Als „Operationsbereich“ anerkannt: Nato macht Weltraum zum militärischen Einsatzgebiet

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Sterne bei mehr als 20 000 Stundenkilometern: Astronauten der Raumstation ISS haben ein Lichtspektakel im Weltall zur Erde gefunkt.Foto:  Nasa/dpa
Epoch Times20. November 2019

Die Nato hat den Weltraum zu einem neuen Einsatzgebiet erklärt. Generalsekretär Jens Stoltenberg sagte am Mittwoch in Brüssel, die Außenminister der Militärallianz hätten den Weltraum als „Operationsbereich“ neben den bisherigen Einsatzbereichen Luft, Land, See und Cyberspace anerkannt. Der Weltraum sei „unentbehrlich für die Verteidigung und Abschreckung der Allianz“. Eigene Waffen werde die Nato aber nicht im Weltraum stationieren.

Im Juni hatten die Nato-Verteidigungsminister erstmals eine Weltraum-Strategie beschlossen. Das Bündnis will damit vor allem Satelliten schützen, die für die Kommunikation bei Einsätzen, Navigation, Frühwarnsysteme zu Raketenstarts und Lagebilder in Konfliktgebieten wichtig sind. Das Bündnis ist besorgt darüber, dass Länder wie China und Russland Möglichkeiten zur Beeinträchtigung oder gar Zerstörung von Satelliten getestet haben.

Anti-Satelliten-Waffen könnten Kommunikationswege ausschalten

Stoltenberg verwies darauf, dass derzeit rund 2000 aktive Satelliten die Erde umkreisten. Rund die Hälfte gehöre Nato-Ländern. „Satelliten können mit Funksignalen blockiert, gehackt oder mit Waffen bestückt werden“, sagte Stoltenberg. „Anti-Satelliten-Waffen könnten Kommunikationswege ausschalten und andere Dienste, auf welche unsere Gesellschaften angewiesen sind, wie den Luftverkehr, Wettervorhersagen oder Bankgeschäfte.“

Die Nato habe aber „nicht die Absicht, Waffen in den Weltraum zu bringen“, sagte Stoltenberg. Allerdings entwickeln Nato-Mitglieder wie die USA und Frankreich Weltraum-Waffen. Beide Länder hatten im Sommer auch militärische „Weltraumkommandos“ aus der Taufe gehoben.

Im Jahr 2016 hatte das Bündnis bereits den Cyberspace neben den traditionellen Einsatzbereichen Luft, Boden und See zum eigenständigen Operationsgebiet erklärt. Hacker-Angriffe können seitdem auch den Bündnisfall auslösen. (afp)



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