Mann ohne Hände neben mittelalterlichem Grab mit Schweinswal gefunden

Das Geheimnis um ein mittelalterliches Grab auf der winzigen Insel Chapelle Dom Hue geht weiter. Im September letzten Jahres fanden Archäologen hier ein Schweinswal, scheinbar sorgfältig bestattet. Nun entdeckten sie zu ihrer Überraschung weitere sterbliche Überreste: diesmal die eines handlosen Mannes.
Titelbild
Die Insel Guernsey im Ärmelkanal.Foto: iStock
Epoch Times15. Dezember 2018

Seit Monaten graben die Archäologen auf der kleinen Insel Chapelle Dom Hue, vor der Westküste Guernseys im Ärmelkanal, und rätseln über die geheimnisvolle Bestattung eines Schweinswals. Die neu entdeckte Bestattung eines handlosen Mannes trägt nun weiter zum Rätsel bei. Was ist vor fast 500 Jahren an diesem Ort geschehen?

Ein Schweinswal aus dem 15. Jahrhundert

Vor kurzem untersuchten die Forscher das Alter der Schweinswal-Überreste mithilfe der Radiokarbondatierung. Den Ergebnissen zufolge starb der Wal im 15. Jahrhundert und wurde anschließend auf der kleinen Insel Chapelle Dom Hue begraben.

Während der Untersuchung entdeckten die Archäologen außerdem einen menschlichen Zehenknochen, der sich in einem Felsvorsprung etwa 10 Meter vom Schweinswal befand. Als sie nun ein Jahr später wieder zu der Fundstelle zurückkehrten, lag bereits der gesamte Fuß frei. Wind und Regen erodierten in dieser Zeit die Klippen weiter ab und gaben den erstaunlichen Fund preis.

Um den Fund vor seiner vollständigen Zerstörung zu bewahren, begannen die Archäologen mit der Ausgrabung und legten ein nahezu vollständiges menschliches Skelett frei. Phil de Jersey, ein Archäologe aus Guernsey, sagte, der Körper könnte der eines Mönchs sein. Man glaube, dass die Insel von Bewohnern eines nahe gelegenen Klosters als Rückzugsort genutzt wurde.

An dieser Stelle wird ein Video von Youtube angezeigt. Bitte akzeptieren Sie mit einem Klick auf den folgenden Button die Marketing-Cookies, um das Video anzusehen.

Dem Toten fehlten beide Hände

De Jersey erklärte, dass der Tote grob nach Ost-West ausgerichtet war, was auf eine christliche Bestattung hindeutet. Weiterhin entdeckten die Forscher Kupfer- und Knochenknöpfe, die wahrscheinlich von der Bekleidung des Toten stammen.

Der Mann war nur etwa 1,50 Meter groß und sein Schädel stark beschädigt. Aber das faszinierendste Detail ist der Mangel an Händen. „Ihm fehlen beide Hände und Handgelenkknochen, was mysteriös ist. Es gibt medizinische Gründe, warum eine Person ihre Hände verlieren könnte, wie z. B. Lepra. Allerdings sind die Zehen in einem so guten Zustand, dass es unwahrscheinlich erscheint“, erklärt De Jersey.

Weiterhin besteht die Möglichkeit, dass es sich bei den Toten um eine ertrunkene Person handelt, vielleicht ein Seemann, der vor Jahrhunderten auf der Insel angespült und zufällig begraben wurde.

„Es kann sein, dass sein Körper im Wasser umhertrieb und seine Hände von den Meeresbewohnern abgeknabbert wurden. Die Füße könnten in Schuhen gesteckt haben und so geschützt gewesen sein“, sagte De Jersey.

Untersuchungen im nächsten Jahr sollen das Geheimnis lüften

Im nächsten Jahr sollen die Knochen des Mannes untersucht werden, um mehr über ihn herauszufinden und eine mögliche Verbindung zum Schweinswal zu untersuchen.

Warum jedoch der Schweinswal so vorsichtig auf der Insel begraben wurde, ist ein Rätsel. Meerestiere wurden im Mittelalter oft gegessen, doch wäre es einfacher gewesen, die Überreste im Meer zu entsorgen, das nur wenige Meter von der Stätte entfernt ist.

Des Weiteren vermutet der Forscher, dass der Mönch den Körper des Wals versteckte, weil er ihn nicht haben sollte. Auch sei es möglich, dass er den Körper in das Loch mit Salz legte, um ihn so zu konservieren. Anschließend wurde er vergessen.

Eine weitere faszinierende Theorie ist, dass das Tier eine Art religiöse Bedeutung für die Menschen hatte, die die Insel vor 500 Jahren nutzten.



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion