Angreifer von Hurghada unterstützt Ideologie des IS – Gezielt ausländische Touristen angegriffen

Der 28-Jährige Angreifer aus Hurghada sprach seine Opfer im ägyptischen Badeort in fließendem Deutsch an. Er gab zu, die Ideen des Islamischen Staat zu unterstützen. Die ägyptische Staatsanwalt erklärte am Samstag, die Motive des Angreifers seien noch unklar, die Medien sollten daher "aufhören zu spekulieren".
Titelbild
Ansicht des Strandes Sunny Days Elpalacio in Hurghada, an dem am 15. Juli 2017 zwei deutsche Frauen umgebracht wurden.Foto: MOHAMED EL-SHAHED/AFP/Getty Images
Epoch Times16. Juli 2017

Der tödliche Messerangriff auf zwei deutsche Urlauberinnen in Ägypten wurde nach Angaben aus Sicherheitskreisen von einem Islamisten verübt, der womöglich gezielt Deutsche attackierte.

Der Angreifer habe zugegeben, Ideen der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) zu unterstützen, hieß es am Samstag aus Quellen im ägyptischen Justizapparat. Der 28-Jährige hatte seine Opfer im ägyptischen Badeort Hurghada laut „Spiegel Online“ in fließendem Deutsch angesprochen.

Der mutmaßliche Täter stammt aus der Region Kafr al-Scheich im nordägyptischen Nildelta, wie die Nachrichtenagentur AFP aus Justizkreisen erfuhr. Er war nach Angaben des Innenministeriums am Freitag offenbar von einem öffentlichen Strand über das Meer zu dem Privatstrand eines Hotels geschwommen und hatte dort die Touristen attackiert.

Zwei deutsche Frauen starben. Vier weitere Menschen wurden verletzt, darunter nach Angaben der Behörden ihrer Heimatländer zwei Armenierinnen und eine Tschechin. Der Angreifer wurde nach der Tat festgenommen und verhört.

Es wurden gezielt ausländische Touristen angegriffen

„Spiegel Online“ berichtete unter Berufung auf ägyptische Sicherheitsbehörden, der 28-Jährige habe sich erst zu den beiden Frauen gesetzt und sich auf Deutsch mit ihnen unterhalten, bevor er ein großes Küchenmesser gezückt und auf sie eingestochen habe.

Ein Ladenbesitzer wurde Zeuge der Tat und sagte, der Mann habe die Frauen angegriffen und dann gerufen, dass sein Angriff nicht auf Ägypter abziele. Eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes hatte erklärt, nach den vorliegenden Erkenntnissen habe der Angriff gezielt ausländischen Touristen gegolten. Die ägyptische Staatsanwalt erklärte am Samstag, die Motive des Angreifers seien noch unklar, die Medien sollten daher „aufhören zu spekulieren“.

Zunächst hatte auch Unklarheit über die Nationalität der Opfer geherrscht. Erst hieß es, zwei Ukrainerinnen seien getötet worden. Am Samstagmorgen gab das Auswärtige Amt schließlich bekannt, dass es sich bei den Todesopfern um deutsche Urlauberinnen handelt.

Laut „Bild am Sonntag“ waren es zwei Freundinnen aus Niedersachsen. Eine von ihnen besaß demnach eine kleine Ferienwohnung in Hurghada und war mehrmals im Jahr in dem ägyptischen Badeort.

Hotels unter Bewachung

Die Bundesregierung reagierte bestürzt. „Wir trauern zutiefst um die beiden deutschen Frauen, die in Hurghada hinterhältig ermordet wurden“, schrieb Regierungssprecher Steffen Seibert auf Twitter. Bundesaußenminister Sigmar Gabriel (SPD) verurteilte „dieses feige Verbrechen“.

Nach dem Angriff in Hurghada bewachten ägyptische Sicherheitskräfte die Hotels und Straßen des Urlaubsortes am Roten Meer. Bereits im Januar 2016 waren drei Touristen bei einem Angriff auf ein Hotel in Hurghada verletzt worden. Die Angreifer sympathisierten mutmaßlich mit der Dschihadistenmiliz IS.

Zu dem Angriff vom Freitag bekannte sich zunächst niemand. Der neuerliche Angriff auf Touristen ist ein weiterer Schlag für die in Ägypten so wichtige Tourismusbranche, die in den vergangenen Jahren durch mehrere Anschläge auf ausländische Besucher getroffen wurde.

Die Tat weckte auch Erinnerungen an den Anschlag vom Juni 2015 in Tunesien. In einem Badeort in der Nähe von Sousse waren damals fast 40 Touristen getötet worden, unter ihnen 30 Briten und zwei Deutsche. Zu diesem Angriff hatte sich der IS bekannt. (afp)



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