiner Instrumente seien kein Selbstzweck, betont der Klavierbauer. „Die Idee dahinter ist es, den bestmöglichen Klang für alle Musiker und Zuhörer in dieser einen Konzerthalle zu schaffen.“

Das Riesenklavier stoße bereits auf große Resonanz, sagte der künstlerische Leiter des Konzerthauses in Ventspils, Miks Magone. Komponisten und Musiker aus aller Welt seien daran interessiert, das neue Modell 470i auszuprobieren. Der kanadische Pianist Lubomyr Melnyk werde in der kommenden Woche in Ventspils erwartet. Das neue Klavier werde auch zu hören sein, wenn sechs Pianisten aus Deutschland das Stück „Six Pianos“ von Steve Reich aufführen.

Bürgermeister Aivars Lembergs setzt darauf, dass Klavins Klavier auch den Tourismus in Ventspils beflügelt. Er hoffe auf Besuche von „Musikliebhabern aus aller Welt“.  (afp)



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