Seltene „Gestaltwandler“-Qualle mit einer Überraschung im Inneren entdeckt

Halb Geist, halb Plastiktüte, und doch so erstaunlich. Tiefseeforscher an Bord des Forschungsschiffes Nautilus entdeckten kürzlich eine seltene Gelee-artige, formenwandelnde Qualle am Boden des Pazifiks. In ihrem Inneren barg sie einen fremden Besucher.
Titelbild
Mitten im Pazifik stießen die Forscher auf ein seltsames Etwas. Das gestaltwandelnde Wesen stellte sich als Deepstaria-Qualle - mit potentiellem Mitbewohner - heraus. (Symbolbild)Foto: PHILIPPE LOPEZ/AFP/Getty Images
Epoch Times11. Oktober 2019

Was zum Teufel ist das für ein Ding? Ein Geist? Ein Außerirdischer? Der Geist eines Außerirdischen? Das waren die Fragen, die ein Team von Tiefseewissenschaftlern an Bord des Forschungsschiffes Nautilus Anfang September stellten, als ihr Unterwasser-Forschungsroboter auf ein merkwürdiges Wesen traf.

Das Etwas schwebte formlos wie eine geisterhafte Laterne über dem Pazifikboden. Als das Team zusah, verwandelte sich der glockenförmige Fleck plötzlich in einen langen, lichtdurchlässigen Windsack mit einem mysteriösen roten Fleck, der an seinem Inneren klebte.

Eine sehr seltene Qualle

Die Begegnung mit diesem merkwürdigen Wesen teilten die Forscher in einem kürzlich erschienenen Video. Schnell wurde klar, dass es sich bei dem Meeresbewohner nicht um einen Außerirdischen handelte, sondern schlicht um eine der seltensten und am wenigsten untersuchten Quallen der Welt.

Ihr Name ist „Deepstaria enigmatica“, benannt nach dem Forschungsschiff, das die Gattung erstmals in den 1960er Jahren entdeckte. Diese Quallenart wurde in den letzten fünfzig Jahren nur etwa ein Dutzend Mal gesehen. Aus diesem Grund wissen die Forscher nicht viel über dieses formwandelnde Wesen. Sie wissen jedoch, dass das Lebewesen seinen Körper stark erweitern kann, um Beute jeder Art zu verschlingen, die ihm zu Nah kommt.

Außerdem besitzt Deepstaria keine Tentakel wie andere Quallen, um ihre Nahrung zu fangen und aufzunehmen. Stattdessen fängt sie ihre Beute, indem diese in ihre große, beutelartige Öffnung schwimmt, der anschließend verschlossen wird. Das geometrische Netzmuster, das ihren kompletten Körper bedeckt, ist ein kompliziertes Netz von Kanälen. Diese führen ihre Nahrung zu ihrem Magen an der Spitze des Tieres.

Fremde Besucher im eigenen Körper

Dies könnte auch den roten Fleck im Bauch des Gelees erklären. Als die Forscher die Qualle näher betrachteten, sahen sie, dass es sich hierbei um einen winzigen, noch lebenden Isopoden (Tiefseeassel-Art) handelte. Diese Assel könnte jedoch keine potentielle Beute der Qualle gewesen sein, sondern vielmehr ein „Mitbewohner“. Bereits zuvor wurden ähnliche Isopoden an anderen Deepstaria-Proben beobachtet. Ob und inwieweit diese in einer symbiotischen Beziehungen zu den Quallen stehen, ist bislang unbekannt.

Im Allgemeinen ist nur wenig über die Deepstaria-Quallen oder den Isopoden bekannt, da nur bislang wenige Exemplare untersucht werden konnten. Das Nautilus-Team fand dieses Tiefsee-Duo in einer Tiefe von etwa 750 Meter im Zentralpazifik, etwa auf halbem Weg zwischen den Vereinigten Staaten und Australien. Da ihre Erforschung noch bis Oktober andauern wird, könnten sie weitere seltsame Kreaturen erblicken, die uns zum Staunen bringen. (ts)

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