Trumps Vermächtnis: Ein „bunter“, inklusiver Konservatismus?

Obwohl US-Präsident Donald Trump von linken Gegnern stets zum „Rassisten“ gestempelt wurde, hat bislang kein republikanischer Kandidat vor ihm einen so großen Zuspruch unter Minderheiten gewinnen können. Er könnte damit eine neue Form des Konservatismus entworfen haben.
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US-Präsident Donald Trump nimmt am 24. Oktober 2020 an einer Wahlkampfkundgebung auf dem Robeson County Fairgrounds in Lumberton, North Carolina, teil.Foto: MANDEL NGAN/AFP über Getty Images
Von 19. November 2020

Während bereits vor der US-Präsidentenwahl am 3. November Meinungsforscher mit einer enormen Mobilisierung von Gegnern des Amtsinhabers Donald Trump gerechnet hatten, unterschätzten sie, wie sehr dieser in der Lage war, selbst noch zusätzliche Wähler an die Urne zu bringen.

Gegenüber dem Jahr 2016 konnte Trump mehr als zehn Millionen zusätzliche Wähler gewinnen – in überdurchschnittlichem Maße aus Communitys, die den Republikanern zuvor reserviert gegenüberstanden. Trump könnte damit, wie Dr. Rakib Ehsan von der Henry Jackson Society analysiert, einen neuen, multi-ethnischen Konservatismus begründen.

Trump verlor nur unter weißen Männern an Rückhalt

In einem Beitrag für das Magazin „Spiked“ verweist Ehsan auf eine Vielzahl an Detailergebnissen, die darauf hindeuten, dass es Donald Trump unabhängig von der Frage, ob er mit seinem juristischen Kampf um eine zweite Amtszeit Erfolg haben wird, auf jeden Fall gelungen sei, die Wählerbasis der Republikanischen Partei deutlich zu verbreitern.

Obwohl Ungleichheit zwischen den Rassen neben der Wirtschaft und der Corona-Pandemie zu den wichtigsten Themen für die Amerikaner bezüglich ihrer Wahlentscheidung zählte, waren es entgegen bisherigen Gepflogenheiten vor allem die weißen Männer, die Donald Trump den Rücken kehrten. Demgegenüber legte der Präsident deutlich bei Frauen sowie allen nicht-weißen Bevölkerungsgruppen zu.

Früher zu zwei Dritteln demokratisches Zapata County umgedreht

In absoluten Zahlen gelang Trump das beste Ergebnis eines republikanischen Präsidentschaftskandidaten unter nicht-weißen Wählern, in Prozentanteilen das beste seit 1960. Dass es Trump gelang, den Bundesstaat Florida zu halten, lag zu einem erheblichen Teil daran, dass 71 Prozent der kubanisch-stämmigen Amerikaner im „Sunshine State“ für den Präsidenten stimmten, unter anderem in zuvor stets mit großem Abstand an die Demokraten gefallenen Großstadtlagen wie Miami-Dade.

Auch mexikanisch-stämmige Amerikaner aus der Arbeiterschaft in Bezirken entlang der Südgrenze drängte es an die Wahllokale – mit der Folge, dass beispielsweise Trumps Stimmenanteil im texanischen Zapata County von 33 Prozent im Jahr 2016 auf 52 Prozent bei der diesjährigen Wahl hochschnellte. Lediglich unter Puerto Ricanern in Florida wählte noch eine deutliche Mehrheit Joe Biden.

Trump-Zuspruch unter Muslimen um zehn Prozent höher als unter Konfessionslosen

Sogar unter muslimischen Amerikanern konnte Trump 35 Prozent der Stimmen für sich gewinnen, obwohl islamfeindliche Rhetorik seit dem 11. September 2001 in der Republikanischen Partei und in deren Kernschichten wie der christlichen Rechten und der Tea Party weit verbreitet war. Zudem war die Entscheidung Trumps zu Beginn seiner Amtszeit, Einreisesperren aus mehreren von Bürgerkrieg und Terror heimgesuchten Ländern zu verhängen, in den Medien als „Muslim Ban“ dargestellt worden.

Was für viele muslimische Wähler am Ende mehr zählte, waren neben wirtschaftlichen Fragen offenbar der weltweite Einsatz Trumps für Religionsfreiheit – auch für muslimische Uiguren in China – sowie der Umstand, dass Trump im Nahen Osten Friedensverträge und die Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen mehreren muslimischen arabischen Staaten und Israel vermittelte.

Am Ende war der Zuspruch für den Präsidenten unter amerikanischen Muslimen sogar noch höher als unter amerikanischen Juden, wo er nur auf 30 Prozent kam (anders als in Israel, wo Trump mit 54 zu 21 Prozent gegenüber Biden favorisiert wird). Unter Konfessionslosen war der Zuspruch für Trump mit 25 Prozent am geringsten, diese finden sich am häufigsten in der weißen Bevölkerung.

Neue Vision von Konservatismus

Dass es bei den Wahlen nicht zu dem im Vorfeld von Umfrageinstituten gekommenen Erdrutschsieg für Joe Biden gekommen ist und die Demokraten auch den Senat nicht an sich bringen konnten, habe viel mit Trumps steigender Popularität unter nicht-weißen Wählern zu tun, schreibt Ehsan. Er sieht eine neue Koalition, die den künftigen Konservatismus in den USA prägen könne:

„Ob Trump gewinnt oder verliert, sein Vermächtnis wird darin bestehen, den Weg für einen patriotischen, multi-rassischen Konservatismus bereitet zu haben – der meilenweit von jenem exkludierenden weißen Nationalismus entfernt ist, der ihm oft vorgeworfen wurde. Die Trumpsche Agenda, die in so vielfältigen ethnischen Gruppen Unterstützung gefunden hat, basiert auf entschiedenen anti-sozialistischen Überzeugungen, ökonomischem Patriotismus, robuster Grenzschutzpolitik, einer Wertschätzung religiöser Überzeugungen und traditioneller gesellschaftlicher Strukturen sowie Unterstützung für die Polizei.“

Empathie als entscheidender Faktor

Für die Demokraten, die bereits jetzt mit weitreichenden Forderungen von „Black Lives Matter“ konfrontiert sind, ist dies ein Warnsignal. Demografischer Wandel hin zu einem größeren Anteil Nicht-Weißer in der Bevölkerung sichert ihnen nicht automatisch Mehrheiten. Vor allem wäre radikale und ideologische Politik der sicherste Weg, um schnell noch weiter an Terrain zu verlieren.

Trump und die Republikaner konnten mit wirtschaftlicher Stärke und Empathie Zugang zu bisher reservierten Bevölkerungsgruppen gewinnen. So unterstützen beispielsweise die meisten Schwarzen in den USA eine Polizeireform und reagieren sensibel auf Benachteiligungen. Gleichzeitig werden radikale Forderungen wie die nach einem Finanzierungsstopp für die Polizei und geringerer Präsenz auf den Straßen vor allem in den besonders stark von Verbrechen heimgesuchten Wohngebieten vehement abgelehnt.



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