Afghanisches Delegationsmitglied sieht Ende der „Sackgasse“ in Gesprächen mit Taliban

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Der Taliban-Mitbegründer Mullah Abdul Ghani Baradar (R, unten) spricht während der Eröffnungssitzung der Friedensgespräche zwischen der afghanischen Regierung und den Taliban in der katarischen Hauptstadt Doha am 12. September 2020.Foto: ARIM JAAFAR/AFP über Getty Images
Epoch Times18. März 2021

In Moskau haben sich die afghanische Regierung und die radikalislamischen Taliban im Rahmen der internationalen Afghanistan-Konferenz über einen Fahrplan für den Frieden im Land beraten.

Gulbuddin Hekmatjar, ein Mitglied der afghanischen Regierungsdelegation, sagte, das Treffen am Donnerstag in Moskau habe die „Sackgasse“ bei den Verhandlungen mit den Taliban durchbrochen. Die Vermittler, darunter Russland, die USA, China und Pakistan, riefen nach den Gesprächen beide Seiten auf, neue Gewalt zu vermeiden.

Das Treffen in Moskau diente dazu, einen neuen Anlauf für den ins Stocken geratenen Friedensprozess zu nehmen und die afghanische Regierung und die Taliban dazu zu bringen, sich auf eine Form der Machtteilung zu einigen.

„Wir rufen die Taliban-Bewegung dazu auf, keine Frühjahrs-Offensive zu erklären, um weitere Opfer zu vermeiden und eine günstige Atmosphäre für das Erreichen einer politisch-diplomatischen Lösung zu schaffen“, teilten die Vermittler in einer gemeinsamen Erklärung nach den Gesprächen mit.

Washington schlägt Bildung einer Übergangsregierung unter Einbeziehung der Taliban vor

Washington hat den afghanischen Konfliktparteien die Bildung einer Übergangsregierung unter Einbeziehung der Taliban vorgeschlagen. Diese von Moskau unterstützte Idee wurde jedoch von den Behörden in Kabul mit Skepsis aufgenommen.

Zu Beginn des Treffens sagte der Chef des Versöhnungsrates der afghanischen Regierung, Abdullah Abdullah, Kabul wolle, dass „beide Seiten ihre Gespräche und Diskussionen in einer anderen Atmosphäre beginnen“ als in Doha. Der Mitbegründer der Taliban-Miliz, Mullah Abdul Ghani Baradar, rief dazu auf, dass die Afghanen „ihr eigenes Schicksal entscheiden“ sollten. „Die Welt sollte die islamischen Werte, die Unabhängigkeit und die nationalen Interessen des afghanischen Volkes berücksichtigen“, erklärte ein Taliban-Sprecher auf Twitter und fasste damit eine Rede hinter verschlossenen Türen zusammen.

Ein im Februar 2020 in Doha geschlossenes Abkommen sieht vor, dass alle US-Truppen bis zum 1. Mai aus Afghanistan abziehen – unter der Voraussetzung, dass die Taliban belastbare Sicherheitsgarantien geben, etwa das Ende der Verbindungen zum Extremistennetzwerk Al-Kaida und das Führen von Friedensgesprächen mit der afghanischen Regierung. Washington wirft den Taliban jedoch vor, sich nicht an das Abkommen zu halten. Biden hat eine Überprüfung des Abkommens angeordnet. Indessen warnten die Taliban den US-Präsidenten vor einem Bruch der Vereinbarungen.

Lawrow fordert sich weiter dem Abkommen der Trump-Regierung zu verpflichten

Nach dem Empfang der verschiedenen Delegationen rief der russische Außenminister Sergej Lawrow Washington und die Taliban dazu auf, „den Bestimmungen des Abkommens verpflichtet zu bleiben“, das die Regierung des ehemaligen Präsidenten Donald Trump im Februar 2020 in Katar erreicht hatte. Unabhängig vom Abkommen in Doha steht jedoch ein Friedensschluss zwischen der Regierung in Afghanistan und den Taliban aus. (afp)



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