Abbas will Gewaltverzicht radikaler Palästinensergruppen

Gaza-Stadt (Reuters) - PLO-Chef Mahmud Abbas hat mit Vertretern radikaler Palästinenser-Gruppen beraten, um sie für einen Gewaltverzicht und einen reibungslosen Ablauf der Wahl eines Nachfolgers für den gestorbenen Präsidenten Jassir Arafat zu gewinnen.
Epoch Times17. November 2004

Abbas kam am Dienstag mit Vertretern der Gruppen Hamas und Islamischer Dschihad zusammen, nachdem er am Vorabend bereits mit 14 anderen militanten Organisationen gesprochen hatte. Sowohl die Hamas als auch der Dschihad sind für zahlreiche Selbstmordanschläge auf Israelis in dem seit fünf Jahren andauernden Palästinenser-Aufstand verantwortlich.

Teilnehmer des Treffens sagten, Abbas habe zwar die Frage nach einem Ende von Anschlägen angesprochen, aber keinen umgehenden Waffenverzicht verlangt. „Es war ein allgemeines Gespräch über die Notwendigkeit der Ruhe in den kommenden Monaten, um die Wahlen und den israelischen Rückzug zu ermöglichen“, hieß es in Palästinenser-Kreisen. Ein Hamas-Vertreter sagte, ein Gewaltverzicht sei derzeit für die Hamas kein Thema. Bereits vor dem Treffen hatte ein anderer Hamas-Sprecher angekündigt, seine Organisation werde keinen Gewaltverzicht beschließen, wenn Israel nicht seine Angriffe und gezielten Tötungen radikaler Palästinenser beende.

Der Tod Arafats hat im Nahen Osten Hoffnungen auf eine Wiederbelebung des darniederliegenden Friedensprozesses aufkommen lassen. Israel hat erklärt, es erwäge neue Anstrengungen, wenn es der Palästinenser-Führung gelinge, die Angriffe auf Israelis zu stoppen. Ministerpräsident Ariel Scharon sagte am Dienstag, sollte die neue Führung mit dem Anti-Terror-Kampf Ernst machen, könne er sich eine Zusammenarbeit mit den Palästinensern beim Abzug Israels aus dem Gaza-Streifen vorstellen. Der Schritt ist bislang als einseitige Maßnahme Israels geplant.

Es wird erwartet, dass Abbas bei den für den 9. Januar geplanten Präsidentenwahl antritt.



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