19 Tote und über 300 Verletzte bei Erdbeben in Pakistan: Infrastruktur zerstört, Beben auch in Neu Dehli zu spüren

In Kaschmir in der Nähe der Stadt Mirpur hat sich ein Erdbeben der Stärke 5,8 ereignet. Das Beben verursachte riesige Risse in den Straßen, in denen Autos versanken.
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Ein Seismograph einer Erdbebenwarte.Foto: Oliver Berg/Symbol/dpa
Epoch Times24. September 2019

Bei einem schweren Erdbeben sind in Pakistan nach Polizeiangaben mindestens 19 Menschen ums Leben gekommen. 300 weitere Menschen seien verletzt worden, teilte die Polizei am Dienstag mit. Nach Angaben der US-Erdbebenwarte USGS lag das Epizentrum des Bebens mit der Stärke 5,2 in der Nähe der Stadt Mirpur in der Unruheregion Kaschmir im Nordosten des Landes. Auch im benachbarten Indien waren die Erschütterungen zu spüren.

Der Chef des pakistanischen Katastrophenschutzes, Mohammad Afzal, nannte eine niedrigere Opferzahl als die Polizei in Mirpur. Er sprach von zehn Toten und hundert Verletzten. Es lägen aber Berichte über weitere Opfer vor.

In mehreren pakistanischen Städten liefen Bewohner in Panik auf die Straße. Das Beben verursachte riesige Risse in den Straßen, in denen Autos versanken. Der pakistanische Chefmeteorologen Muhammad Riaz erklärte, das Beben habe sich in einer Tiefe von zehn Kilometern ereignet und sei fast überall in der Provinz Punjab zu spüren gewesen. Die pakistanische Armee entsandte Flugzeuge und medizinische Hilfe in das Katastrophengebiet.

„Unsere Infrastruktur wurde zerstört“, sagte der Regierungschef des pakistanischen Teils von Kaschmir, Raja Farooq Haider Khan. In Mirpur leben etwa 450.000 Menschen, die meisten von ihnen haben neben dem pakistanischen auch einen britischen Pass.

Das Beben war auch in der indischen Hauptstadt Neu Delhi zu spüren. In mehreren Bundesstaaten, darunter Rajasthan, Punjab und Haryana, seien Menschen in Panik aus ihren Häusern und Büros gestürmt, berichtete die indische Nachrichtenagentur PTI.

Auch im indischen Teil Kaschmirs bebte die Erde, doch lagen dort zunächst keine Berichte über schwere Schäden vor, wie der örtliche Katastrophenschutz mitteilte.

In der Region sind Erdbeben sehr häufig. Im Oktober 2015 hatte ein Beben mit der Stärke 7,5 Afghanistan und Pakistan erschüttert. Dabei starben rund 400 Menschen, zahlreiche Gebäude stürzten ein. Zehn Jahre zuvor waren bei einem Beben der Stärke 7,6 im von Pakistan kontrollierten Teil Kaschmirs mehr als 75.000 Menschen ums Leben gekommen; 3,5 Millionen Menschen verloren ihr Zuhause.

Kaschmir ist seit der Unabhängigkeit Britisch-Indiens und einem Krieg zwischen Indien und Pakistan 1947 geteilt. Die Region im Himalaya wird aber bis heute von beiden Atommächten vollständig beansprucht. In den vergangenen Wochen hatten sich die Spannungen in der Region wieder verschärft, nachdem Neu Delhi Anfang August den bislang in der indischen Verfassung festgelegten Sonderstatus mit Autonomierechten für den Bundesstaat Jammu und Kaschmir aufgehoben hatte. (afp)



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