Afrika: Sechs französische Touristen bei Angriff im Niger getötet

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Kämpfer in Niger.Foto: PIUS UTOMI EKPEI/AFP via Getty Images
Epoch Times9. August 2020

Bei einem Angriff im westafrikanischen Niger sind acht Menschen getötet worden, darunter sechs französische Touristen. Bewaffnete Angreifer töteten die Touristen, ihren einheimischen Fahrer und ihren Führer, wie der Gouverneur von Tillabéri, Tijani Ibrahim Katiella, am Sonntag der Nachrichtenagentur AFP sagte. Der Überfall ereignete sich demnach im Gebiet von Kouré, wo die letzten Herden der Westafrikanischen Giraffe leben.

Angaben zu den Umständen des Angriffs und den möglichen Tätern machte der Gouverneur zunächst nicht. Aus Naturschutzkreisen hieß es, der Angriff habe sich am späten Vormittag sechs Kilometer östlich der Stadt Kouré ereignet. Fast alle Opfer seien erschossen worden. Einer Frau sei zunächst die Flucht gelungen, bevor die Angreifer sie eingeholt und ihr die Kehle durchgeschnitten hätten.

Demnach wurde am Tatort ein leeres Magazin gefunden. Die Identität der Angreifer sei unbekannt. Sie seien auf Motorrädern durch das Buschland gekommen und hätten dann an der Straße auf die Touristen gewartet. Das Fahrzeug der Touristen gehörte demnach der französischen Hilfsorganisation Acted.

Die französische Regierung bestätigte den Tod französischer Staatsbürger im Niger, machte jedoch keine Angaben zur Zahl der Opfer. Präsident Emmanuel Macron habe in der Angelegenheit auch mit seinem nigrischen Kollegen Mahamadou Issoufou gesprochen, teilte der Elysée-Palast mit.

Die Region Tillabéri ist ein politisch instabiles Gebiet. Sie liegt im Grenzgebiet zwischen dem Niger, Burkina Faso und Mali und ist ein Rückzugsort für Islamisten – unter anderem für die Extremistengruppe EIGS, die der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) die Treue geschworen hat.

Die im Gebiet von Kouré lebende Westafrikanische oder Nigergiraffe ist eine Unterart der Giraffen, die sich durch eine hellere Fellfärbung auszeichnet. Die Tiere sind eine der wichtigsten Touristenattraktionen in der früheren französischen Kolonie Niger.

Neben französischen Soldaten sind auch Bundeswehr-Soldaten im Niger im Einsatz und zwar im Rahmen der Mali Mission. Mitten in der Wüste bilden sie dort als deutsche Kampfschwimmer im Zug der Mission „Gazelle“ nigrische Eliteeinheiten aus.

Die Bundeswehr ist zudem im Nachbarland in Mali am UN-Einsatz MINUSMA beteiligt. Im Rahmen von MINUSMA sind bis zu 1.100 deutschen Soldaten dort eingesetzt. Insgesamt sind mehr als zehntausend Blauhelm-Soldaten aus über 20 Ländern in Mali und darüber hinaus tätig. Ihr Auftrag ist die Lage dort zu stabilisieren, islamistische Terroristen zu bekämpfen sowie den Friedensvertrag von 2015 zu unterstützen. Die UN-Mission in Mali gilt als der bisher gefährlichste Einsatz der deutschen Streitkräfte. (afp/er)



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